Reise
Daihatsu Copen im Test: Ciao Copen
Und geschlossen? Ist der Daihatsu ein Auto zum Verlieben – wenn man hier seiner Mitfahrerin nicht näher kommt, dann stimmt die Chemie wirklich nicht, denn man kommt sich räumlich sehr nahe. Parklückenkuscheln geht auch. Dann erkuschelt sich der Superkompakte genau die Parklücken, die andere übrig lassen. Der linke Schulterblick ist und bleibt beim Einparken mit geschlossenem Dach eine Katastrophe. Im Blick: Nicht der hinter dem Auto kommende Radfahrer, sondern das Dachscharnier.
Weitere Minuspunkte: Der Copen ist ein solcher Fladen, dass die Scheinwerfer der Hinterherfahrenden im Rückspiegel mehr stören als sonst. Und den ESP-Schalter sucht man so vergebens wie Seitenairbags.
Und das liebe Gepäck auf der Reise? Beim Wort „Raumnutzung“ liegt die Betonung ganz klar nicht auf „Raum“, sondern auf „Nutzung“. Das heißt auf Reisen (viel mehr als eine Woche sollte es nicht sein): Nutze den Raum, wo Du ihn vorfindest. Hemden und Hosen unters Abdeckrollo im Heckabteil, Socken ins Handschuhfach, Karten in die Türfächer und Jacken ins Netz hinter den Sitzen. Rückt das Aludach ein (aus gleichem Material sind auch Motor- und Kofferraumhaube), bleiben von 210 Litern Kofferraum nur noch 14 Liter übrig – Vier-Zehn! Viel Zuladen geht sowieso nicht.
Schon zwei Kerle mit 100 Kilo Körpergewicht und Gepäck bringen nicht nur das Leistungsgewicht in die Bredouille, sondern die Zulassung. Knappe 200 Kilogramm dürfen mit auf die Reise – mini.
„Wächst der noch?“ Nein, die Produktion des Copen ist im Juli 2010 ausgelaufen. Ohne Nachfolger. Schade. Überqueren Sie die gleichen Bergpässe mit einem öden VW Polo, und Sie wissen, was gemeint sein könnte, und was Ihnen an Erlebnis entgeht. Etwa Murmeltiere, die pfeifen wie Vögel, aber eben nicht am Himmel, wo man sie als Städter sucht. Oder Bergbauern, die wohl manchmal hohler als Milchkannen sein müssen, da sie ihre Rasensprenger, ohne an offene Autos zu denken, direkt neben der Fahrbahn aufbauen, was man nicht glauben will, bis man es fühlt – nass, aber glücklich: Ciao Copen. (2010)
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