Test
Jeep Renegade 2.0 MultiJet Diesel Trailhawk im Test
Der neue Renegade ist der erste Jeep, der in Italien gebaut wird – warum nicht? Fahrbericht: Jeep Renegade 2.0 MultiJet Trailhawk.
„Very, very jeep?“ charakterisiert einer seiner Konstrukteure den Renegade. Fünf Millionen Kilometer schickte man die Prototypen, on- und offroad, zum Testen. Betreut von zwei Teams auf zwei Kontinenten. Eines aus Italien, das andere aus Amerika. Man entwickelte so intensiv, dass die Fiat-Plattform nach Jahren Arbeit gefühlt zur Jeep-Plattform wurde.
Und wie fühlt sich´s für Renegade-Rookies an? Das geprägte „X“ am Sitzrücken und am Rande der Lautsprechergitter soll an den Tank des MB von 1941 erinnern. Sogar das für den Ur-Jeep charakteristische Open-Air-Gefühl will der neue Renegade mit dem Dachsystem, einem vorderen und hinteren Panel in Fiberglas-Honeycomb-Bauweise, in die Neuzeit transportieren. Ambitioniert, denn den MB toppte nur ein Zeltverschlag von Dach.
Und wie fährt sich der „Abtrünnige“? Eher amerikanisch als italienisch. Der Fahrer blickt über die bullig geschnittene Haube des Jeep, der sich mit einem Cw-Wert von 0,34 recht laufruhig gegen den Wind stemmt. Wie im großen SUV, nur ein wenig tiefer gelegt.
Dem Ausblick tut ebenso der Knick in den A-Säulen gut. Der linke Arm bettet sich weich auf der Armablage an der Tür – da ist es das bequeme Amerika. Genauso amerikanisch tut´s das Fahrwerk. Komfortabel, nicht sportlich, noch eine amerikanische Partie. Mit friedlichem Schieben über die Vorderräder, wenn man ihm das abfordert, was nicht sein Auftrag ist – dynamisch sein.
Und die Geländegängigkeit? Die Kundschaft fordert heute den Kompakt-SUV, der zuerst im Komfort und Alltag zu bestehen hat und nicht den kompromisslosen Wühler. Und so wühlt sich der 4,23 Meter lange Renegade durchs Gelände. Mit voraussichtlich mehr Offroad-Kompetenz als die meisten seiner Fahrer, aber deutlich angepasster an der Straßenrealität als ein Jeep Wrangler.
Die Topvariante Trailhawk mit dem 2,0 Liter-Dieselmotor ist für 31.900 Euro nicht nur der teuerste, sondern auch der geländegängigste Renegade. Der Trailhawk wuchtet sich mit seinem Vierradantrieb mit Geländeuntersetzung und „Selec-Terrain“ durchs Gelände. Das Traktionsregelsystem hält in den Versionen Longitude und Limited die vier Modi „Auto“, „Sand“, Snow“ und „Mud“ bereit und im Trailhawk darüber hinaus den Modus „Rock“. Zusätzlich mit um 20 Millimeter auf 210 Millimeter erhöhter Bodenfreiheit, Stoßfängern für hohe Böschungswinkel (30,5 Grad vorne, 34,3 Grad hinten) und Federwegen bis zu 205 Millimeter.
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