Autotest
Suzuki Swift 1.2 Dualjet Hybrid Test: Weniger ist mehr?
Kleine Veränderungen zum Facelift, nur noch ein Motor – Test Suzuki Swift 1.2 Dualjet Hybrid.
Erster Eindruck im Test
Weniger ist mehr? Nein, weniger ist weniger und Zeitgeist. Den Suzuki Swift erhält man nach dem Facelift nur noch mit einem 83 PS starken Mild Hybrid-Antrieb. Damit grenzt sich der normale Swift stärker vom 129 PS starken Swift Sport ab.
Was sagt der Hersteller über den Swift 1.2 Hybrid?
Im Sommer 2017 kam der Suzuki Swift mit neuen Motoren, neuer Plattform, neuem Fahrwerk und neuer Ausstattung auf den Markt. Zum Modelljahr 2021 erhielt die seit 1983 sechste Swift Generation ihr reguläres Facelift.
Im Swift Jahrgang 2021 übernimmt den Antrieb ein 1,2-Liter-Vierzylinder mit 83 PS Leistung, der wahlweise mit einem stufenlosen CVT-Getriebe und einem Allradantrieb – ein echter USP – liiert ist, im Test aber mit dem manuellen 5-Gang-Schaltgetriebe und Frontantrieb.
Mit dem Facelift änderte sich die Frontpartie mit dem neu gestalteten Kühlergrill. Eingerahmt wird der neue Grill von LED-Tagfahrleuchten und Nebelscheinwerfern (ab dem Ausstattungsniveau Comfort). Bei den zylinderförmigen Instrumenten und der zum Fahrer geneigten Mittelkonsole blieb es. Die silbernen Dekorelemente sind in der Ausstattungslinie Comfort+ neu.
Die Bedienzentrale bildet weiterhin ein sieben Zoll großer Touchscreen. Über den läuft das Meiste ab: das Navigieren, die Einstellung des Digitalradios, das Einparken mit der Rückfahrkamera und die Telefonie.
Bereits das Swift Einstiegsmodell Club lässt sich bei der Ausstattung nicht lumpen. Mit zum Ausstattungsumfang des Swift Club gehören immer eine Klimaanlage, ein ACC-Tempomat, ein CD-Radio mit MP3-Wiedergabe, eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung, eine Funkfernbedienung für die Zentralverriegelung sowie elektrisch verstell- und beheizbare Außenspiegel.
Mit dem Swift Comfort, der 16-Zoll-Leichtmetallfelgen montiert hat, gewinnt man erheblich bei der Sicherheit mit dem Notbremsassistenten, dem ab 60 km/h arbeitenden aktiven Spurhalteassistenten, dem Fernlichtassistenten, dem Toter-Winkel-Warner, dem beim rückwärts fahren warnenden Ausparkassistenten, der Rückfahrkamera, den hinteren Parksensoren und der Verkehrszeichen- und Müdigkeitserkennung.
Die Komfort- und Infotainmentausstattung legt zu mit den beheizbaren Vordersitzen, dem 7-Zoll-Touchscreen, dem DAB-Radio und der Smartphone-Einbindung über Apple CarPlay oder Android Auto.
Im Swift Toplevel Comfort+ sind nicht nur die Felgen aufpoliert, sondern auch die Ausstattung. Hier gehören mit zum Ausstattungspaket das Navigationssystem, der schlüssellose Fahrzeugzugang, die elektrisch anklappbaren Außenspiegel, die elektrischen Fensterheber auch hinten und sechs statt vier Lautsprecher.
Was sagen die Mitfahrer im Test im Suzuki Swift Hybrid?
Mit 3,85 Meter Länge, 1,74 Meter Breite und 1,48 Meter Höhe (1,51 Meter mit Allradantrieb) positioniert sich der Suzuki Swift zwischen Kleinwagen des 3,50-Meter-Formats und des 4,00-Meter-Formats à la Ford Fiesta oder Opel Corsa.
Fünf Türen sind Serie. Das ist klar von Vorteil. Im Test des dreitürigen Vorgängers artete das Installieren des Kindersitzes zur Turnübung aus (Test Suzuki Swift Sport). Mit den fünf Türen, die einen bequem die Sitzbank erreichen lassen, geht das viel einfacher vonstatten.
