Autotest
Jeep Wrangler 4xe Test: Alles Wrangler oder was?
03Abenteuer und Elektromotor? Wie steht es im Jeep Wrangler Plug-in-Hybrid 4xe um Kraft, Verbrauch und Reichweite? Was ist neu? Test Jeep Wrangler 4xe.
Erster Eindruck im Test
Kulturschock Nummer eins: Stille. Früher kam ein helles Pochen aus dem Motorraum des Jeep Wrangler. Hier hört man im Test am Start im Stadtverkehr nur die Abrollgeräusche der Yokohama Geolander.
Kulturschock Nummer zwei auf der Autobahn: Ein Schalterdruck auf der Lenkradspeiche und der ACC-Tempomat ist aktiviert, der automatisch die Geschwindigkeit und den Abstand zum Vordermann hält.
Kulturschock Nummer drei: Eine Leuchte und ein Ton warnen, wenn man hinten ein Fahrzeug übersieht oder vor dem zu nah die Fahrbahn wechselt. Alles Wrangler, oder was? Nein, Toter-Winkel-Überwachung und ganz klar ein Plus an Sicherheit.
Was sagt der Hersteller über den Jeep Wrangler 4xe?
Diese Assistenzsysteme sind jetzt serienmäßig im Jeep Wrangler 4xe mit an Bord: Fernlichtassistent, Auffahrwarnsystem mit Bremsassistent, Adaptive Cruise Control mit hinterer Querbewegungserkennung und Toter-Winkel-Assistent. Zusätzlich dazu ESP mit elektronischer Überschlagsvermeidung, Rückfahrkamera sowie Parksensoren vorne und hinten.
Optional ist im Wrangler Rubicon eine nach vorne gerichtete Kamera mit dabei und serienmäßig die Windschutzscheibe aus Gorilla Glas (auf Wunsch auch im Sahara). Die Kombination aus einer ultradünnen Gorilla-Glas-Innenschicht und einer im Vergleich zur konventionellen Scheibe um 52 Prozent dickeren Außen-Glas-Schicht macht diese Windschutzscheibe bis zu dreimal robuster gegen Steinschlag, Risse und Brüche.
Zu welchem Preis? Einem hohen wegen dem hohen technischen Aufwand des Plug-in-Hybrid-Antriebs und guter Ausstattung. Der geländegängigste Jeep Wrangler 4xe, der Rubicon, steht zu einem Preis von 82.000 Euro im Angebot. Für den Jeep Wrangler 4xe Sahara sind 80.000 Euro zu investieren.
Was sagen die Mitfahrer im Test über den Jeep Wrangler 4xe?
Vom Format ordnet sich der Wrangler 4xe unter Jeeps Plug-in-Hybrid Modellen oberhalb des 4,24 Meter langen Renegade 4xe (Fahrbericht Jeep Renegade 4xe) und des 3,40 Meter messenden Compass 4xe ein (Fahrbericht Jeep Compass 4xe) und unterhalb des 4,91 Meter messenden SUV-Flaggschiff Grand Cherokee 4xe.
4,88 Meter Länge, 1,89 Meter Breite und dazu eine monumentale Höhe von 1,83 Meter (Sahara) und 1,85 Meter (Rubicon) mit Hardtop sowie 1,88 und 1,90 Meter mit Softtop versprechen Platz und der Wrangler 4xe hält sich ans Versprechen.
Einstieg = Aufstieg
Der Einstieg ähnelt dem in einen hohen Kleintransporter. Der Haltegriff hilft hoch. Beim Ausstieg folgt man dann einfach der Schwerkraft oder macht, wenn der Abstieg als zu hoch und unsicher empfunden wird, kurz Zwischenstation auf der breiten Trittleiste des Jeep.
3,01 Meter Radstand machen den 4xe zum Familien-Wrangler. Auf den stilechten schwarzen Ledersitzen mit kontrastierender Naht ist die Sitzposition schnell gefunden. Auf der Fahrerseite mit elektrischer Neigungsverstellung, auf der Beifahrerseite mit der Verstellung über eine rustikale Schlaufe.
Die vier Fensterheberschalter sitzen tief unten hinter dem Automatikwahlhebel und nicht am Fenster. Dafür öffnen sich die vorderen Fenster komfortabel nach einem kurzen Druck bis ganz nach unten. Die Fensterheberschalter sind auch im Fond nicht optimal platziert. In der Mitte, am Ende der Mittelkonsole, tief unten und nicht am Fenster, wo es komfortabler wäre.
Darüber sitzen in der Mittelkonsole die Klimadüsen und eine tiefe Ablage, in der Dinge auch drin bleiben, wenn es mit dem Jeep Wrangler im schweren Gelände hoch hergeht. Weitere Verstaunetze finden sich in den hinteren Türen und an der Rückseite der Vordersitze.
Im Fond auf der Sitzbank sitzt man in einer hohen Sitzposition. Die kurze Sitzfläche geht für viele in Ordnung, bietet für Langbeiner aber wenig Auflage für die Oberschenkel. Vor den Knien herrscht genug Platz und auch über dem Kopf. Mit 1,90 Meter Körpergröße überragt der Schädel allerdings die mächtige Überrollbügelkonstruktion.
An der Bügelkonstruktion mit integrierten Lautsprechern kann man sich auch mit 1,50 Meter Körpergröße den Kopf stoßen, wenn man den Aus- und Einstieg noch nicht gewohnt ist. Sehr schmerzhaft ist es nicht. Das Stahlrohr ist mit weicherem Kunststoff verkleidet.
Zu zweit sitzt man gut hinten. Zu dritt nicht, da sich der Fahrzeugboden mittig hebt und der nicht ausgeformte Mittelplatz und glatte Lederbezug wenig Halt bieten.
Kofferraum und Anhängelast
Das sehr tiefe Fach in der Mittelkonsole bietet mehr Platz als das Minihandschuhfach und der lange Wrangler deutlich mehr Platz fürs Gepäck als früher der kurze. Mit jetzt 548 Liter Kofferraum und 1.059 Liter Laderaumvolumen bei umgelegten Rücksitzlehnen. Fürs Ziehen von Anhängern gibt es noch taffere Zieher. Der Wrangler Plug-in-Hybrid darf ungebremste Anhänger von 750 kg Gewicht ziehen. Gebremste dürfen nicht 3.500 kg wiegen, sondern maximal 1.587 kg.
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