Autotest
Subaru Crosstrek im ersten Test: Tick mehr Chic
Was sagt der Autotester im Test über den Subaru Crosstrek?
Was dem Vorgänger XV in seinen zwei Generationen von 2012 und 2018 fehlte (Test Subaru XV Hybrid 2.0ie), liefert der neue Subaru Crosstrek mit: Diesen Tick mehr Chic. Ganz nach der Kompakt-SUV-Mode mit sanften Rundungen und prägnanten Kanten wie bei Toyota (Fahrbericht Toyota RAV 4) oder an dessen baugleichem Suzuki-Pendant (Test Suzuki Across Plug-in-Hybrid).
Die Wichtigkeit des Crosstrek
Bereits der XV war für Subaru eines der wichtigsten Modelle: „Im vergangenen Jahr war der XV in Europa für 40 Prozent des Gesamtabsatzes der Marke verantwortlich“. Für 2024 sind etwas über 2.000 Exemplare des neuen Subaru Crosstrek für Deutschland eingeplant.
Könnte klappen? Wird klappen, denn das „komplett neu entwickelte“ Modell gefällt nicht nur mit dem frischen Design, sondern fährt sich angenehm, stimmig und harmonisch. Der 2,0-Liter-e-Boxer hängt smoother am Gasfluss. Solange man nicht Vollgas gibt. Dann wird’s in Kombination mit der CVT-Automatik (Lineartronic) lauter. Typisch Hybrid, nicht typisch Subaru.
Fahren uns Sparen
Bei 4.000 Touren hat der Boxerbenziner seine 182 Nm Drehmoment, bei 5.600 U/min seine 136 PS Leistung beieinander. Der bekannte E-Motor unterstützt mit 16,7 PS (12,3 kW) und 66 Nm beim Fahren und Sparen. Er bezieht seinen Strom wie gehabt aus einer Lithium-Ionen-Hochvoltbatterie mit 13,5 kWh Kapazität. Den Verbrauch des Mild-Hybrid-Vierzylinders gibt Subaru mit 7,7 Liter/100 km im WLTP-Zyklus an.
Kurze Zeit rein elektrisch
Die Fahrleistungen gehen in Ordnung. Der Subaru XV beschleunigte in 10,7 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Der mit 1.595 bis 1.628 kg Gewicht einen Hauch schwerere Crosstrek benötigt 10,8 Sekunden. Mit 198 km/h geht es um 5 km/h flotter voran als im XV. Rein elektrisch nur über kurze Strecken. Im Modus „S“ (Sport) agiert der Crosstrek 2.0ie etwas dynamischer mit angehobener Drehzahl und mehr Motorbremsmoment beim Anbremsen.
Mehr Komfort
Der Komfort des Subaru Crosstrek, der als Einstiegsmodell Trend auf 17 Zoll und in den drei anderen Varianten auf 18 Zoll großen Rädern abrollt, präsentiert sich im Vergleich zum XV verbessert. Der permanente und völlig symmetrische Allradantrieb sorgt für eine gut austarierte Kraftübertragung (alle Komponenten des Antriebs und der Kraftübertragung sitzen entlang der Fahrzeugmittelachse).
Klare Bedienung
Die Bedienung klappt gut. Die zwei Sitzheizungsschalter für die Vordersitze sucht niemand, weil sie jeder findet. Das Gleiche gilt für das „X“ auf dem zentralen Bildschirm zum Abbrechen der Zielführung. Das bis 40 km/h aktivierbare X-Mode-Allrad-Assistenzsystem mit einem Modus (Trend) oder zwei Modi (Active, Comfort, Platinum) muss nicht immer neu aktiviert werden, sondern aktiviert sich nach kurzzeitigen Überschreitungen der 40 km/h immer wieder von selbst – ohne erneuten Schalterdruck.
Lunzt um die Ecke
Die Bergabfahrhilfe hält die Geschwindigkeit bei steilen Abfahrten konstant. Das im Subaru ganz neue Abbiegelicht lunzt um die Ecke, was im ersten Test bei Dunkelfahrt für Klarheit in verwinkelten Kurvenpassagen sorgt.
Sicherheit: keine Kompromisse
Und sonst? Die Torsionssteifigkeit wurde um zehn Prozent erhöht, die Wankneigung wie das Geräusch- und Vibrationsniveau verringert. Das passive Sicherheitsniveau ist so hoch (neun Airbags samt Mittelairbag zwischen den Vordersitzen) wie die aktive Sicherheit mit dem rein kamerabasierten, nicht auf Radar oder Mikrowellen setzenden „Eyesight“ der vierten Generation.
Subarus Sicherheitssystem „Eyesight IV“ kombiniert Assistenzsysteme wie den Notbremsassistenten und den Kollisionswarner erstmals mit einem aktiven Spurhalte- und Spurleitassistenten.
Ebenso zur Serienausstattung zählen der adaptive Tempomat, die Tempolimits berücksichtigende Verkehrszeichenerkennung und der Spurwechsel-, Totwinkel- und Querverkehrassistent sowie die Rückfahrkamera, die auf dem großen Zentralbildschirm für klare Verhältnisse beim Rückwärtsfahren sorgt. Fünf Sterne im Euro NCAP Crashtest sind zu erwarten, weil die neuen Subaru Modelle seit Jahren im diesem Test die Topwertung einfahren.
Zu welchem Preis?
34.790 Euro werden für den Subaru Crosstrek Trend mit schon guter Ausstattung aufgerufen (2-Zonen-Klimaautomatik, Sitzheizung vorne), 36.990 Euro für den Active (18-Zoll-Räder, elektrische Sitzverstellung), 38.390 Euro für den Comfort (Navigationssystem, beheizbares Lenkrad) und 40.390 Euro für den Crosstrek Platinum (Ledersitze, elektrisches Glasschiebedach). Die höchste Ausstattung war im Subaru XV der Favorit und wird es im neuen Subaru Crosstrek sein – so die Prognose von Subaru.
Wie bei der Prognose herrschen bei den Extras klare Verhältnisse. Die Extras beschränken sich auf die erst später im Crosstrek angebotenen vorderen Parksensoren und die Lackierungen. Neun Lacke kosten Aufpreis (370 bis 710 Euro), nur einer nicht: „Pure Red“. Wer gerne rote Autos fährt, lebt damit so gut wie mit den fünf Jahren Garantie. Oder zahlt nur einen einzigen Aufpreis. Für eine andere Farbe, was soll’s.
Warum gerade den?
Läuft gut für Subaru, weil der neue Crosstrek gut läuft und laufen wird am Markt. Antriebs- und Fahrkomfort haben gewonnen, vieles wurde mit dem Modellwechsel verbessert. Mit dem etwas kompakten Kofferraum kann man leben. Mit der Kombination Boxermotor und symmetrischer Allradantrieb bietet der Crosstrek ein Alleinstellungsmerkmal. Keine zu steile These, mit dem bleibt Subaru auf Kurs.
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