Weiterhin steckt im Wort „Kleinwagen“ das Adjektiv „klein“. Das spürt man nicht auf den Vordersitzen, aber dahinter. Nachdem der in der C-Säule integrierte hintere Türgriff aufgespürt wurde, geht es hinter den Vordersitzen im Vergleich etwa zu einem Ford Fiesta enger zu. Das verwundert aber wenig. Schließlich ist der Fiesta mit 4,05 Meter um zwanzig Zentimeter länger (Test Ford Fiesta ST).
Genau so gehören auch die 265 Liter Kofferraumvolumen eingeordnet, aus denen bei flach gelegter Rückbanklehne 947 Liter werden. Der Fiesta schluckt 292 Liter und der VW Polo 351 Liter. Na und? Dafür passt der kürzere Swift in der City leichter in die Parklücken.
Die Ladekante, hinter der es in Richtung Ladeboden etwa zwanzig Zentimeter nach unten geht, blieb dem Suzuki Swift aber auch nach dem Facelift erhalten.
Was sagt der Autotester im Test über den Suzuki Swift Hybrid?
Die Sitzposition passt. An der Ablesbarkeit der Analoginstrumente gibt es nichts auszusetzen. Alle Schalter sitzen am richtigen Platz. Das Infotainment lässt sich auf dem „gekachelten“ Touchscreen wie in anderen Suzuki Modellen (Test Suzuki Ignis, Test Suzuki Jimny) intuitiv bedienen.
Die vom Verkehr ablenkende Lautstärkeverstellung seitlich am Touchscreen ist und bleibt jedoch suboptimal, da sie mehr als ein Drehrad die Konzentration bindet, und damit vom Verkehr ablenkt.
Den Charme des Suzuki Swift macht weiterhin das spielerische Handling aus, das aus nur knapp über 900 Kilogramm Gewicht resultiert. Dafür reichen auch 83 PS, auch wenn sie nicht für Begeisterungsstürme sorgen.
Der 1.2 Hybrid ist kein Vollhybrid, sondern ein Mild Hybrid. Ein sehr milder. Im zweiten Gang kann man den Swift 1.2 Hybrid zwar bis 92 km/h hoch prügeln, aber die harte Hand braucht er um zu performen.
Bei schneller Landstraßenfahrt ist reichlich Schaltarbeit nötig und auf der Autobahn herrscht im 175 km/h fahrenden Swift 1.2 Hybrid im Durchzug schon bei 130 km/h Flaute. Bei lediglich 107 Nm Drehmoment, die bei 2.800 Umdrehungen anstehen, kein Wunder. Dass sie den 111 PS starken Dreizylinder zum Facelift im Swift aussortiert haben, finden manche schade – normalerweise erstarkt ein Facelift.
Heute zählt jeder Tropfen. Das Mild-Hybrid-System hilft sparen. Es umfasst einen integrierten Startergenerator, der als Generator und Elektromotor fungiert, und eine kleine Lithium-Ionen-Batterie, die den Vierzylinder beim Anfahren und Beschleunigen unterstützt.
Gespart wird im Swift Hybrid durch die beim Verzögern und Bremsen zurückgewonnene Energie und das Abschalten des Motors bei stehendem Fahrzeug. Wenn der Swift 1.2 Hybrid rekuperiert, sieht man ein kleines Symbol im Drehzahlmesser. Und man spürt es, wenn er beim vom Gas gehen, stärker als manchem beim Ausrollen lieb ist, verzögert. Daran muss man sich erst gewöhnen. Hat man es, nutzt man es, um schon einige Meter vor der roten Ampel durch bloßes vom Gas gehen zu verzögern.
Und der Verbrauch? Suzuki gibt für den Swift 1.2 Dualjet Hybrid einen innerstädtischen Verbrauch von 5,1 l/100 km, einen Verbrauch von 4,1 l/100 km auf der Landstraße und einen Verbrauch von 5,4 l/100 km auf der Autobahn an.
Das macht im kombinierten Verbrauch 4,7 l/100 km. Im Test genügte der 37 Liter große Tank des Suzuki Swift Hybrid für 641 Kilometer Reichweite. Der Testverbrauch lag damit rund einen Liter über dem Durchschnittsverbrauch der Werksangabe. Bei 5,8 Liter Super.
Warum gerade den?
Weniger ist nicht mehr, aber günstig. Bei der Anschaffung mit 16.700 Euro für den Swift Hybrid Club und im Verbrauch. Von der Lenkung, von dem Fahrwerk und Gewicht bleibt der Suzuki Swift auch mit diesem Motor die fahrerisch unbesorgte, sichere, solide und gute Alltagspartie, die er schon vor dem Facelift war. Nur mit weniger Dampf unter der Haube.
Der Suzuki Swift im Test
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