Autotest
Kia Sportage 1.6 CRDi Mild Hybrid Test: Mild empfohlen?
Was sagt der Autotester über den Sportage 1.6 CRDi 136 2WD 48V?
Den 136 PS starken 1,6-Liter-Diesel bietet Kia in Kombination mit Frontantrieb ausschließlich mit dem manuellen 6-Gang-Schaltgetriebe an. Nur die Allradvariante des 136-PS-Diesels und den 177-PS-Benziner erhält man mit dem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe und den 185-PS-Diesel mit Automatik. Kein Problem, denn das Schaltgetriebe schaltet sich einwandfrei.
Vom Leistungsaufbau macht der zwischen dem 115 PS starken 1,6-Liter-Vierzylinder und dem 185 PS starken 2,0-Liter-Vierzylinder positionierte 1,6-Liter-Turbodiesel mit 136 PS einen guten ersten Eindruck, und dann einen guten Job.
Idealer Weise bewegt man den abhängig von dem Getriebe, der Kraftübertragung und der Ausstattung 1.600 bis 1.821 Kg schweren 1.6 CRDi 136 48V mit wenig Drehzahl und viel Gelassenheit.
Dahinbummeln mit knapp 1.200 Touren? Der 1,6-er verkraftet niedrige Drehzahlen so gut, dass man die eingeblendeten Schaltempfehlungen zum herunter Schalten ohne schlechtes Gewissen und ohne Dämpfer bei der Laufkultur übersehen darf.
Wird der Diesel gefordert, zieht er gut an. Nur bei hohen Drehzahlen geht ihm, typisch Selbstzünder, die Luft aus und im langen Sechsten hat er einen längeren Atem. Der sechste Gang hält den Antrieb bei 130, 140 km/h vornehm im akustischen Hintergrund – ein Reisemotor der angenehmen Art.
Die 185 statt 136 PS Leistung und 400 statt 320 Nm Drehmoment des 2.0 CRDi 185 4WD 48 V tun, wie der Test der alten Version ohne Mild-Hybrid-Technik zeigte (Test Kia Sportage 2.0 CRDi 184 AWD), nicht unbedingt not.
Im Sprint von 0 auf 100 km/h nimmt der 2.0 CRDi 185 dem 1.6 CRDi 136, der in 11,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigt, zwar 1,7 Sekunden ab, aber ob man mit 180 oder 201 km/h ans Ziel gelangt, sollte im SUV, in dem eine entspannte Fahrweise angesagter ist, nicht viel zur Sache machen.
Außerdem spart man mit dem 1.6 CRDi 136 2WD gegenüber dem 2.0 CRDi 185 4WD. Erst über 4.100 Euro bei der Anschaffung (die Differenz mit Allradantrieb liegt bei 2.200 Euro) und dann beim Tanken mit einem Verbrauch von im Mittel 4,2 bis 4,4 Liter statt 5,1 bis 5,2 Liter/100 km (Werksangabe).
Sparen gelingt im 1.6 CRDi 136 48V auch in der Praxis leicht. Nach 10 Stunden und 1.000 Kilometern am Stück mit durchschnittlich 120, 130 km/h steht im Test eine glatte „6,0“ auf dem Display des Bordcomputers.
Im wuseligen italienischen Stadtverkehr steht selten mehr als eine „7“ vor dem Komma, bei gemütlicher Fahrt über Stadt- und Landstraßen dagegen oft eine „5“, da der Mild Hybrid beim vom Gas gehen fleißig rekuperiert und bei niedrigen Drehzahlen nur wenig Diesel aus dem 58 Liter großen Tank nippt.
Der Testverbrauch liegt mit dem 136 PS starken Mild Hybrid bei 5,7 Liter Diesel. Die maximale Reichweite von 1.002 Kilometern im Test reicht von Frankfurt bis Florenz.
Gut reisen ist auch mit dem Fahrwerk. Der Kompromiss ist gelungen. Auf der guten italienischen Autostrada spielt die Abstimmung dem Geradeauslauf in die Karten. Der Reisekomfort ist angenehm. Eine flotte Kurve steckt ebenso drin, ohne dass der Komfort flöten geht.
Nur bei Langsamfahrt holpert es mit den flachen 245/45 R19-Pneus über geschundenem Fahrbahnbelag – keine Seltenheit auf italienischen Landstraßen – gelegentlich herein. Und an hohen Bordsteinen offenbart die tiefe 19-Zoll-Felge keine Vorteile. Alte Bordsteine können in Italien genauso hoch und kantig wie in Deutschland sein. Achtung, Kratzgefahr!
Sonst noch was aufgefallen bei 35 Grad im Schatten? Der Rückwärtsgang und der 1.Gang liegen im Schaltgetriebe vorne rechts etwas eng nebeneinander. Man gewöhnt sich daran. Auch an die schnell kühlende 2-Zonen Klimaautomatik und die Sitzkühlung der – nach 1.000 Kilometern in einem Zug kann man es wirklich sagen – sehr bequemen Vordersitze.
Wie von der Komfortausstattung ist der Sportage der vierten Generation auch in der Sicherheitsausstattung nicht mehr mit den vorherigen Jahrgängen vergleichbar.
Er bremst und sichert besser. Mit Sicherheitsposten wie dem autonomen Notbremsassistenten, dem ins Lenkrad eingreifenden Spurhalteassistenten, dem Toter-Winkel-Warner und dem Querverkehrswarner fühlt man sich gut abgesichert und darin betätigt durch die fünf Sterne im Euro NCAP-Crashtest.
Dinge wie der Fernlichtassistent und das mit vier Kameras arbeitende 360-Grad-Rundumsichtsytem machen Sportage Fahren zugleich sicherer und komfortabler. Nur die Verkehrsschilderkennung arbeitet nicht mit 100 % Trefferquote – Wie bei anderen Systemen anderer Hersteller, die das auch nicht schaffen.
Warum gerade den?
Heute macht der Sportage einen großen Teil von Kias Absatz aus. Wenn man das koreanische SUV über fast 3.000 Kilometer gefahren ist, weiß man warum.
Erwartungshaltung und Erwartungserfüllung geben sich die Hand. Form und Funktion harmonieren. Das Design spricht an. Platz existiert genug. Dem mittleren Diesellevel gelingt ein sehr ordentliches Verhältnis von Kraft zu Verbrauch.
Dass kein Konkurrent sieben Jahre Garantie bietet, macht auch einen Unterschied. Die gute Verarbeitung und die stimmige Anmutung und das Angebot an Infotainment und Assistenzsystemen machen die Sache rund.
Und das zum fairen Preis von 25.600 Euro für den 1.6 CRDi 136 2WD 48V Edition 7, 28.500 Euro für den Vision und 33.400 Euro für den sehr umfangreich ausgestatteten Spirit.
Der Kia Sportage im Test
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