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Jeep Renegade e-Hybrid im Test: Jeep for cheap?

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Was sagt der Autotester über den Jeep Renegade e-Hybrid?

Manchmal ist es gut und hilfreich in einem Test, für eine lange Zeit und über eine lange Strecke im Fahrzeug zu sitzen. Der e-Hybrid-Antrieb im Compass löste im ersten Test nicht nur Begeisterung aus (Fahrbericht Jeep Compass e-Hybrid). Wie ein typischer Hybridantrieb arbeitet er laut, wenn es zur Sache geht. Im kurzen Kontakt fiel das auf. Im Alltag und in der Praxis stehen aber ganz andere Sachen im Vordergrund.

Jeep Renegade e Hybrid ScheinwerferNeuer Jeep Renegade e Hybrid

Aufladen: Unabhängigkeit

Welche Sachen stehen im Vordergrund? Etwa das Suchen einer Ladesäule? Das fällt im Renegade e-Hybrid aus. Der Renegade Mild Hybrid ist nicht wie der neue Jeep Avenger komplett von der Elektrizität abhängig. Und teilabhängig ist er auch nicht vom Strom wie ein Plug-in-Hybrid à la Renegade 4xe (Fahrbericht Jeep Renegade 4xe), Mini Countryman Plug-in (Test Mini Cooper SE Countryman ALL4) oder Peugeot 3008 Hybrid4 (Fahrbericht Peugeot 3008 Hybrid4).

Unabhängig von jeder Ladestation lädt sich der e-Hybrid während der Fahrt durch Rekuperation oder mit dem Benziner den Strom in den Akku. Das macht den Hauptunterschied zum Renegade 4xe. Der muss, um voll unter Strom zu stehen, für das Laden der 11,4-kWh-Batterie für etwa 1 ½ Stunden an die Strippe, um dann für etwa 50 Kilometer allein mit Strom auszukommen.

Jeep Renegade e Hybrid Tacho und DrehzahlmesserJeep Renegade e Hybrid Ledersitz

Ernährungsergänzungsmittel: Strom

Der Renegade e-Hybrid kann auch im Solo mit Strom. Das ist schon mal ein Unterschied im Vergleich zu Mild Hybrid-Antrieben. Warum? Der E-Motor des Renegade e-Hybrid ist kein schwacher.

Der 20 PS leistende und 55 Nm beisteuernde Elektromotor übernimmt schon einige Meter vor der Ampel beim Ausrollen im Solo das Ruder. Tempo-30-Zonen nimmt er im Test komplett elektrisch. Beim Gleiten mit 50 km/h in der Stadt schaltet er sich zu wie bei 80 km/h vor der Autobahnauffahrt. Aber immer nur kurz.

Wann der E-Motor einsetzt, lässt sich ganz gut vorahnen und dosieren. Geht die Hybridanzeige unter den zweiten Strich, schaltet sich zumeist der Vierzylinder zu. Und nur kurz darauf in der City wieder ab. Im Stadtverkehr braucht´s nur ein paar angebremste Ampeln, Kurven oder Kurzstaus und der Akku steuert wieder Strom bei.

Jeep Renegade e Hybrid Hybrid Motor 130 PS

Hauptnahrung: Benzin

Trotzdem bleibt der Benziner der Haupternährer. Der Antrieb, der nicht über eine 6-Gang-Automatik wie im Renegade 4xe, sondern ein 7-Gang-Doppelkupplungs-Automatikgetriebe verwaltet wird, produziert durch Verbrennung 130 PS Leistung und 240 Nm Drehmoment. An die „240“ vom Tachoblatt sollte man damit aber nicht denken.

Jeep Renegade e Hybrid Felge

Fahrleistungen: Reicht

Im Alltag stellen sich andere Herausforderungen. SUV und Hetze macht kein Sinn, SUV und Gelassenheit schon eher. Der Versuch, im Renegade e-Hybrid aus dem Stand einen vehementen Ampelstart hinzulegen, bedeutet Warten auf Schub, auch wenn 10,0 Sekunden im Standardsprint und 191 km/h Spitze in Ordnung gehen. Der Automat ist nicht der schnellste.

Bei Vollgas klingt der 1,5-Liter-Turbo wie ein typischer Vierzylinder. Nicht dröhnend, aber laut. Das spart man sich. Auch, weil es nicht spart.Mit einem sanften Gasfuß und gelassener Fahrweise bewegt man den Renegade e-Hybrid artgerecht und schön laufruhig. In der Stadt und auf der Landstraße dreht der Vierzylinder zumeist nur um die 1.500 Touren und auf der Autobahn im Test meist nicht mit mehr als 2.500 Touren.

