Mit dem 450 PS starken V8 ist der neue M3 GTS so schnell wie orange – Fahrbericht: BMW M3 GTS.
„GTS 002“, Zulassung: 24.6.2010. 2.655 km auf dem Tacho. Schon beim Warmlaufen auf dem Rennkurs Ascari macht der V8 warm ums Herz. Er dominiert, er wummert mit festem, tiefen Grundton. Mit beherzten Gasstößen drückt er die alten M3-Generationen, die Reihensechszylinder E36 (hoch posaunend) und E46 (metallisch trompetend), die im gleichen Moment auf dem Rundkurs unterwegs sind, akustisch grob in den Hintergrund. Wer dem mit Sportauspuff und Titan-Endschalldämpfern aufgerüsteten Bayern beim Warmlaufen zuhört, schmunzelt über die Straßenzulassung. So dramatisch wie der Sport M3 im Leerlauf aufbraust, tönt ein anderer nicht beim Ausdrehen. EURO 5 vermutet man auch nicht. Erfüllt er aber – dreckiger Sound, sauberes Gewissen: Es gibt sie noch, die kleinen Wunder.
So kräftig und brutal wie der GTS war bisher nur ein M3: Der M3 GTR, der 2001 mit einem 450 PS starken 4,0-Liter-V8 in der GT-Klasse der American Le Mans Series (ALMS) startete und 2002 als 350 PS gedrosselter Straßenrenner zum Preis von rund 250.000 Euro käuflich zu erwerben war.
Einsteigen. Recaro Profi SPG XL krallt sich die Hüfte und fixiert die Schulterblätter. Viel einzustellen gibt es nicht (keine Sitzhöhenverstellung, keine Lehnenneigung). Die Polster des Sitzeinteilers meinen es, tendenziell weich, auch gut mit dem Fahrer. So geht Sitzen. Man möchte länger bleiben. Länger als ein paar Runden auf der Rennstrecke. Wenn sie einen lassen würden, man das Bankkonto um 136.850 Euro – übrigens: der Preis für zwei zivile M3 – überziehen könnte, sie einem das Auto zum Geburtstag zukommen lassen würden …
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