Autotest

Nissan Juke 1.0 DIG-T Test: Finito Adoleszenz

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Der erste Juke wirkte verspielt. Der zweite Juke ist erwachsen? Test Nissan Juke 1.0 DIG-T.

Nissan Juke 2 FrontNissan Juke 2 weiss

Erster Eindruck im Test

Die Sitzbequemlichkeit, die Cockpitanmutung, der Motorlauf, der Komforteindruck … schon nach den ersten Metern im neuen Nissan Juke bemerkt man im Test, was sich im Vergleich zum ersten Juke, den Nissan im Jahr 2010 auf die Piste schickte, verändert und verbessert hat.

Nissan Juke 2 Mittelarmlehne

Was sagen die Mitfahrer im Test über den neuen Nissan Juke?

An der Front startet der neue Juke mit einem charakterstarken Grill und LED-Scheinwerfern. Die bauchig ausgestellten Kotflügel lassen den Crossover proper auf der Straße stehen und die in den C-Säulen integrierten Türgriffe den Juke-Novizen suchend vor der hinteren Tür.

Mit den neuen Vordersitzen hat die Neuauflage klar gewonnen. Die schon im Basismodell Visia serienmäßigen Sportsitze sitzen gut an der Hüfte. Man sitzt tiefer. Das Lenkrad und der Schalthebel liegen besser in der Hand. Und der Vordersitz macht Musik. Musik? Yes, mit den zwei im Kopfteil integrierten Lautsprechern.

Nissan Juke 2 neuer SportsitzNissan Juke 2 Sitzbank

Am stärksten profitieren die Hintensitzer, weil der neue Juke deutlich länger als der vorige ausfällt (Test Nissan Juke). Die 4,21 Meter schlagen stark auf die Sitzbank durch mit einem Plus von fast sechs Zentimeter Beinfreiheit. Das ist eine Menge. Besonders, wenn der Mensch lange Beine hat. Und die darf er nun haben.

Vom Charakter des Sitzens hat sich im Fond aber wenig geändert. Auch wenn der neue Nissan Juke mit 1,60 Meter einen Zentimeter höher als der vorige baut, stellt sich ein ähnliches Sitzgefühl auf der Rückbank ein. Charakter: höhlenartig.

Nissan Juke 2 CockpitNissan Juke 2 Touchscreen

Und wenn die Mitfahrer viel Gepäck besitzen? Dürfen sie noch mehr einkaufen gehen als mit dem alten Juke. Im neuen Juke hat sich das Kofferraumvolumen von 354 auf 422 Liter erhöht.

Damit lässt sich nicht nur mit Einkaufstüten was anfangen. Genauso mit dem doppelten Ladeboden, der breiteren Kofferraumöffnung und der im Verhältnis 40:60 geteilten Rückbank.

Nissan Juke 2 Sitzbank umgeklappt

Fallen deren Lehnen, nimmt es der Juke mit 1.305 Litern Gepäck auf. Dass hinten nur 1,25 Tonnen gezogen werden können, verkraften die meisten Jukies.

Nissan Juke 2 Bodenfach KofferraumNissan Juke 2 Kofferraum

Den Mangel an Auswahl bei den Motoren gleicht der Nissan Juke mit fünf Ausstattungslinien aus. Und das sicher. Schon das Einstiegsmodell Visia ist eine sichere Partie mit dem autonomen Notbremsassistenten mit Fußgänger- und Radfahrererkennung, dem aktiven Spurhaltehelfer mit korrigierendem Bremseingriff, der Verkehrszeichenerkennung, dem Not- und Pannenruf „eCall“ und der Fernlichtautomatik.

Mit guten Folgen im Test. Im Euro NCAP-Crashtest gab es für das Juke Sicherheitspaket die Maximalwertung von fünf Sternen.

Nissan Juke 2 LenkradtastenNissan Juke 2 Tasten am Lenkrad

Ebenso Serie sind im Visia die manuelle Klimaanlage und der Tempomat wie auch eine Infotainment-Grundversorgung mit DAB-Radio, vier Lautsprechern, Bluetooth, USB-Port, AUX-Port und 12-Volt-Steckdose.

Der zweite Level, Acenta, setzt multimedial einen drauf mit dem Nissan Connect Infotainment samt 8-Zoll-Touchscreen, der Smartphone-Einbindung via Apple CarPlay oder Android Auto und der Spracherkennung. Die wegen des unübersichtlichen Hecks bitter notwendige Rückfahrkamera ist im Acenta ebenfalls inklusive.

Der dritte Ausstattungslevel, N-Connecta, ist noch kommunikativer. Verrät ja schon der Name der Ausstattungslinie. Hier gehören das 7 statt 4,2 Zoll große Fahrerinfodisplay, der Google Assistant und der WLAN-Hotspot zum Ausstattungspaket. Der D-Mode-Schalter mit den drei Fahrmodi ist ebenfalls Serie.

Nissan Juke 2 KameraNissan Juke 2 D Mode Schalter

Der Tekna, der vierte Level, setzt voll und ganz auf Assistenz mit dem autonomen Lenkassistenten, dem adaptiven Geschwindigkeits- und Abstandsassistenten, der Müdigkeitserkennung, dem aktiven Toter-Winkel-Assistenten, dem 360-Grad-Rundumsichtsystem, dem Querverkehrswarner sowie den Einparksensoren vorne und hinten.

