Autotest
Toyota Prius im Test: drei Millionen sparen
Sparen, aber nicht an Ausstattung. Das Leder im Prius Executive (ab 31.450 Euro) macht mehr her als das triste Interieur eines Prius II und erscheint nicht nur hochwertiger, sondern auch ansprechender als im Vormodell.
Die Aktivierung der Sitzheizung erfordert einen tiefen Griff ins gut vor dem Automatikwahlhebel platzierte Ablagefach. Der schlüssellose Fahrzeugzugang ist praktisch, erkennt seinen Chip-Träger schon vor dem Einstieg und knipst nachts vor dem Türöffnen sogar selbstständig und zuvorkommend die Innenraumbeleuchtung an.
Auch neu im Prius III: Der radargestützte Tempomat (Tipp: besser nicht die maximale Distanz aktivieren, weil dann subjektiv zu früh abgebremst wird und nach dem Passieren zu spät wieder Tempo aufgebaut wird) und das Head-Up-Display (positiv: die direkte Höhen- und Helligkeitsverstellung mit den Tasten links vom Lenkrad)
Sparen an Komfort. Der schicke 45er-Querschnitt der Pirelli 215/45 R17 bringt soviel Härte ins Geschäft, dass nicht nur die Gepäckabdeckung zum Mitschwingen animiert wird.
Damit liegt der Prius zwar fraglos besser auf der Straße, aber der Abrollkomfort bleibt deutlich auf der Strecke. Die Servolenkung arbeitet nicht zu leicht und auch das Gefühl auf der Bremse ist nicht – ein hybridtypisches Merkmal, weil Bremsenergie mit dem Bremsen zurückgewonnen wird – zu „hölzern“.
Der Wahlhebel des CVT-Getriebes, eine Art Joystick auf kurzen Wegen, sitzt in idealer Schaltposition. Die Schalter der Antriebsmodi direkt daneben: Der EV-Mode (nicht aktivierbar in der Warmmachphase des Ottos und sofort abschaltend, wenn zu intensiv beschleunigt wird), der Eco-Modus und der Power-Modus, in dem der Elektromotor viel bündiger am Gaspedal hängt.
Sparen an Geräusch. Früher waren Hybride im unteren Drehbereich noch leise und wenn sich etwas bewegen sollte überlaut. Im Prius der dritten Generation geht das Umschalten viel harmonischer vonstatten.
Und wie lange muss man mit dem Prius Plug-In-Hybrid fahren, um 9.750 Euro Aufpreis auf einen Toyota Prius wieder einzufahren?
Legt man für die Vergleichbarkeit der Verbräuche den Normverbrauch statt des Testverbrauchs (5,7 Liter/100km) zugrunde, also 3,9 Liter (Prius) und 2,1 Liter (Prius Plug-In-Hybrid), kommt man bei einem Spritpreis von 1,60 Euro für den Liter Super zum Ergebnis: Nach 250.000 Kilometern hat man mit dem Prius Plug-In-Hybrid im Vergleich zum Prius Kraftstoff zum aktuellen Wert von 7.200 Euro eingespart – und damit effektiv noch nicht gespart.
Also sitzt man im Prius schon sehr richtig. Für den Fall, dass die Benzinpreise ein höheres Niveau erreichen, was zu erwarten ist, würde der Prius Plug-In-Hybrid aber wieder mit im Rennen sein.
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