Der Riemenstarter-Generator sorgt dafür, dass der Benzinmotor schnell und sanft startet oder abstellt. Die Kraft gelangt über die Vorderräder und nicht wie im Renegade 4xe per Allradantrieb auf die Straße.

Jeep Renegade e Hybrid Taste der Sprachsteuerung am LenkradJeep Renegade e Hybrid Cockpit und LenkradJeep Renegade e Hybrid Tempomat Tasten am Lenkrad

Echter Onroader

Offroad ist nicht das Ding des e-Hybrid, onroad sein Zuhause. Das zeigt sich am Frontantrieb, aber auch an den 166 statt 186 Millimeter Bodenfreiheit (Renegade 4xe). Hier baut er in der Straßenlage schnell Vertrauen auf.

Das Handling ist leichtfüßig und mit 1.495 statt 1.845 Kilogramm Gewicht deutlich unbeschwerter als im 190 oder 240 PS starken Renegade 4xe. Bei einem Lastwechsel in der Kurve gerät der Renegade e-Hybrid zwar deutlich ins Untersteuern, aber weich und gut beherrschbar.

Jeep Renegade e Hybrid im Test

Kleiner Jeep, große Tour?

Der Renegade e-Hybrid liegt mit den 235/45 R19-Pneus auf den feschen Felgen stramm. Gelegentlich holpert bei Langsamfahrt eine Querfuge in die Türverkleidung, aber unkomfortabel wirkt´s nicht. Auch auf Langstrecke ist der Renegade e-Hybrid nicht verhaltensauffällig. Kleiner Jeep, große Tour, kein Problem.

Und der Verbrauch? Ein Verbrauch von 5,8 bis 6,2 Liter Super steht auf dem Datenblatt. Die Verbrauchsanzeige des Bordcomputerdisplays pendelt im Test häufig um die 6,0 Liter. Die maximale Reichweite mit dem 48 Liter großen Tank (Renegade 4xe: 36,5 Liter) liegt bei 886 Kilometer im Test – eine ordentliche Reichweite fürs Format.

Als Testverbrauch stehen nach exakt 2.538 Kilometern Strecke und 44 Stunden Fahrtzeit 6,7 Liter/100 km auf dem Zettel – annährend Dieselniveau. Allerdings bei überwiegender, nicht schneller Autobahnfahrt. Im Alltag werden es ein paar Tropfen mehr sein.

Jeep Renegade e Hybrid Touchscreen Bildschirm KlimaJeep Renegade e Hybrid Klimaregler

Sonst noch was?

Details, die auf Langstrecke auffielen: Nicht allein die Armablage an der Tür sollte weich gepolstert sein, sondern auch die Oberseite der Türverkleidung könnte etwas weicher als hart sein, denn dort parkt der Ellbogen auf langer Tour ebenso.

Die TomTom-Navi ist nicht die schnellste von dieser Welt, der Navipfeil im Bordcomputerdisplay vor der Nase aber ein Vorteil. Genauso wie das Verstellen von Temperatur und Belüftung, das im Renegade nicht nur über den Touchscreen abläuft, sondern auch auf dem vertrauten direkten Weg.

Jeep Renegade e Hybrid Jeep Grill hinter dem SpiegelJeep Renegade e-Hybrid Test Lautsprechergitter mit Jeep Grill

Der Preis ist heiß?

Jeep for cheap? 29.300 Euro investiert man für den Renegade e-Hybrid Longitude und 31.300 Euro für den Limited. Also rund 10.000 Euro weniger als für den Plug-in-Hybrid 4xe mit 190 PS Leistung, der als Limited bei 41.450 Euro startet.

Der Preis des 240 PS starken Renegade 4xe, der nur als Trailhawk zu bestellen ist, ist mit 46.950 Euro nochmals um 5.500 Euro höher. Damit liegt der Preis des Topmodells fast 18.000 Euro über dem des e-Hybrid Basismodells. Das erklärt, warum der e-Hybrid, der nicht in jedem Moment so überzeugt wie der Plug-in-Hybrid im 4xe, für die meisten der passende Motor im Renegade sein wird.

Jeep Renegade e Hybrid HeckJeep Renegade e Hybrid Heckleuchte

Warum gerade den?

Der Hybridmotor passt besser zum Renegade als zum schweren Compass und besser, als man anfangs denkt. Er bereitet nicht so viel dynamische Fahrfreude wie der stärkere 4xe, treibt die Sache aber solide voran. Der e-Hybrid spart überzeugend und überzeugt sparend. Die Qualitäten des Jeep Renegade sind die bekannten. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist unter den teilelektrifizierten Renegades mit diesem Hybridmotor eindeutig das beste.

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Weitere Informationen zum Jeep Renegade

https://www.jeep.de/

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