Autotest
Kia Niro im Test: Sparsam wie ein Diesel?
Was sagt der Autotester im Test über den Kia Niro?
Rund 60 Tasten und Schalter scharen sich auf dem und rund ums Lenkrad. Aber keine Angst, sie sind gut und logisch verteilt. Kia fährt im Niro wie im neuen Stonic (Fahrbericht Kia Stonic) oder den anderen Modellen die klare Linie bei der Bedienung.
Und der koreanische Hersteller holt – typisch – Extras ins Fahrzeug, die in dieser Klasse nicht zur Erwartungshaltung zählen: Ledersitze, Sitzheizung, Sitzbelüftung (angenehm im Sommer), Lenkradheizung (angenehm im Winter) … Und fescher schaut´s drinnen aus mit der Klavierlackoptik.
Die auf langen Reisen wichtige Armablage an der Tür, die oft zu hart ausfällt, schmiegt sich hier angenehm weich an den Ellbogen. 1,5-Liter-Wasserflaschen kriegt man aber nicht in der Tür verstaut, weil die Lautsprecher breit ausfallen. Damit kullern sie – ein Klassiker – im Beifahrerfußraum herum.
Die 18-Zoll-Räder im Format 245/45 ZR18 machen sich positiv bemerkbar, wenn man mit der angenehm direkt und um die Mittellage gut ansprechenden Lenkung über eine kurvige Landstraße wedelt. Das Fahrwerk fällt mit den 18-Zoll-Rädern für ein Familienauto recht straff aus. Und schon an der nächsten Bordsteinkante kann es mit dem tiefen Felgenbett eine Überraschung geben – Stichwort: Kratzgefahr.
Früher reichte im Hybrid schon etwas zu viel Gas, und der Benzinmotor meldete sich zurück. Heute ist das nicht nur im Niro anders (Test Toyota Prius). Bei Vollgas ist der Kontrast zwischen dem fast unhörbaren Elektromotor und dem Ottomotor aber groß. Dabei wirkt der Niro temperamentvoller, als es das Datenblatt mit den 162 km/h Spitze und 11,5 Sekunden, die von 0 bis 100 km/h vergehen, verspricht.
Warum gerade den?
Der Niro, der nun auch als Plug-in-Hybrid mit Steckerzugang angeboten wird, legte im Test 80 % der Fahrtstrecke in ökonomischer, 18 % in normaler und 2 % in dynamischer Fahrweise zurück – was ganz gut dem Alltagsfahren entspricht. Der Verbrauch pendelte im Bordcomputerdisplay zwischen 5,0 und 5,9 Liter. Im Test lag die Reichweite mit einer Tankfüllung (45 Liter) bei 866 km und der Verbrauch bei 5,2 l/100 km. Damit taugt der Hybrid Niro als vollwertiger Dieselersatz.
Zwar erfüllt der Niro nicht das Verbrauchsversprechen von Kia, aber trotzdem viele Familienwünsche. Mit niedrigen Unterhaltskosten beim Tanken, dem familienfreundlichen Platzangebot, der alle anderen Hersteller überbietenden Garantie (sieben Jahre, bis zu 150.000 km Laufleistung) und dem fairen Einstiegspreis von 25.000 Euro.
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