Autotest

Suzuki Ignis 1.2 Hybrid Allgrip im Test: Schiebt er besser?

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Super kompakt, vier Türen, verschiebbare Rückbank, Mild Hybrid und Allradantrieb in einem, wo gibt’s das? Test Suzuki Ignis 1.2 Hybrid Allgrip.


Erster Eindruck im Test

Ein Heck wie eine angeschnittene Torte. Gerade hat man die hintere Tür erreicht, ist der Suzuki Ignis Hybrid auch schon wieder zu Ende. Das war so und das ist so am Facelift.

Was hat sich geändert? Vieles bleibt, einiges ist neu. Mal zur Einleitung stichwortartig: Neuer Blick mit Alu um die Scheinwerfer, knackiges Heck, schmales Hemd, praktisch in engen Passagen. Der Ignis passt mit nur 1,66 Meter Breite noch, wo andere schon schaben.

Was sagt der Hersteller über den Suzuki Ignis 1.2 Hybrid Allgrip?

Der neue Suzuki Ignis verfügt über einen 1,2-Liter-DUALJET-Benzinmotor. Der überarbeitete Motor verfügt serienmäßig über ein integriertes 12Volt-Mild-Hybrid-System und ist optional mit einer stufenlosen CVT-Automatik und dem Allradantrieb ALLGRIP lieferbar.

Das Triebwerk leistet 83 PS, entwickelt bei 2.800 Umdrehungen ein maximales Drehmoment von 107 Nm und sorgt in Verbindung mit dem geringen Fahrzeuggewicht (mit Frontantrieb: nur 935 Kilogramm) für flotte Fahrleistungen – sagt Suzuki. Und man ist vor dem Test gespannt, wie es sich in der Praxis anfühlt, denn der überarbeitete Motor ist schwächer als zuvor. Und wie Schiebt er an?

Fortschritt bedeutet auch, weniger Verlust im Tank. Je nach Antriebs- und Getriebevariante (Frontantrieb oder Allradantrieb, Schaltgetriebe oder Automatik) ist der Suzuki Ignis gegenüber dem bisherigen Modell um bis zu elf Prozent sparsamer geworden –  berichtet Suzuki, und man versteht den Fortschritt, als es im Test mit dem Ignis Facelift das erste Mal an die Tankstelle geht.

Was sagen die Mitfahrer im Test über den Ignis 1.2 Hybrid Allgrip?

Auf den Vordersitzen darf man im jugendlichen Ignis ruhig älter sein, denn die ungewöhnlich große Bodenfreiheit des hohen Suzuki von 18 Zentimeter, mit der man in Kombination mit dem Allradantrieb auch ganz gut etwas abseits der Straße anfangen kann, ermöglicht eine erhöhte Sitzposition und erleichtert damit den Ein- und Ausstieg.

Von den Platzverhältnissen ist der mit 1,61 Meter überdurchschnittlich hohe Suzuki Ignis ein typischer Kleinwagen, aber in praktisch mit den vier Türen, die den Zustieg nach hinten und die Montage des Kindersitzes leichter machen. Die verschiebbare Rückbank, die ab dem Ausstattungslevel Comfort zur Serienausstattung zählt, ist ebenfalls ein Pluspunkt.

Nur 1,66 Meter Breite heißt, dass es auf der Sitzbank eng zugeht. Zwei sitzen gut, drei nicht. Die Erhebung am Fahrzeugboden macht den Platz in der Mitte zum Büßerplatz. Rechts und links sitzt man bequemer, auch wenn man mit 1,90 Meter eine hohe Sitzposition einnimmt, durch die Fensterschlitze leicht von oben schaut und dem Dachhimmel schon nahe ist – was stört das Kinder?

Die freuen sich über die Trinkflasche zwischen den Vordersitzen, die sie auch von der Rückbank erreichen können. Eine Flasche findet auch rechts und links in der Türverkleidung Platz. In den Ablagen nahe dem Schalthebel landet das 5,5-Zoll-Smartphone im Test nicht, da die Ablage vor dem Schalthebel zu schmal und die Ablage unter dem Handbremshebel zu flach ausfallen. Das Handschuhfach hat ein passendes, ordentliches Format.

Der Kofferraum hat in der im Test gefahrenen Allradvariante Ignis Hybrid Allgrip ein Ladevolumen von schmalen 204 Liter. Ohne Allrad sind es 260 oder 267 Liter. Mit der verschiebbaren Rücksitzbank und den umklappbaren Rücksitzlehnen wächst das Kofferraumvolumen auf bis zu 1.086 Liter (Frontantrieb: 1.100 Liter).

Was sagt der Autotester über den Ignis 1.2 Hybrid Allgrip?

Fortschritt ist was relatives – Der neue 1,2-Liter-DUALJET-Vierzylinder leistet 83 PS und produziert 107 Nm Drehmoment, aber die Vorgeneration des Vierzylinders mit dem gleichen Hubraum 90 PS und 120 Nm (Test Suzuki Ignis).

