Ein Gesicht in der Menge, aber mit Charaktermotor: 4,4 Liter Hubraum, 333 PS. Der 545i ist die Top-5 vor der Präsentation des 500 PS starken BMW M5 – ein Test.
Keine schaut ihnen hinterher. Jeder denkt, sie sind der Tennislehrer, dabei gehört Ihnen der ganze Club. Nicht viel sehen, alles haben – der zu Zeit leistungsstärkste 5er ist im Vergleich mit der Konkurrenz zwar markant gezeichnet, im Angesicht der 5er-Familie aber das klassische Gesicht in der Menge: Mit rund 100 Pferden mehr als ein 530i der potenteste Gaul im Stall, aber so unauffällig wie ein im Straßenbild untergehender 520i.
Mit dem großvolumigen Triebwerk hält die Limousine die bayerischen Grundfarben Weiß und Blau hoch – sehr hoch. 333 PS allzeit bereit. Beißen zu, packen zu. Von tief unten. Rasch, vehement. Der agile Kurzhuber, der mit knapp 4,4 Litern Hubraum und acht Töpfen in V-Anordnung reichlich im Futter steht, schert sich um die höheren Kolbenmassen redlich wenig. Der formidable Sechsgang-Automat dreht die Schaltwege auch ohne die Sport-Stellung voll aus. Erst bei der hohen Zahl 6.500 zeigt der schwarze Untergrund des Drehzahlmessers Rot. Die Laufkultur geht dem bayerischen V8 auch dann nicht verloren, wenn die Geräuschkulisse bekennend an Charakter gewinnt. Für das, was bis dahin geschah, muss sich bei depressiv Hinterherfahrenden fast entschuldigt werden – Betonung auf 5,8 Sekunden von Null auf 100, Betonung auf hinterher.
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