Autotest
Citroën C5 X Plug-in-Hybrid 225 Test: Der Nachfolger
Was sagt der Autotester im Test über den Citroën C5 X Plug-in-Hybrid 225?
Auftrag Reisefahrzeug – Ein Nachfolger auf den Spuren des Citroën CX, der zwischen 1974 und 1991 1,2 Millionen Mal gebaut wurde, schwebte seinen Konstrukteuren vor. Der C5 X schwebt über die Straße.
Komfort: typisch Citroën
Mit der eher verzeihenden als sportiven Federung und viel Gummi auf der Felge (Reifenformat: 205/55 R 19) bügelt der Fünftürer den Verkehrsweg. Die bequemen „Advanced Comfort Sitze“ mit zusätzlicher 15-Millimeter-Schaumstofflage und die Akustikscheiben tragen ihren Teil zum Komforteindruck bei.
Im Komfortmodus herrscht Sanftheit im Gaspedal und Kraftaufbau und mehr Gelassenheit in der Lenkung. Fühlt sich sehr nach Citroën an.
Bei flotter Kurvenfahrt offenbart der Franzose seinen leichten Hang zur wohl kontrollierten Seitenlage. Beim provozierten Lastwechsel im Grenzbereich gerät er sanft ins Untersteuern. Das sagt einem: Gelassene Fortbewegung und nicht Huschhusch ist die Devise. Mit dem legt man gerne und bequem lange Strecken zurück.
Massage inklusive
Um den Einstieg zu erleichtern, bewegt sich der Fahrersitz automatisch zurück, bevor er in die gespeicherte Fahrposition zurückkehrt. Sitzheizung, Sitzbelüftung, Massagefunktion, très bien. Das unten und oben abgeflachte Lederlenkrad liegt angenehm in der Hand. Das digitale Cockpit sitzt nicht wie im 408 über dem Lenkrad, sondern dahinter. Deshalb kann man hier aufs Head-up-Display blicken, das die Geschwindigkeit und Navihinweise kontraststark auf die Windschutzscheibe projiziert.
Infotainment voll auf Konnektivität
Auf dem zentralen 12-Zoll-Touchscreen wird gewischt, getatscht und relativ schnell begriffen, dass Radio, Sitzmassage, Telefon und Einstellungen nur einen Wisch und Touch entfernt sind und der Rest über die App-Liste abzurufen ist.
Über Apple CarPlay oder Android Auto wird das Smartphone, das induktiv geladen werden kann, ins Infotainment eingebunden. Vier USB-Typ-C-Anschlüsse docken Geräte an. Systemaktualisierungen fliegen über die Cloud ein. Der Sprachassistent gibt sich verständig, aber nicht ganz so wie die aktuellen Systeme von BMW (Test BMW 740d xDrive) oder Genesis (Test Genesis GV 70)
Ausstattung in safe und kommod
Jeder C5 X ist sehr gut ausgestattet. Von der Komfortausstattung und mit Assistenzsystemen, zu denen immer der aktive Notbrems- und Spurhalteassistent, die Verkehrszeichen- und Aufmerksamkeitserkennung, der Tempomat, der Geschwindigkeitsbegrenzer, die Parksensoren vorne und hinten und die 180-Grad-Rückfahrkamera gehören.
Das „Proximity Keyless-System“, man kennt’s von Peugeot und Opel, sorgt für Sicherheit beim Abstellen, wenn es die Türen automatisch verriegelt, sobald sich der Fahrer vom Fahrzeug entfernt – einfacher und klarer geht’s nicht. Mit dem teilautonomes Fahren im Level 2 ermöglichenden „Highway Driver Assist“, dem Toter-Winkel-Assistenten und der hinteren Querverkehrserkennung wird die Fuhre noch sicherer.
Temperamentvoller Sparer
Den Antrieb im Citroën C5 X Plug-in-Hybrid 225 ë-EAT8 bestreiten ein 180 PS starker 1,6-Liter-Vierzylinder und ein 110 PS starker Elektromotor, die von der bekannten 8-Gang-Automatik dirigiert werden. Die Systemleistung liegt bei 224 PS, das maximale Drehmoment bei 360 Newtonmeter.
Ist die volle Leistung von beiden Motoren gefordert, dann liefern sie. Von den Fahrleistungen zählt der Citroën C5 X Plug-in-Hybrid zu den temperamentvollen Sparern. In 7,9 Sekunden ist der Sprint von 0 auf 100 km/h geschehen. Im Finale erreicht der C5 X Plug-in-Hybrid 225 eine Geschwindigkeit von 233 km/h.
Bis zu einer Geschwindigkeit von 135 km/h arbeitet der Plug-in-Hybrid rein elektrisch. Dann herrscht Ruhe im Motorraum und die Abroll- und Windgeräusche dominieren. Rein elektrisch geht es voran, wenn die Batterie gut geladen ist. Schaltet sich der Benziner zu, gesellt sich ein klares, aber nicht unsittliches Vierzylindern hinzu. In Fahrt schaltet sich der Verbrenner ab, immer wenn möglich.
Wenn man ohne Steckerkontakt unterwegs ist, wie im Test, schaltet sich der Benziner, hörbar mit leicht angehobenem Drehzahlniveau zu, um die Batterie in Fahrt aufzuladen. Ladung nimmt der Citroën C5 X Plug-in-Hybrid 225 auch beim Bremsen mit.
Faktor B
Nach dem Druck auf die B-Taste neben dem Automatik-Schieberegler lässt sich durch reines vom Gas gehen bremsen. Zwar nicht bis in den Stillstand, aber gut zu dosieren und sehr oft, ohne dass ein Tritt aufs Bremspedal notwendig ist. Wer bremst, verliert? Das gilt nicht mehr im Plug-in-Hybrid, der durch Rekuperation Strom zurückgewinnt und damit Treibstoff einspart.
Die Autobahn ist das Revier, wo der Plug-in-Hybrid am wenigsten spart, die Stadt die Umgebung, wo er am wenigsten Treibstoff aus dem 40 Liter kleinen Tank saugt. Auch ohne Laden bewältigt der C5 X Plug-in-Hybrid 225 seine Fahrten im Test durchschnittlich zu 55 % rein elektrisch. Mit voll geladener Batterie mit 12,4 kWh Bruttokapazität und 11,3 kWh Nettokapazität liegt die rein elektrisch nutzbare Reichweite bei etwa 60 km.
Miniverbrauch nur mit Laden
Der von Citroën angesagte Verbrauch von 1,8 bis 1,9 Liter Super plus 16,5 bis 17,6 kWh Strom erreicht der C5 X Plug-in-Hybrid 225 nur dann, wenn permanent geladen wird. Das klappt nicht gut auf der Reise (oder man hat Geduld), aber zumeist gut im Alltag, wenn man einen eigenen oder firmeneigenen Ladezugang besitzt.
In knapp zwei Stunden wird mit dem optionalen On-Board-Lader (Aufpreis: 400 Euro) mit 7,4 kW von 0 auf 100 % geladen. Mit 3,7 kW vergehen etwa vier Stunden. Das Aufladen kann per App aus der Ferne programmiert werden.
Warum gerade den?
Der C5 X Plug-in-Hybrid 225 Stop&Start ë-EAT8 startet zu einem Preis von 45.100 Euro. Den rechtfertigt der große Citroën mit all seinen Citroën-typischen Tugenden. Großzügige Platzverhältnisse, sehr hoher Komfort, gut begründbare Preis-Leistung. Mit dem Plug-in-Hybridantrieb hat er den passenden Motor an Bord, den zwei Drittel der Kunden bestellen.
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