Test
BMW 3er im Fahrbericht
Der Neue ist 25 Prozent steifer als der Vorgänger und einer der ersten Bezwinger der noch taufrischen US-Seiten- und Heckcrashnorm (Seitencrash mit 50, Heckaufprall mit 80 km/h). Die Karosse steht elegant im Wind (Cw-Wert 0,28-0,30). Die neue Front und die markante Lichtkante in der Flanke unterscheiden den neuen am klarsten vom alten 3er.
Der erste Kontakt: Über Sitzposition, Bedienelemente, Instrumente, Schaltgetriebe (mit sechs Gängen größere Spreizung und engere Abstufung; Sechsgangautomatik optional) und Bremsanlage muss man nicht berichten – alles passt. Fahrfreude, Fahrkomfort und Fahrsicherheit. Der 3er mit der neu entwickelten Doppelgelenk-Alu-Vorderachse und Fünflenker-Hinterachse mag die Kurven. Mit einer Rundenzeit von 8:49 Minuten auf der Nürburgring Nordschleife nimmt der jetzige 3er (E90) dem nicht unsportlichen Vorgängermodell (E46) neun Sekunden ab. Genauso fühlt sich das später auf dem Rennkurs von Albacete auch an. Mit deaktivierter elektronischer Absicherung zeigt das Fahrwerk seine Klasse, mit dem serienmäßigen DSC und der Aktivlenkung wird der neue 3er fast zur Burg.
Die überarbeitete, aus dem 5er bekannte Aktivlenkung stabilisiert das Fahrzeug bei m-Split-Bremsungen nun selbsttätig, bevor das DSC eingreift (siehe unten: Technik Aktuell). Angesichts eines solchen aktiven Sicherheitspotentials bleibt unverständlich, warum die Aktivlenkung nur dem Topmodell 330i, und die neuen DSC-Funktionen wie das Trockenbremsen der Bremsscheiben bei nasser Fahrbahn oder das Voranlegen der Bremsbeläge vor kritischen Fahrsituationen nur den Sechszylinder-Modellen vorbehalten bleiben. Unverständlich weil zuvor optionale Sicherheitsausstattung, etwa das Runflat-System, bei dem der Reifen bei Druckverlust selbst bei hohem Tempo immer auf der Felge bleibt, nun zum 3er-Lieferumfang gehört.
Des weiteren im Sicherungssystem eingelinkt sind sechs Airbags sowie zahlreiche Systeme, die im Alltag viel besser regeln, als sie fürs ungeübte Ohr klingen: „ASC+T“ für die Traktionshilfe, „ADB“ für die elektronische Differentialsperre, „DBC“ für die Notbremserkennung … Das Fahrwerk des neuen BMW 3er hinterlässt bei dem, der schon unter sehr Aufschluss gebenden Bedingungen testen konnte, den größten Eindruck. Ansonsten: Vieles hat sich geändert, einiges ist geblieben. Leider auch die BMW-Marotte, dass der Entfall des Modellschriftzugs eines der wenigen Extras in der langen Liste der Sonderausstattungen ist, das auch ohne Zuzahlung erworben werden kann. (2005)
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