
Autotest
Mini Cooper S 5-Türer im Test: 2, 72, 172!
Der Cooper 5-Türer bietet mehr Platz als der Cooper 3-Türer. Und genauso viel Fahrspaß? Test Mini Cooper S 5-Türer.
Erster Eindruck im Test des Mini Cooper S 5-Türer
2, 72, 172 – Das sind die Nummern, die den Unterschied zum Cooper 3-Türer machen. Im Cooper 5-Türer öffnen sich auch hinten 2 Türen, ist der Radstand um 72 Millimeter länger und die Karosserie um 172 Millimeter gestreckter. Gute Voraussetzungen für mehr Platz. Das Handicap des Cooper 3-Türers sind der Fond und Gepäckraum. Wie gelingt das hinten sitzen und einpacken im 4,04 Meter langen Cooper 5-Türer?
Was sagen die Mitfahrer im Test über den Mini Cooper S 5-Türer?
Auf dem Vordersitz sitzt man Mini-typisch. Sehr gut. Auch als 1,90-Meter-Brocken. Mit sportlich Seitenhalt im John Cooper Works-Sportsitz hinter dem kleinen JCW-Lenkrad mit zwei Speichen und apartem Garnstreifen als dritte Speiche. Im Testwagen sogar mit Massage im Rücken.
Gute Laune im Cooper
Vier Massageprogramme erfreuen die Beifahrerin: „Aktivierung“, „Erholung“, „Kräftigung“ oder „Anregung“. 20 Minuten Durchkneten und es herrscht gute Laune im Cooper.
Der Doppel-Becherhalter und die induktive Ladestation für das Smartphone finden sich zwischen den Vordersitzen. Vertikal stehend und mit einer Schlaufe gesichert, dass nichts verrutscht.
Die Mittelarmlehne ist bequem, steht aber fest zwischen den Vordersitzen, was den Sitzraum verengt, wenn man zu den Beleibteren zählt.
Verstauen lässt sich in der Lehne nix. Deshalb lacht einen darunter eine Art Brotdose an, in der nach dem Zug an der Schlaufe Kleinutensilien verstaut werden können. Zwei USB-Anschlüsse finden sich auch in der Nähe.
Immer Pizza
Der elegante wie gestochen scharf anzeigende OELD-Bildschirm im Pizzatellerformat (Radius: 24 cm) parkt in der Mitte der Armaturentafel. Außerhalb der direkten Blickrichtung sitzt er und damit leider auch die Tempoanzeige. Wünscht man sich den Tacho und weitere Fahrtinfos direkt im Blick, muss man im Mini Cooper das Head-up-Display (HUD) im Ausstattungspaket hinzubestellen.
Damit erhält man allerdings kein vollwertiges HUD vor die Nase. Die Plastikscheibe wirkt so günstig wirkt wie mancher Kunststoff im ansehnlichen und gut verarbeiteten Interieur.
Das Cockpit und die Apps machen gute Laune. Das John Cooper Works Lederlenkrad ist cool und multifunktional. Der putzige Assistent „Spike“ und die Verspieltheit des Infotainment (Innenkamera, AirConsole Games) punktet bei den Kids, das Harman Kardon Soundsystem und das Augmented Reality-Navigationssystem mit aufs Frontkamerabild eingeblendeten Abbiegepfeilen bei Dad.
Das Bedienen des Infotainment, das sich auf den Rundbildschirm konzentriert, fordert manchmal, gelingt aber zumeist intuitiv und schnell – etwa die Verstellung des Head-up-Display oder der Lenkrad- und Sitzheizung.
Das Infotainment ist genauso auf dem neuesten Stand wie die Sicherheit mit reichlich Assistenzsystemen, vom 360-Grad-Rundumsichtsystem und Rückfahrassistenten bis zur Verkehrszeichenerkennung.
Und hinten sitzen?
Dass hinten welche sitzen sollen, spürt man an den relativ schmalen Türen vorne. Im Fond sitzen Kurze besser als Lange. Auch mit den zusätzlichen Zentimetern und Türen geht es im Fond des Mini Cooper 5-Türer eher knapp als luftig vor den Knien und über dem Kopf zu.
Einer sitzt vorne mit 1,90 Meter Körpergröße und einer sitzt hinten mit 1,90 Meter. Das klappt nicht. Auch mit 17 Zentimeter mehr Länge als der Cooper 3-Türer zählt der Cooper 5-Türer noch zu den Kurzen im Fahrgeschäft. Da sollte man sich keine Illusionen machen.
Nur wenn der Vordersitz ganz vorne in der Sitzschiene steht, klappt es als Sitzgröße hinten mit dem Sitzen. Auch in ganz tiefer Position des Vordersitzes bleibt noch Platz unter dem Sitz für die Füße, aber der Kopf klemmt am Dachhimmel, wenn das Panorama-Glasdach bestellt wurde.
Aber was soll’s? Kinder sitzen gut und mittelgroße Erwachsene noch gerade so befriedigend. Mit 1,74 Meter Breite reicht der Platz für vier im Fünftürer. Gut umsorgt mit einem Getränkehalter, zwei USB-C-Abschlüssen und ISOFIX-Kindersitzhaltern. Auch im Fond finden sich kleine Fächer in der Türverkleidung und Kartentaschen an der Rückseite der Vordersitze.
Dass auch die hinteren Türen schmal ausfallen, erklärt sich wieder mit der Kompaktheit des Mini 5-Türers. Es sind Zusatztüren, die bequemeres Ein- und Aussteigen und besseres hinten Sitzen als im Cooper 3-Türer ermöglichen.
Der Gepäckraum ein Kofferraum
Und Kofferraum wird auch mehr geboten. Nicht viel mehr, aber vielleicht entscheidend mehr. Hinter der deutlichen Ladekante und der nicht breiten Luke tut sich eine im Vergleich zum Cooper 3-Türer tiefe Ladefläche auf. Der Gepäckraum darf auch „Kofferraum“ genannt werden, was man im 3-Türer nicht als das richtige Wort empfindet, wenn man ihm mit großen Koffern kommt.
Nicht viele, aber Koffer passen hinein. Bis knapp 1,90 Meter Stehhöhe steht man unter der Heckklappe ohne Kontaktaufnahme. Und wenn der Kopf eines langen Menschen die Klappe kontaktiert, tut es wenig weh, da die Heckklappe relativ weit nach vorne öffnet und die Kunststoffverkleidung kantenfrei geformt ist.
Mehr Mini
Und das Kofferraumvolumen? Das Gepäckraumvolumen gewinnt gegenüber den 210 Litern des Cooper 3-Türers. 275 Liter werden geboten. Wird die im Verhältnis 60:40 geteilte Rücksitzlehne umgeklappt, wächst das Volumen auf bis zu 925 Liter. Und auch die maximale Zuladung von 435 kg geht in Ordnung.

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