Das Tachoblatt bis 330 und ein Hochdrehzahl-V8, der mit 420 PS hyper-dynamisch auf 8.300 U/min hochjubelt. Volksnähe, wie noch im ersten M3 Cabrio, ist damit nicht mehr drin. Warum man trotzdem über 75.000 € mit dem Über-3er sparen kann? Test: BMW M3 Cabrio DKG.
Nähe zum Volk passt schon deshalb nicht, weil ein abwrackendes Volk in der Mehrheit jüngst die Ersparnisse in Kleinwagen gepumpt hat, und weit weniger in Produkte wie den M3, dessen Cabrio im Abwracken-ist-Geil-Rausch soviel kostete wie ein paar Handvoll Panda von Fiat mit Abwrackprämie – nur so ein Gedanke, weil da gerade ein Panda-Fahrer herübergafft – wie viele.
Das M3 Cabrio hat Übergewicht. Es legte mit dem mobilen, völlig problemlos bedienbaren, aber gewichtigen Stahldach ordentlich zu: Züchtige 1.675 kg wiegt das Coupé, schwere 1.905 das Cabrio mit teurem DKG, dem sequenziellen Doppelkupplungsgetriebe. Macht 230 kg mehr. Und so fühlt sich das auch an. Aber nur manchmal, denn nach dem akustisch spektakulären Kaltstart wird er leicht, der M3, wenn man ihn leicht macht: mit dem schweren Gasfuß. Das ist famos und auch der eigentliche Kern der M-Philosophie: Mit der Motordynamic Control eindrücklich angespitzt („Sport Plus“ trimmt die Gaspedalmotorik vollends auf kompromisslos) feuert das DKG die sieben Schaltstufen. Unter der strengen Knute der „Power“-Taste (auf der Mittelkonsole) und dem „M“-Drücker (auf der rechten Lenkradspeiche) feiert sich hier ein Ausnahmemotor regelrecht selbst. Nicht mehr, nicht weniger. Erst aufreizend säuselnd, dann mit bassigem V8 hämmernd, später trompetend, als gebe es kein morgen. Frivol, fauchend, Zwischengas raunzend, seidig, leise, … Volle Tonleiter, volle Bandbreite, großes Theater.
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