Im N-Design, Level fünf, ist die Ausstattung ebenfalls reich, aber die Optik steht im Vordergrund. Das Wagendach ist in Kontrastfarbe lackiert und im Innenraum sind die Applikationen und Nähte in kontrastierendem Schwarz, Weiß oder Orange gehalten.

Nissan Juke 2 USB AnschlussNissan Juke 2 Eco Drive

Was sagt der Autotester über den neuen Nissan Juke?

Der erste Nissan Juke war ein Karosseriewirbel an Linien, Flächen und Rundungen und im Gesamtbild ging alles an der Karosse so sympathisch auf, dass sich zwischen 2010 und 2019 weltweit 1,5 Millionen Fans für das mutige Design entschieden.

Nissan Juke 2 Felge

Drinnen baute der erste Juke gegenüber draußen aber ab. Heute nicht mehr. Der Juke Generation 2 wirkt im Cockpit erheblich hochwertiger und gediegener, ohne sich in Spielereien zu verlieren. Die Rundinstrumente lassen sich einwandfrei ablesen und die Schalter und die Klimareglung intuitiv bedienen. Die Suche nach der Taste des Tageskilometerzählers erfordert aber Phantasie: Sie sitzt links unterhalb des Lenkrads.

Nissan Juke 2 TestNissan Juke 2 Fensterheber und Tür zu Taste

Und auch unterwegs manifestiert sich im Juke, der im Format eines Ford Puma (Test Ford Puma Hybrid) oder Peugeot 2008 (Fahrbericht Peugeot 2008) antritt, echter Fortschritt. Der Federungskomfort und das Fahrverhalten haben durch den längeren Radstand von 2,64 Meter gewonnen.

Das abhängig von der Ausstattung auf 1.182 bis 1.257 Kilogramm reduzierte Gewicht und die steifere Karosserie spielen der Fahrdynamik in die Karten. Die Lenkung arbeitet präzise und leichtgängig. Der neue Juke ist nicht mehr so holprig, sondern eher komfortabel als straff abgestimmt.

Nissan Juke 2 114 PS Dreizylinder

Die Motoren waren nie das Beste am Juke, aber dieser macht´s gut. Der Turbomotor ist zwar momentan der einzige, aber er bietet fast alles, was in diesem Segment zurzeit angesagt ist: ein Liter Hubraum, drei Zylinder und niedrigen Verbrauch. Der Turbolader pusht schön.

Bei Vollgas steigt das Drehmoment kurzfristig von 180 auf 200 Newtonmeter. Die sind bei 3.000 Touren produziert und die 114 PS bei 5.000.

In der Position „Sport“ hängt der 1,0-Liter-Dreizylinderturbo, auf dicke Backe machend, ganz schön stramm am Gas und dann geht es im Juke deutlich quirliger und lebendiger voran, als es der nur durchschnittliche Beschleunigungswert von 10,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h erwarten lässt.

Nissan Juke 2 Ablage TürNissan Juke 2 Handschuhfach

Bei höherem Tempo auf der Autobahn – der Juke 1.0 DIG-T läuft 180 km/h – geht dem Kleinen mangels Hubraum aber dann doch die Luft aus. Normal bei 999 Kubik.

Die Laufkultur des Dreizylinderturbo gefällt. Rau und Dreizylinder: Vergangenheit. Dieser läuft kultiviert und angenehm laufruhig. Wenn er mit dem Gasfuß getreten wird, wird´s etwas lauter.

Und auch vom Verbrauch erfüllt der 1,0-Liter-Dreizylinder seinen Sparauftrag. 4,8 bis 4,9 Liter/100 km verspricht Nissan. 7,0 Liter/100 km waren es im Test – zwei Liter mehr in der Praxis. Normal.

Nissan Juke 2 Felgen

Wer mit der Hand schaltet, zahlt weniger – Das 6-Gang-Schaltgetriebe  empfiehlt sich. In der Version mit Doppelkupplungs-Automatik und Schaltwippen am Lenkrad lässt sich der Juke 0,7 Sekunden länger für den Sprint von 0 auf 100 km/h Zeit, was die Sache nicht temperamentvoller macht.

Den Aufpreis für das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe kann man sich aber auch einfach nur sparen, weil es gegenüber dem manuellen Schaltgetriebe zwischen 1.700 und  2.100 Euro spart.

Die addieren sich nicht zum Basispreis von 20.000 Euro. Die Automatik ist erst ab dem Acenta, Kostenpunkt: 22.100 Euro, bestellbar.

Nissan Juke 2 Lenkrad und SchalthebelNissan Juke 2 Heck

Warum gerade den?

Das Gesamtpaket geht harmonischer auf als im ersten Juke. Der spielte draußen, aber im Innenraum baute er ab. Heute macht die Anmutung weit mehr her. Der Sitzkomfort und der Abrollkomfort haben ebenso gewonnen und auch wie sich der neue Juke bei der Fahrassistenz und im Infotainment schlägt, macht Eindruck. Der Juke 1 war verspielt, der Juke 2 ist erwachsen geworde

Der Nissan Juke im Test

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Weitere Informationen zum Fahrzeug

https://www.nissan.de

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