Autotest
Volvo V60 Cross Country erster Test: Schwer gefragt
Der neue V60 Cross Country ist eine Alternative zum SUV. Die Fahrt auf der Eispiste offenbart es – Fahrbericht Volvo Cross Country D4.
Erster Kontakt und erster Eindruck im Test
Der neue Volvo V60 Cross Country ist ein Vertreter einer beliebten und immer beliebteren Kategorie. Wer kauft diese Autos? „Jemand, der kein SUV fahren möchte, aber SUV-Fahreigenschaften haben möchte“, bringt es Volvo Deutschland Geschäftsführer Thomas Bauch auf den Punkt.
Der sich vom V60 abgrenzende Holzfäller-Look passt in die Zeit. Viele, die in der Stadt leben, wollen heute aufs Land, Rübchen pflanzen, Kälbchen gucken und Traktor fahren. Aber was haben die schwarzen Kunststoffleisten, die sich über Radhäuser, Seitenschweller und Stoßfänger wölben, in der Praxis für einen Sinn?
Das Konzept geht auf – siehe XC40, XC60 und XC90. Volvo geht es prächtig. In all den Jahren seit 1998 verkaufte der schwedische Hersteller, der sich heute im chinesischen Besitz befindet, nie mehr Autos. Exakt 45.405 Zulassungen waren es 2018. 14,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Fortsetzung folgt: „Wir wissen schon heute, dass 2019 ein sehr gutes Jahr werden wird“, blickt Bauch in die Zukunft. Die Gründe für diese Prognose heißen S60 (kommt neu im Sommer 2019), XC40 Twin Engine Plug-in-Hybrid und V60 Twin Engine Plug-in-Hybrid. Zwischen 2019 und Ende 2021 präsentiert Volvo zudem fünf reine Elektroautos.
Was sagt der Hersteller über den neuen V60 Cross Country
Seit dem Jahr 1997, als Volvo den V70 XC präsentierte, wurden 800.000 Cross Country-Modelle zugelassen. 2015 präsentierte man den ersten V60 Cross Country und nun vier Jahre später, im Februar 2019, den neuen V60 Cross Country.
Mit all dem, was einen Volvo zum Cross Country macht: der eigenständige Kühlergrill, die schwarzen Verkleidungsteile an den Radhäusern, der Front und am Heck und natürlich mehr Bodenfreiheit. Mit 4,78 Meter Länge, großzügigem Raumangebot, großem Gepäckabteil von 529 bis 1.441 Liter Volumen und erstklassiger Sicherheitsausstattung erfüllt die Neuauflage alle Anforderungen an einen Familienkombi.
Und bevor es mit dem neuen V60 Cross Country im Test aufs Eis geht, hat der Hersteller noch einen Tipp: Fahren Sie vorsichtig. Die Pistenabschnitte sind vereist, die Hügel am Rande aber kein Schnee. Durch das Besprühen mit Wasser sind sie nach einer kurzen Deckschicht Pulverschnee vereist, hart wie Beton. Aber das berührt den robusten V60 Cross Country lediglich am Rande, wie wir im Test am Ende bemerken.
Was sagen die Mitfahrer über den neuen V60 Cross Country?
Mein viel zu viel redender, abschweifender, sich in den Details verlierender und faktensicherster bester Partner in diesem Test liegt auf dem Beifahrersitz und steckt gleich im USB-Schacht. Das klingt jetzt martialisch, meint aber nur die Pressemappe. Der Text erzählt und erzählt, und das nett. Von skandinavischer Naturverbundenheit wegen der Echtholzeinlagen und der serienmäßigen Komfortsitze mit Lederpelle. Von dem 12,3 Zoll großen Digitalinstrumenten-Display (einwandfrei ablesbar), dem optionalen Head-up-Display (optimal im Blick) und dem hochformatigen Touchscreen im Tablet-Stil als Schaltzentrale, über die das Smartphone via Apple CarPlay oder Android Auto eingebunden wird und alles intuitiv abläuft. Nun grätsche ich dem PR-Texter in den Textfluss: Moment mal, Eingewöhnung braucht es in jedem neuen Auto. Auch im neuen V60 Cross Country.
Also raus ins Country. Die größeren 19-Zoll-Räder, die verbreiterte Spur und die um sechs auf 21 Zentimeter gewachsene Bodenfreiheit sorgen im V60 Cross Country, dessen Fahrwerk etwas komfortabler als im V60 abgestimmt ist, für solides Vorankommen auf Feld- und Waldwegen. Das ebenfalls neu vorgestellte R-Design, das den V60 1,5 Zentimeter tiefer auf der Straße liegen lässt, ist für den Cross Country nicht zu bestellen. Wozu auch? Erst höher legen und dann wieder tiefer? Macht null Sinn.
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