Im Ignis Hybrid Allrad vergehen jetzt 12,8 Sekunden beim Beschleunigen von 0 auf Tempo 100. Der Fortschritt sieht sich den alten Ignis damit also von hinten an, denn der schaffte das Gleiche in 11,9 Sekunden.

Bei der Durchzugsschwäche beim Zwischenbeschleunigen im fünften Gang bleibt es, weil auch der überarbeitete 1,2-Liter-Vierzylinder keinen Turbolader besitzt, und bei der Höchstgeschwindigkeit von 165 km/h auch.

Wo liegt also der Fortschritt? Im Verbrauch. Sagt der Hersteller, aber auch der Verbrauch im Test. Aber mal langsam, und erst ein paar Zeilen zu den Fakten: Zur verbesserten Effizienz tragen eine höhere Verdichtung, die elektrische Verstellung für die Einlassnockenwelle sowie ein optimierter bedarfsgerechter Kühl- und Ölkreislauf und natürlich das 12-Volt-Mild-Hybrid-System bei.

Im Werksmittel verspricht Suzuki für den Ignis mit Allradantrieb einen Verbrauch von 5,4 Liter/100 km im kombinierten WLTP-Testzyklus. Im Test bewegte sich der Verbrauch auf dem Bordcomputer um die fünf Liter und am Ende lag der Testverbrauch mit 4,7 Liter/100 km nach braver Fahrt niedriger als im Vormodell mit 5,2 Liter/100 km. Weniger PS haben also auch ihren positiven Effekt.

Und sonst? Bei der Bedienung herrscht Klarheit: Kleiner Drehzahlmesser links, großer Tacho rechts, zentral der Bordcomputer dazwischen. Auf dessen Display wird im Ignis Hybrid jetzt auch der Energiefluss dokumentiert.

9,4 Meter Wendekreis macht handlich. Für das manuelle 5-Gang-Schaltgetriebe spricht viel, weil die CVT-Automatik den Ignis Hybrid 10 km/h an Endgeschwindigkeit kostet und an der Kasse 1.270 Euro.

Als Schaltzentrale fürs Infotainment und die Einbindung des Smartphone, die mit Bluetooth oder über Android Auto und Apple CarPlay geschwind gelingt, bildet der ab dem Ausstattungslevel Comfort serienmäßige Touchscreen.

Hier laufen auch die Navidaten und das Bild der Rückfahrkamera auf. Die Kamera ist trotz 3,70-Meter-Kürze eine Empfehlung wert, da der Schulterblick wegen der breiten hinteren Dachsäule und dem hoch angesetzten Heckfenster blicktechnisch ziemlich zugestellt ist.

Die Kamera ist ab dem zweiten Ausstattungsniveau Comfort Serie und dazu noch einiges mehr: Sitzheizung vorn, um 16,5 Zentimeter verschiebbare Rücksitze, ein Audiosystem mit Smartphone-Anbindung, beheizbare Außenspiegel und hinten abgedunkelte Scheiben.

Den vernünftigsten Grund im Ignis Hybrid Comfort einzusteigen, stellt aber sicherlich das serienmäßige Assistenzpaket mit Bremsunterstützung, Müdigkeitserkennung und Spurhaltewarner dar. Der Suzuki Ignis Hybrid mit Allradantrieb und dieser Ausstattung steht für rund 18.700 Euro in der Preisliste.

Aber schon das mit LED-Frontscheinwerfern und Nebelscheinwerfern bestückte Einstiegsmodell Club kann zufrieden machen, denn hier gehören die Klimaanlage, das CD-Radio mit Digitalradio-Empfang (DAB), MP3-Wiedergabe und Bluetooth-Freisprecheinrichtung und die netten farbigen Zierteile im Innenraum zur Serienausstattung.

Das Plus an Komfort definiert sich in der Topausstattung Comfort+ mit der Klimaautomatik, der Navi, dem praktischen schlüssellosen Startsystem, den elektrischen Fensterhebern rundum sowie dem Tempomat mit Geschwindigkeitsbegrenzer. Das hat seinen Preis. 18.000 Euro als Ignis Hybrid und 19.500 Euro als Ignis Hybrid Allgrip.

Das Einstiegsmodell Ignis Hybrid Club startet schon bei 15.500 Euro und da ist positiv und kundenfreundlich wie die drei Jahre Garantie: Das Assistenzpaket lässt sich für 1.000 Euro auch im Club extra bestellen.

Warum gerade den?

Am Facelift ist nicht viel neu. Im großen Charakter ist sich der kleine Ignis treu geblieben. Das Design ist viel flotter als der Motor. Das Handling ist so flink, wie es die Kompaktheit erwarten lässt, das Raumangebot und die Variabilität größer als erwartet. Diese Kombination macht den Suzuki Ignis einzigartig. Super kompakt, vier Türen, verschiebbare Rückbank, Mild Hybrid und Allradantrieb in einem, wo gibt’s das? Hier.

 

Weitere Informationen zum Suzuki Ignis

https://www.suzuki.de

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