Fast wie früher: eine Huldigung an kurvige Landstraßen wie damals der 205 GTI, allerdings mit 200 PS an der Vorderachse – Test Peugeot 208 GTI.
Da war mal was. Ein junger Wilder, der Peugeot 205 GTI. Mit dessen Produktion ging es 1984 los. Er war kompakt, leicht, schnell. Mit 105 PS aus 1.6 Liter Hubraum und ab 1986 mit 128 PS aus 1,9 Liter sauste der Franzose den meisten Kompakten auf und davon. Im Juni 1994 hatte die Sause nach 332.942 Einheiten dann ein vorläufiges Ende.
Der 208 GTI ist leicht genug, um seinen Sportsmann zu stehen. Er steht für das gute alte Prinzip: wenig Gewicht, viel Dampf. Unter der kurzen Haube arbeitet der 1.6 Liter große THP-Turbobenziner mit Direkteinspritzung und überarbeitetem Abgastrakt.
An die Vorderachse schickt der Vierzylinder, der auch im Klang angenehm aufgepimpt wurde, zuerst 275 Nm bei 1.700 U/min und final 200 PS bei 6.000 Umdrehungen. Der Turbo verhandelt nicht lange. Auch beim Zwischenbeschleunigen auf der Autobahn aus mittleren Drehzahlen zieht der Motor gut an.
Bemühte man mit dem frei saugenden 205 GTI-Motor öfter den dritten Gang, zieht der Fahrer im 208 GTI, ohne die ab und an etwas knochigen Schaltgassen des Sechsganggetriebes zu frequentieren, ungerührt im sechsten Gang auf der linken Spur vorbei.
Der Löwe ist kein Papiertiger. Da der 208 GTI mit lediglich 1.265 Kilogramm auf der Waage steht, prügelt man ihn in fluxen 6,8 Sekunden auf Tempo 100.
Der gierige Turbo geht in Rot bis 6.700 U/min, erst dann schüttelt er sich mit Unwohlsein im Begrenzer. Den überzeugenden Sportler machen auch die 27 Sekunden für den 1.000 Meter-Sprint, die 230 km/h Spitze und die Deaktivierbarkeit des ESPs aus.
Und der Verbrauch straft mit 7,6 Liter Super im Testmittel nicht ab. Modern ist das elektronische Messen des Ölstands: ohne Ölmessstab. Am Tankdeckel hat sich allerdings nichts getan. Ohne Fangband und mit dem Schloss wirkt er wie ein Verschluss aus einer längst vergangenen Zeit.
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