Autotest
Opel Astra Sports Tourer Plug-in-Hybrid Test: Aufpreis lohnt
Was sagt der Autotester über den Astra Sports Tourer Plug-in-Hybrid?
Seine Stärken und Qualitäten im Cockpit (:digital), Infotainment (:auf Höhe der Zeit), Innenraum (:puristisch-reduziert), in der Sicherheitsausstattung (:umfassend), im Komfort (:straff) und im Handling (:unbeschwert-leichtfüßig) hat die sechste Opel Astra Generation schon im Test des Fünftürer unter Beweis gestellt (Test Opel Astra 1.2 Turbo). In diesem Astra Test steht, nachdem der Gepäckraum des Kombi bereits abgefeiert wurde, der Plug-in-Hybrid im Mittelpunkt.
Motor: 180 PS gehen in Ordnung
Der schwächere der beiden Plug-in-Hybride, die 180 oder 225 PS leisten, ist eine gute Wahl. Warum? Weil beide Plug-in-Hybrid-Varianten auf die gleiche Turbomotorbasis mit vier Zylindern und 1,6 Liter Hubraum setzen und in beiden derselbe Elektromotor mit 110 PS Leistung für Unterstützung sorgt. Die Fahrleistungen unterscheiden sich nicht dramatisch. Trotzdem muss man für die 225-PS-Variante über 5.000 Euro mehr investieren, weil sie mit umfangreicherer Ausstattung allein in der höchsten Ausstattungslinie GSe zu bestellen ist.
150 PS Leistung und 320 Nm Drehmoment genügen, um flott zu transportieren. Das Drehmoment steht im wichtigsten Drehzahlbereich zur Verfügung. Zwischen 500 und 2.500 Touren. Die volle Leistung des Vierzylinders ist bei 6.000 Touren abzurufen. Dass wir im Test die 1,7 Tonnen Gewicht in 7,7 statt 7,6 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 beschleunigen, macht, wie die 225 statt 235 km/h Spitze, keinen entscheidenden Unterschied. Gefühl: Wir sitzen im Test wohl genau richtig. 180 PS Systemleistung gehen in Ordnung.
Automatik: Unauffälliges Mitspielen
Der E-Motor macht den Kombi zur flotten Partie. Der stromende Astra packt dank kräftiger Elektrounterstützung mit solidem Fundament an. Der Elektromotor arbeitet, auch ohne Aufladen, relativ oft, wenn auch oft nur für kurze Zeit, im Solo. Die Arbeit der 8-Stufen-Automatik, der dritte Spieler im Team, nimmt man zumeist nur im Hintergrund wahr.
Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 135 km/h geht es rein elektrisch voran. Und bei weniger Tempo mit einer Batterieladung über 60 Kilometer weit. Im Stadtverkehr mit viel Rekuperation kommt man mit dem Strom in der Batterie am weitesten. Auf der Autobahn bei hohem Tempo mit wenig Rekuperation schwindet der Stromvorrat am schnellsten.
Fahrprogramme: 3 plus Vitamin B
Über den Verbrauch richten auch die drei Fahrmodi plus Vitamin B: „Hybrid“, „Sport“, „Elektrisch“ und die Stellung „B“ (wie „Brake“ oder „Bremse“).
Im Automatikmodus B verzögert der Astra Sports Tourer Plug-in-Hybrid stärker beim vom Gas gehen, sodass man sich oft den Tritt aufs Bremspedal sparen kann und dadurch Energie zurückgewinnt. Dem Hybridmodus gehört der Alltag. Im Sportmodus ist der Astra spürbar (und hörbar) mehr bei der Sache. Der Fahrmodus „Elektrisch“ geht nur, wenn man lädt.
Verbrauch: brav
Der Kraftstoffverbrauch ist im Opel Sports Tourer Plug-in-Hybrid natürlich am niedrigsten, wenn geladen wird. Im WLTP-Zyklus genehmigt sich der Kombi alle 100 Kilometer zwischen 14,1 und 14,5 KW/h Strom aus dem 12,4-kWh-Akku und 1,0 bis 1,1 Liter Super aus dem 42 Liter großen Tank. Im Test, in dem aus Gründen der Vergleichbarkeit gegenüber anderen Plug-in-Hybriden nur ein Mal geladen wird, kann der Opel Sports Tourer Plug-in-Hybrid eine Reichweite von 600 Kilometer erreichen.
Die Verbrauchsanzeige auf dem Display des Bordcomputers zeigt 6,6 Liter an. Der Testverbrauch landet bei 6,9 Liter/100 km. Das ist sparsam für 180 PS auf Achse. Auch wenn es bei gleicher Fahrweise in einem Diesel, besonders auf Langstrecke, noch etwas sparsamer voranginge. Wer häufig lädt, spart mehr. Auf Langstrecke ist das wegen der Ladezeit schwer praktikabel, aber zuhause.
Aufladen: mit Wechselstrom
Für das Aufladen vergehen an der Haushaltssteckdose mit dem serienmäßigen Onboard-Charger etwa 7 Stunden. An der Ladestation mit Wechselstrom (AC) und 3,7 kW Ladeleistung dauert das Laden knapp vier Stunden. An der 22-kW-Ladesäule mit 7,4 kW geht’s deutlich schneller. In der Hälfte der Zeit, in etwa zwei Stunden.
Warum gerade den?
Das Gesamtkonzept geht auch in der Plug-in-Hybrid-Variante des Opel Astra Sports Tourer auf, was Antrieb, Bedienung, Infotainment, Sicherheit und Handling angeht. Der Aufpreis von lediglich 1.500 Euro für die praktischere Kombivariante lohnt sich. Der 180 PS starke Astra Sports Tourer Plug-in-Hybrid GS bietet zu einem Preis von 42.800 Euro deutlich mehr Platz und Variabilität als der Fünftürer. Bei gleicher Sparsamkeit: kleiner Verbrauch, großer Gepäckraum.
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