Test
BMW 545i im Test: mit 333 PS V8
Die Komfortsitze in der ersten Reihe kommen dem Ideal guten Sitzens schon sehr nahe, sind damit eine klare Empfehlung wert, aber auch ein massiver Schlag ins Budget (1.950 €). Hohe Sitzsympathie genießt auch der Fond mit angenehm steil stehender, straff gepolsterter Rückenlehne, breiter Mittelarmlehne und den weich gepolsterten Armauflagen. Der Kofferraum ist eben und angemessen geräumig – viel geräumiger als bei jedem 5er zuvor.
Zudem ist die Ausstattung im 545i (Klimaautomatik, Lederausstattung, Kopfairbags vorne und hinten, Sitzheizung für Fahrer und Beifahrer, …) schon sehr komplett. Zubehör, das 5er-Fahren erst richtig lecker macht, wie etwa Dynamic Drive, die Aktivlenkung, das adaptive Kurvenlicht oder das Head-up Display, kostet jedoch saftige Aufpreise. iDrive ist auch hier inklusive. Die Reduzierung auf vier Bedienebenen machte vieles besser, aber in der Bedienung lange noch nicht alles intuitiv. Kritik am eher indirekten Bediensystem ist daher immer noch erlaubt. Nicht jeder, der nur von A nach B gelangen möchte, lechzt zudem nach dem – irgendwann einmal notwendigen – Studium der Bedienungsanleitung. Lob ist jedoch genauso gestattet: Die Senderwahl mit dem Drehregler möchte man nach einer musikalischen Reise im 5er auch anderswo nicht mehr missen. Den Richtungsanzeiger mit fehlendem Einrastpunkt dagegen gerne. Warum die Blinkeranzeige für Großgewachsene hinter dem schwülstigen, aber griffigen Lederlenkrad so schwer zu erspähen ist, und warum trotz acht Liter Motoröl auf ein Ölthermometer verzichtet wurde, bleibt auch eines der wenigen nicht gelösten Rätsel des neuen 5ers.
Die Verteilung und Bedienung der verbleibenden Schalter und Steller gibt nicht nur keine Rätsel auf, sondern überzeugt. Das auf wenige markante Linien und Rundungen reduzierte puristische Innenraumdesign sucht, etwa im Vergleich mit dem doch eher hausbackenen Interieurzuschnitt einer E-Klasse, seines gleichen.
Darüber, wie über das Außendesign des 5ers lässt sich zwar immer noch trefflich streiten, der 545i fährt sich jedoch schlicht und ergreifend, egal ob in Form der Limousine oder in der des neuen Touring, brillant. Der nonchalante Wechsel zwischen sportlicher Anspannung und Entspannung liegt ganz tief in seinem dezenten Naturell. Einen 545i über das Frontziergitter in Chrom oder das runde Auspuffendrohr zu enttarnen, fällt noch eher leicht, über ihn zu schreiben, ohne ihn zu preisen, schon viel schwerer. (2005)
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