
Autotest
Nissan Ariya e-4ORCE Test: Gut geerdet
Der Nissan Ariya zeigt, was bei Nissan in familientauglich elektrisch gelingt – Test Nissan Ariya e-4ORCE Evolve Pack.
Erster Eindruck im Test des Nissan Ariya
Den Weg kann man sich sparen. Die schwere Einkaufstüte muss nicht auf der Beifahrerseite abgeholt werden. Ein Druck auf den Schalter seitlich vom Fahrerplatz genügt und die Mittelkonsole surrt nach hinten und gibt den Durchgang zum Beifahrersitz frei. Man holt sich die Einkaufstüte und steigt mit ihr über die Fahrertür aus – Praktisch.
Ebenso praktisch ist die tiefe Schublade vor der Mittelkonsole, die sich auf Schalterdruck elektrisch öffnet. Den Rückenstrecker hin zum Handschuhfach, das der Ariya ebenso besitzt, kann man sich sparen. Das Heranfingern an den Handschuhfachdeckel, der der Beifahrerin dann auf die Knie deckelt, ist nicht notwendig.
Was sagen die Mitfahrer im Test über den Nissan Ariya?
Schon auf – Die Türen des Nissan Ariya öffnen sich nicht erst mit der Hand am Türgriff, sondern, den Schlüssel-Chip erkennend, schon einige Meter zuvor automatisch. Dies ist komfortabel mit einer schweren Tasche in der Hand. Genauso komfortabel sitzt man. Vorne wie hinten.
Die Vordersitze, die im Ariya e-4ORCE Evolve Pack mit Kunstleder und Wildleder bezogen sind, bieten eine gute Stützung um die Hüfte und sind vielfach elektrisch verstellbar. Auch hinter ganz tief sitzenden Fahrern bekommt man, im Gegensatz zur mancher Elektro-Limousine, noch die Füße unter dem Sitz unter. Auch wenn nicht viel Luft darüber bleibt.


Zu dritt auf der Bank
Der Einstieg über die sehr breiten hinteren Türen gelingt bequem. Mit dem im Ariya Evolve Pack serienmäßigen und den Fond freundlich aufhellenden Panorama-Schiebedach rückt der Dachhimmel im 1,65 Meter hohen Ariya erst bei 1,90 Meter Körpergröße nahe. Beinfreiheit wird genauso großzügig geboten. Ebenso genießen zwei Passagiere viel Schulterfreiheit auf der Rückbank und eine gute Vernetzung mit zwei USB-C-Anschlüssen (zusätzlich zu den zweien vorne). Im Evolve Pack sind auch die hinteren Außenplätze zu beheizen.
Und auch der Fünfte sitzt im Ariya bequemer als in vielen anderen SUVs. Seitenhalt ist auf der Sitzbank zu dritt zwar das, was die Nachbarschultern gerade zu bieten haben, aber am Fahrzeugboden herrscht mehr Platz als normal für die Füße, wenn die Mittelkonsole in ihrer vordersten Position ruht.
Und die Koffer? Naja
Auch wenn der Ariya mit 4,60 Metern Länge, 1,85 Meter Breite und 1,65 Meter Höhe auf der Straße steht, sollte man dem Nissan nicht mit ganz vielen großen Koffern kommen. 415 Liter Kofferraumvolumen reichen zumeist für das Familiengepäck, aber trotz viel Tiefe nicht für viele große Reisekoffer. Dafür muss nach einem Schalterdruck oder Fußkick in Richtung Stoßfänger, der die elektrische Heckklappe öffnet, die im Verhältnis 60:40 geteilte Sitzbanklehne flach gelegt werden.
306 PS und Anhänger
Dann gelingt das Beladen über die tiefe Ladekante leicht und 1.280 Liter Volumen stehen für die großen Dinge des Lebens bereit. Zu schwer dürfen die Dinge aber nicht sein. Der Nissan Ariya e-4ORCE steht je nach Ausstattung mit 2.259 bis 2.315 kg Gewicht auf der Waage und mit Personen und Gepäck an Bord mit maximal 2.655 kg. Da bleiben nur noch zwischen 340 und 396 kg an Zuladung. Was darüber hinausgeht, darf in den Anhänger. Der darf mit dem 306 PS starken Antrieb im Gegensatz zu den Frontantriebs-Versionen mit 218 und 242 PS, die nur für die Hälfte zugelassen sind, bis zu 1,5 Tonnen wiegen.
Hohe Sicherheit inklusive
Hohe Sicherheit ist im Nissan Ariya immer inklusive, auch wenn im Basismodell nicht alle Assistenzsysteme inklusive sind. Erst mit dem Advanced Pack zählen der Stau-Assistent mit Stop-&-Go-Funktion und der autonome Lenkassistent für selbstständiges Spurhalten zur Sicherheitsausstattung und das Fahrzeug passt automatisch die Geschwindigkeit vor Kurven, Ausfahrten und Kreisverkehren an. In dem im Test bewegten Ariya Evolve Pack kommen der hilfreiche adaptive Fernlichtassistent und Parkassistent hinzu.
Bereits das Basismodell ist gut ausstaffiert mit Sicherheitstechnik. Zur den Assistenzsystemen gehören der Frontkollisionswarner, die Verkehrszeichen- und Müdigkeitserkennung, der autonome Notbremsassistent mit Fußgänger- und Radfahrererkennung, der Kreuzungsassistent sowie der aktive Spurhalte- und Totwinkel-Assistent mit korrigierendem Bremseingriff. Ebenso zählen die vorderen und hinteren Parksensoren und die wegen des hohen Hecks und der schmalen Heckscheibe höchst willkommene Rückfahrkamera mit zur Serienausstattung.
Damit ist man im Nissan Ariya sehr sicher unterwegs. Das bestätigte sich im Sicherheitstest. Im Jahr 2022 fuhr der Nissan Ariya 86 % im Erwachsenenschutz, 89 % im Kinderschutz, 74 % im Fußgängerschutz und sehr gute 93 % im Assistenzschutz ein. Gesamtergebnis: die Maximalwertung von fünf Sternen.

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