Autotest
Test BMW 220i Cabrio: Bayerische Brise
Was sagt der Autotester im Test über das 220i Cabrio?
Das Fahrspaßsystem 2er Cabrio begründen drei Dinge: neben dem offen fahren der Heckantrieb und die von Antriebseinflüssen befreite Lenkung. Das 220i Cabrio fühlt sich so an, wie sich BMWs früher angefühlt haben. Handlich, wendig, gut dosierbar auf der Bremse, trotz 1,6 Tonnen Gewicht ganz die unbeschwerte Freude am Fahren.
Im Gegensatz zu einem vorderradgetriebenen Active Tourer, der auch das Dynamikversprechen des 2ers im Typenschild trägt (Fahrbericht BMW 2er Active Tourer), lenkt das 220i Cabrio an der Hinterachse fein mit. Die Schnauze giert nach dem Kurvenscheitel, und von ihm verabschiedet sich das Heck schon mal ganz quer.
Nicht unkomfortabel. Selbst mit angeschnallten 18 Zoll-Breitreifen und dem M Fahrwerk rollt das 220i Cabrio straff, aber nicht unerbittlich hart ab. Nur mit fiesen Verkehrswegen macht das 220 i Cabrio im M-Trimm keinen kurzen Prozess, sondern sie mit ihm.
Der Fahrer bildet den Mittelpunkt. Alles, was es zu bedienen und abzulesen gibt, sitzt in Reichweite. Der Fahrersitz bietet gut Seitenhalt und hohen Reisekomfort. Das serienmäßige iDrive mit Touchcontroller und die Sprachsteuerung überzeugen.
Motorisch existieren diverse Möglichkeiten, im 2er Cabrio Spaß zu haben. Man entscheidet sich bei den Benzinern zwischen 136 bis 340 PS. Im Test sitzen wir im 220i Cabrio. Und das gut. Denn schon diese Leistungsstufe des 2,0-Liter-Vierzylinders genügt, wie sie beim offen fahren gefällt.
Die 270 Newtonmeter Drehmoment liefert der Turbomotor in einem breiten Bereich von 1.350 bis 4.600 Umdrehungen. Mobilisiert man die 184 Pferde bei 5.000 Touren, galoppieren sie in 7,7 Sekunden auf 100. Bei 226 km/h hat der Schub ein Ende – im 252 PS starken 230i Cabrio zieht es bei bis zu 250 km/h, aber wer sitzt dafür im Cabrio?
Die serienmäßige Achtgang-Sport-Automatik von ZF und der BMW 220i bilden eine harmonische Allianz beim offen Cruisen. Der Zeiger des Drehzahlmessers pendelt mit der Automatik oft tiefenentspannt um die tausend Umdrehungen – was für ein klasse Teil.
Pflegt der souveräne Automat bei milder Gangart äußerst hintergründig und fast unhörbar die Gänge ein, dann sind vielleicht auch die von BMW angegebenen sechs Liter machbar. In der Praxis fließen sieben, acht Liter Super alle 100 Kilometer aus dem 52 Liter großen Tank. Der Testverbrauch lag bei 7,5 Liter/100 km – ein guter Wert für 184 PS an den Hinterläufen.
Warum gerade den?
Ein manches Mal ist es gut, von gestern zu sein. Kaum ein anderes aktuelles BMW-Modell und ebenfalls nicht die direkte Konkurrenz, das Audi A3 Cabrio und das Mercedes C-Klasse Cabrio, bieten ein so ursprüngliches, direktes Handling und einen so unmittelbaren Kontakt zur Straße wie das kompakte Cabrio von BMW.
Und das im klassischen Zuschnitt. Wer sich das BMW 2er Cabrio, das rund 4.500 Euro teurer als das Coupé ist und als 220 i bei 40.950 Euro in der Preisliste startet, heute zulegt, wird es daher auch in zwanzig Jahren noch gerne ansehen und fahren. Wer mit dem 220i Cabrio und seinen gelassen von der Automatik verwalteten 184 PS eine kurvige Landstraße unter die Räder nimmt, fühlt, warum.
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