
Autotest
Toyota bZ4X Test: bZwas?
Was sagt der Autotester im Test über den Toyota bZ4X?
Das bZ4X Cockpit erinnert an Peugeots i-Cockpit (Test Peugeot E-3008), bei dem die Instrumente nicht hinter, sondern über dem Lenkrad sitzen. Die Lenkung (im bZ4X Teamplayer und Lounge: mit Lenkradheizung) ist dafür, dass man in einer elektrischen Familienkutsche sitzt, direkt abgestimmt. Kurven gehen dem bZ4X locker von der Sohle. Die 1.970 bis 2.140 kg erden das SUV auf dem Asphalt.
Nach dem Druck auf die Taste mit dem Pedal-Druck-Symbol links neben dem silbernen Automatikdrehrad rekuperiert der Toyota bZ4X so stark, dass man meist einpedalig unterwegs ist und aufs Bremspedal verzichten kann. Der Fahrspaß kommt bei flotter Fahrt nicht zu kurz. Und wenn ein Lastwechsel kommt, reagiert der Japaner gutmütig und sicher mit weichem Untersteuern.
Vom Fahrwerk fährt man in Toyotas erstem vollelektrischen SUV auf der sicheren und komfortablen Seite. Der bZ4X liegt dank des schweren Akkupacks und dem sich daraus ergebenden tiefen Fahrzeugschwerpunkt satt auf der Straße. Die Federung bügelt schlechten Belag souverän weg, was zum Naturell eines SUV genauso gut passt wie der Frontantrieb – sagt Toyota.
Die meisten Elektro-SUVs setzen auf Heckantrieb, weil der schwere Akkupack die Hinterachse belastet und die Traktion verbessert. Dieses nicht. Den Toyota bZ4X erhält man neben der zweimotorigen Variante mit Allradantrieb ausschließlich mit Frontantrieb. Der arbeitete ihm Test mit auffallend guter Traktion.
Für Sicherheit sorgen auch die zahlreichen Assistenzsysteme. Zu denen zählen bereits im Basismodell der Kreuzungsassistent, der Spurhalte- und Spurführungs-Assistent, die Verkehrsschilderkennung, der Notbremsassistent und der bequeme ACC-Tempomat. Das 360-Grad-Kamerasystem, das die Unübersichtlichkeit beim Rangieren ausbügelt, empfiehlt sich im bZ4X immer und damit die beiden höheren Ausstattungslinien Teamplayer und Lounge, in denen es zur Ausstattung gehört.
Nicht weit vom WLTP
Bereits der Toyota bZ4X mit Frontantrieb ist eine gute Wahl. Massiv ist der Antritt, erhaben der Durchzug. Das Gefühl, in niedrigen und mittleren Geschwindigkeitsbereichen immer viel Kraft am Fuß zu haben, fährt mit. Der E-Antrieb baut wunderbar weich und elastisch Kraft auf oder hat nach dem Durchtreten des Pedals die Wucht, die man im Magen spüren kann.
Der Antritt ist viel eindrucksvoller, als es die Leistungsangaben im Datenblatt erwarten lassen (204 PS, 265 Nm). In 7,5 Sekunden sind die 1.970 bis 2.045 Kilogramm von 0 auf Tempo 100 gewuchtet. Bei 160 km/h wird das flüsterleise Tempo machen elektronisch begrenzt. Das macht mit Blick auf den Verbrauch Sinn. Den gibt Toyota mit 14,4 bis 16,7 kWh/100 km an.
In der Praxis liegt der Verbrauch höher. Der Testverbrauch überschritt die im WLTP-Zyklus ermittelte Werksangabe mit 18,6 kWh/100 km um etwa 2 kWh. Von den 513 Reichweitenkilometern der Werksangabe zieht man einige Kilometer ab. Im Test lag die nach dem voll laden prognostizierte Reichweite mal bei 390, 401, 413 und 435 Kilometer. In der Fahrpraxis waren es 380 km.
Niedrigtemperatur, Heizung und Klimaanlage heißen die Reichweitenkiller. Wärme und niedriges Tempo bewirken das Gegenteil. Ein Beispiel für die Wirkung der Temperatur gefällig? Beim Kaltstart früh morgens bei vier Grad Celsius zieht der bZ4X im Test auf den ersten 1,5 Kilometern Strom im 44-kWh-Mittel. Nach 6,5 Kilometern bei vier Grad sind es mit erwärmter Batterie 23 KWh. Noch 73 % Ladung und 255 Kilometer Reichweite stehen auf dem Display. Nach dem Parken und erneutem Start, aber jetzt 17 Grad am Mittag, stehen unverändert 73 % auf dem Display, aber nun 301 Kilometer Reichweite.
Die Temperatur hat starken Einfluss, wie weit es im E-Toyota geht. Wie in jedem Elektroauto. In der Praxis läuft man mit den 71,4 kWh Kapazität der Batterie nach 300 bis 350 Kilometern wieder die Ladesäule an. Dort steht man nicht lange, aber nicht so kurz wie die 800-Volt-Turbolader (Test Genesis GV60).
Mit maximal 150 kW Ladeleistung ist die Batterie in etwa einer halben Stunde von 10 auf 80 % geladen. Mit 50 kW dauert es rund 85 Minuten und mit 11 kW rund sechseinhalb Stunden, um auf 100 % zu kommen. Oder der bZ4X lädt sich selbst. Mit dem optionalen Solardach, das dafür sorgen kann, dass man aufs Jahr gesehen rund 1.800 Kilometer mit selbst gewonnenem Sonnenstrom „for free“ unterwegs ist.
Was sagt der Hersteller über den Toyota bZ4X?
Im Sommer 2025 kommt der Toyota bZ4X mit umfangreichen technischen Verbesserungen. Neu ist die Batterie mit 57,7 kWh Kapazität. Die kleinere Batterie wird ausschließlich in Verbindung mit Frontantrieb und einem 167 PS (123 kW) starken Elektromotor angeboten. Der größere Akku mit 71,4 kWh Kapazität lässt sich sowohl mit Frontantrieb und 224 PS (165 kW) Leistung als auch mit Allradantrieb und 343 PS (252 kW) Leistung kombinieren. Das Geräuschniveau und der Komfort, die bereits heute überzeugen, wurden weiter verfeinert.
Je nach Ausstattungslinie ist ein neues 22-kW-Bordladegerät mit an Bord. Neu ist auch die serienmäßige Batterie-Vorkonditionierung, die sich manuell aktivieren lässt oder beim Navigieren zur Schnellladesäule automatisch aktiv ist. Die zuvor etwas unterentwickelte, nun verbesserte Ladeplanung sorgt für mehr Ladekomfort und ist „over the air“ auch für zuvor ausgelieferte bZ4X-Modelle verfügbar. Und auch mit dem Anhänger geht in Zukunft mehr. Die Allradvariante bietet eine Anhängelast von 1.500 statt 750 Kilogramm.
Warum gerade den?
Der Toyota bZ4X geht seit seinem Marktstart mit dem kantigen Auftritt und im Cockpit andere Wege. Die beschreitet der bZ4X überzeugend vom Komfort, von der Dynamik und mit der Performance seines Antriebs. Bereits mit dem Frontantrieb geht ordentlich Leistung mit guter Traktion auf die Straße. Ohne Reichweitenangst und mit richtig viel Platz im Fond. Voll familientauglich und noch Spaß dabei: im bZ .. was? Ich frage meinen Nachbarn. Er hat sich vielleicht den Namen meines Autos gemerkt.
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