Autotest
Volvo V60 D4 im Test: Im Volvo-Sinn
Was sagt der Autotester im Test über den Volvo V60 D4?
Vom Bedienkonzept geht der Volvo V60 manchmal andere Wege, was ihm nicht immer zum Vorteil gereicht. Das Bedienen über den großen Hochformat-Touchscreen lenkt manchmal vom Verkehrsgeschehen ab, etwa die Temperaturverstellung mit etwas nervigem Tippen auf dem Bildschirm. Auch die Sprachsteuerung funktioniert nicht ganz optimal, allerdings viel besser als früher.
Losfahren: Gestartet wird im Volvo V60 nicht mit dem Startknopf rechts unterhalb des Lenkrads, sondern mit einem Drehschalter auf der Mittelkonsole. Dann erwacht der D4 zum Leben. Und das auf die angenehme Tour.
Der 2,0-Liter-Turbodiesel hängt sich gesittet und kraftvoll rein und produziert mit 400 Newtonmeter Drehmoment eine souveräne Kraftwelle und Durchzugskraft. Die Kombination aus dem 190 PS starken Vierzylinderdiesel und der Achtgang-Automatik, die auch im Volvo XC40 zum Einsatz kommt (Test Volvo XC40 D4 AWD), hinterlässt auch im V60 einen guten Eindruck. Vor der Ampel schaltet der Automat gefühlvoll zurück und auch sonst hinterlässt die Motor-Getriebe-Kombination, die den V60 D4 in 8,5 Sekunden von 0 auf 100 beschleunigt und 220 km/h laufen lässt, ein Gefühl von guter Teambildung.
Diese Gefühle stellen sich an steilen Anstiegen auf schneeglatter Fahrbahn aber mit einem Dieselmotor nur im V60 D4 ein, denn der ist als einziger Diesel auch mit Allradantrieb statt Heckantrieb bestellbar.
Die Benziner mit Allradantrieb, der 250 PS starke T5 AWD und der Plug-in-Hybrid T8 Twin Engine AWD, sind keine echte Alternative für Langstreckenfahrer. Der Plug-in-Hybrid spielt seine Vorteile vor allem im Stadtverkehr aus. Für Langstreckenfahrten existiert damit im Motorraum des Volvo V60 bis heute nichts ökonomischeres als ein Dieselmotor.
Die Reichweite auf dem Display des Bordcomputers von 930 Kilometer entspricht einem rechnerischen Verbrauch von 6,5 Liter/100 km. Im Test sind es im Durchschnitt 6,9 Liter. Bewegt man den V60 D4 aber im Stadtverkehr, wie im Test, verlassen 9,5 Liter den Tank. Dies liegt am Übergewicht des Volvo V60, dessen 1,7 bis 1,8 Tonnen in der Stadt immer und immer wieder beschleunigt werden müssen. Trotzdem spart man mit einem Diesel auf ein langes Autoleben gesehen am meisten.
Dieses Autoleben verläuft im V60 D4 im Test mit dem langen Radstand und adaptiven Fahrwerk bequem, auch wenn der Volvo tendenziell etwas straffer abrollt. Wie bequem, hängt auch von der Ausstattungslinie ab.
Bereits das V60 Basismodell wartet neben der reichen Sicherheitsausstattung mit dem auf, was man in einem Volvo Kombi erwartet. Die Klimaautomatik mit getrennter Temperaturregelung für Fahrer und Beifahrer und zusätzlichen Belüftungsdüsen für die Fondsitze in der linken und rechten B-Säule zählen genauso zur Grundausstattung wie der Tempomat, die elektrisch höhenverstellbaren Vordersitze und das schlüssellose Motorstartsystem. Das Topmodell V60 Inscription unterscheiden vom Momentum und Momentum Pro die Chromzierteile am Bug und Heck und drinnen die Echtholzeinlage Drift Wood, die ziemlich gut zum puristisch-eleganten Auftritt des Schweden Kombis passt.
Warum gerade den?
Das Preisniveau ist im Volvo V60 immer hoch, weil die Qualität hoch ist. Man hat es mit der Wahl der Ausstattung, des Motors und der Extras stark selbst in der Hand, wie hoch die Rechnung am Ende ausfällt. Der Unterschied zwischen dem Einstiegsmodell D4 mit Heckantrieb und dem Plug-in-Hybrid T8 liegt bei über 30.000 Euro. Aber schon im Volvo V60 D4, der mit Heckantrieb bei 43.100 Euro und mit Allradantrieb bei 47.650 Euro startet, bestätigen sich die Vorurteile von Geräumigkeit, Souveränität und Sicherheit im positiven Sinn, im Volvo-Sinn.
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