Reise
Daihatsu Copen im Test: Ciao Copen
Vom Fahrwerk geschüttelt, trotzdem irgendwie gerührt – vom pfiffigen Handling: Dem Lenkeinschlag folgt das Japanerchen Gewehr bei Fuß. Enge Serpentinen werden mit Schmalheit ganz grundsätzlich entschärft. Die Reifen könnten getrost etwas weniger schmalbrüstig ausfallen – rein optisch, und auch, weil es manchmal quietscht. Wie schlecht die Straße vom Belag ist, bemisst sich bei geschlossenem Dach daran, mit welchem Takt der Oberkopf am Dachhimmel einschlägt – das Schöne: nur bei großen Menschen.
Und der Motor? 1.298 ccm Hubraum und 87 PS bei 6.000 U/min. Bei etwa 3.000 Umdrehungen wacht der kleine Vierzylinder auf, zwischen 6.000 und 7.500 U/min sieht er Rot. Mit 195 km/h auf dem Tacho – gefühlt: Biene Maja auf Schallgeschwindigkeit – lassen sich Fahrer in großen Mercedes Limousinen gründlich erschrecken, an denen der 1,25 Meter flache Zweisitzer auf Stern-Höhe vorbeischießt. Der sparsame Motor (6,1 l/100 km) hat bei 5.000 Umdrehungen (das bedeutet etwa 160 km/h im 5. Gang) eine kräftige Brummfrequenz.
Offen ist der Copen in seinem Element. Das Cabriogefühl nicht kappende steile A-Säulen, wenig Scheibe. Der Wind gebärdet sich als ehrliche Haut. Nach dem Lösen von zwei Spannhebeln, dem Drücken des Verdeckschalters und dem elektrischen Dachprozedere (dauert 20 s), ist der Zug Herr im Haus. Wie früher. Lindern lässt sich die Prise mit dem Miniwindschott und hochgefahrenen Seitenscheiben.
Sie müssen eingeloggt sein, um einen Kommentar abzugeben Login