Test

BMW 540i Touring Automatik im Test

Von Lothar Erfert | 20/03/2015

VOHERIGE SEITE3 von 3NÄCHSTE SEITE

Dass diese einem in einem BMW selten durch das Ambiente vermiest wird, ist bekannt. Wenige Automobilhersteller arbeiten mit mehr Taktgefühl am Interieur. Das vom 5er scheint zwar schon etwas angejährt, doch BMWs Obere Mittelklasse ist konservativ auf positive Weise: Die Instrumente im Blick, die Schalter im Griff, alle Luftsäcke an Bord (Front-, Seiten- und Kopfairbags), die Verarbeitung edel. Dazu eine bequeme Sitzgarnitur mit dick aufgepolsterten Kopfstützen.

Dass man dem Fahrer dabei nicht zuviel Raum zwischen Türverkleidung und Mittelkonsole zuspricht, dürfte nur arg breit geratenen Erdenkindern unangenehm aufstoßen. Allerdings ist der Fußraum im Fond wahrlich nicht zu üppig bemessen – nicht optimal für lange Beine, nicht neu bei BMW.

Tadellos geht die Luftversorgung im großen Kombi vonstatten. Egal ob mit der im 540i Touring serienmäßigen Klimaautomatik (mit Aktivkohlefilter) oder mit der praktisch zugfreien aufpreispflichtigen Schiebedachlucke (1.150 Euro). Störend, weil den Blick bei geöffnetem Fenster etwas verbauend, sind dagegen die ungewöhnlichen leistenartigen Streifen, die die Glasflächen der Seitenfenster nach oben abschließen. Nehmen sie dem Fahrer an der Zapfsäule den Blick, haben sie ihren sich nicht gleich erschließenden Zweck schon erfüllt: Sie verdecken das, was die Tankanlage süffisant anmahnt, denn der 70 Liter-Tank (Reserve: 10 Liter) lässt sich schnell schnell alle machen.

Im Testmittel lag der Verbrauch bei ausbaubaren 13,6 Litern – neben dem Aufpreis von 20.000 Euro auf einen schnöderen 520i Touring, der Tribut, der geleistet werden muss, um in jeder Hinsicht üppig zu transportieren. So wird fast jede Last zur Lust – wo und wann lässt sich das heute noch behaupten? (2004)