
Autotest
Genesis Electrified GV70 Test: Elektrisierend SUV
Der Genesis GV70 zählt zu den Feinsten in seiner Klasse. Nach der Modellpflege gewinnt das SUV noch an Attraktivität.
Erster Eindruck im Test des Genesis Electrified GV70
Mit dem markanten Design von Luc Donckerwolke setzt sich der Genesis GV70 von der Konkurrenz ab. Im gediegenen Innenraum erfüllt das Genesis SUV mehr als nur die Erwartungen an Platz und Raum.
Was sagen die Mitfahrer über den Genesis Electrified GV70?
SUV-Mittelklasse mutet im Cockpit wie Oberklasse an. Das Digitalcockpit ist eines von heute, macht aber schöne Reminiszenzen an die Vergangenheit. Das edle Zweispeichenlenkrad schmeichelt den Handflächen und die Drehregler und Schalter der Mittelkonsole dem Auge. Die Armaturentafel und das Leder im Interieur zieren noble Nähte.
Und ebenso in den Details ist der Koreaner wohl durchdacht. Die Sitzflanken des Fahrersitzes pumpen sich in Kurven adaptiv an die Hüfte, wenn der Sportmodus aktiviert ist. Auch der Beifahrersitz surrt nach dem Öffnen der Tür einladend nach hinten und erleichtert den Einstieg. Die Hosenbeine bleiben beim Ausstieg sauber, weil sich die Türen an der Unterseite über den Schweller wölben.
Familienthema Platz
Im Innenraum bietet der Genesis Electrified GV70 so viel Platz, wie man es vor dem Einstieg in ein SUV der 4,70-Meter-Klasse erwartet. So viel, dass die Platzverhältnisse gut für eine vierköpfige Familie ausreichen.
Fahrer und Beifahrer sitzen strikt durch die breite Mittelkonsole voneinander getrennt in bequemen Ledersesseln, die im Winter beheiz- und im Sommer kühlbar sind. Sitzmassage, aber gerne. Beinfreiheit, Schulterfreiheit, Kopffreiheit: alles bestens. Der im Vergleich zum Konzernschwestermodell EV6 GT um acht Zentimeter höhere Dachaufbau sorgt auf dem Fahrerplatz für einen guten Überblick aufs Verkehrsgeschehen und für deutlich mehr Kopffreiheit auf der Rückbank.
Zweite Reihe ohne Schiebung
Davon dass sich die 1,63 Meter hohe Dachlinie in Richtung Heck absenkt, bekommt man wenig zu spüren, da sich das Innendach vom Türausschnitt aus rasch nach oben wölbt. Deshalb sitzt man auch als 1,90 Meter großer Erwachsener im Fond bequem. Zwei Fondpassagiere sitzen allerdings komfortabler als drei. Weniger wegen der Schulterfreiheit, die wegen zwei Meter Breite üppig ausfällt, sondern weil die Sitzbank mittig nicht viel Kontur und Halt bietet.
Die Rückbank lässt sich nicht verschieben. Die Elektrifizierung reduziert die Kofferraumkapazität gegenüber dem GV70 2.5T AWD und 2.2D AWD jedoch minimal. Sie sinkt von 542 auf 503 Liter. Zum Ausgleich gibt´s vorne unter der Haube einen Frunk für die Ladekabel mit 25 Liter Volumen.
Wird die im Verhältnis 1/3 zu 2/3 geteilte Sitzbanklehne flach gelegt (auch vom Kofferraum aus möglich), stehen 1.678 Liter Ladevolumen zur Verfügung. Blick auf die Konkurrenz: Im BMW iX3 lassen sich 510 bis 1.560 Liter verstauen, im Mercedes EQC 400 4MATIC 500 bis 1.460 Liter. Der Kia EV6 GT nimmt es im Heckbereich lediglich mit 480 bis 1.260 Litern auf.
Keine Hänger beim Hänger
535 kg dürfen zugeladen werden. 100 kg davon aufs Dach. Und auch mit dem Anhänger klappt´s besser, als vielleicht erwartet. Die 2,5 Tonnen der GV70 Verbrenner zieht der elektrische Genesis GV70 zwar nicht, aber bis zu 1,8 Tonnen schwere Anhänger.
Aber sicher
Auch das Thema Sicherheit ist im Electrified GV70 ein positiv besetztes. Zehn Airbags sind an Bord. Mehr als 20 Assistenzsysteme sichern die Fahrt, vom Spurhalte- bis zum Totwinkelassistenten mit Kameraanzeige im 12,3-Zoll-Cockpitdisplay.
Im Euro NCAP Crashtest erreichte der Genesis GV70 eine 87-Prozent-Wertung im Assistenzschutz. 87 und 89 Prozent gab es für den Erwachsenen- und Kinderschutz. Schwächen offenbart das SUV nur im Fußgängerschutz, wo es nur 64 Prozent einfuhr. Das Sicherheitsgesamtpaket wurde im Euro NCAP Crashtest mit fünf Sternen bewertet – Mehr geht nicht.
Viele der Assistenzsysteme erhält man jedoch erst mit dem kostspieligen „Innovationspaket“. Die gute Grundausstattung lässt sich mit weiteren Ausstattungspaketen noch aufwerten. Mit dem „Komfortpaket“ gewinnt, wie der Name schon sagt, der Komfort mit dem beheizbaren Lenkrad und der 3-Zonen-Klimaautomatik. Wurde das „Vehicle-to-Load-Paket“ mit bestellt, lassen sich mittels „V2L“ ein Laptop oder E-Bike mit der Fahrbatterie aufladen.

Sie müssen eingeloggt sein, um einen Kommentar abzugeben Login