Autotest
Seat Arona 1.0 TSI im Test: Ibiza high
Was sagt der Autotester im Test über den Arona 1.0 TSI?
Was macht einen Seat zu einem Seat? Im Cockpit präsentiert sich der Arona 1.0 TSI schnörkelfrei. Klare Instrumentierung, wenige Schalter, einfache Bedienung. Und auch auf der Mittelkonsole macht der Arona nicht viele Schalter. Nur die Klimakonsole sitzt ein wenig tief und übersichtlich ist das spanische SUV hinten herum nicht – Gracias für die Rückfahrkamera.
Nach dem Start geht es mit deutscher Motortechnik voran. Und das ordentlich. Nicht viel Gewicht an der Backe (1.189 kg), leichtfüßiges Handling. Das 6-Gang-Getriebe flutscht flott. Der Arona liegt gut auf der Gasse, aber weniger sportiv als der Ibiza. Das passt wie der friedfertige Frontantrieb gut zum SUVchen. Deshalb kann man akzeptieren, dass sich der Seat mit dem 1,55 Meter hohen Aufbau in flotten Kurven, die im Test nun mal sein müssen, mehr zur Seite legt.
Wer es sportlicher mag, kann den Seat Arona in der Sportversion FR mit Sportfahrwerk bestellen. Der hat nur einen geringfügig höheren Preis als der im Test gefahrene Arona 1.0 TSI XCELLENCE (23.120 versus 23.200 Euro), liegt aber mit dem adaptiven Sportfahrwerk 1,5 Zentimeter tiefer. Wird das serienmäßige System mit den vier Modi Normal, Eco, Sport und Individual auf „Sport“ gestellt, arbeitet auch die leichtgängige Servolenkung direkter.
Der beliebteste Benziner im Arona ist der quirlig hoch drehende, sich im Test unter der Motorhaube des Arona befindliche 1,0-Liter-Turbo-Dreizylinder mit 115 PS. Der ist in Kombination mit dem manuellen Schaltgetriebe zwar kein Motor für Schaltfaule, aber trotzdem eine gute Wahl. Mit 200 Newtonmeter Drehmoment hält er die Fuhre gut in Schwung.
In 9,8 Sekunden beschleunigt er den Arona von 0 auf 100 km/h. Mit 182 km/h Spitze geht es ausreichend rasant, aber wegen der Windgeräusche nicht mehr leise voran. Nur mit dem 1.5 TSI performt der Arona FR noch besser. Der Vierzylinderturbo schickt 150 PS und 250 Nm an die Kurbelwelle und läuft 207 km/h. Und das, nur als Tipp am Rande, für lediglich 1.200 Euro Aufpreis auf den 1.0 TSI mit 115 PS.
Ob man sich für den 115-PS-Benziner oder den 150-PS-Benziner entscheidet, macht beim Preis keinen riesigen Unterschied und auch nicht im Verbrauch. Im Gegenteil. Der Dreizylinderturbo mit wenig Hubraum muss oft höher drehen als der Vierzylinderturbo mit mehr Hubraum. Im Werksmittel kommt der Vierzylinder mit 4,9 Liter/100 km und der Dreizylinder mit 5,0 Liter aus. Im Test verbraucht der Arona 1.0 TSI im Schnitt 6,4 Liter/100 km – akzeptabel wenig.
Und Gelände fahren? Von wegen. Sieht nur so aus. Das Terrain des Seat Arona liegt mit 19 cm Bodenfreiheit nicht wie im Ateca 4×4 auch abseits, sondern auf der Straße. Auf der ist er sicher unterwegs. Das liegt am Fahrwerk und der Fahrassistenz.
Das Seat SUV hält sauber die Spur und im Grenzbereich funkt sanft sichernd das ESP dazwischen. Bei den Fahrassistenzsystemen hält der Arona das hohe Sicherheitsniveau des Ibiza: Toter-Winkel-Warner, Querverkehrwarner, Parkassistent, ACC-Tempomat … In Verbindung mit der Topausstattung, dem 115-PS-Benziner und ein paar zusätzlichen Extras hat das seinen Preis, der im Test bei über 27.000 Euro liegt.
Warum gerade den?
Erwartungshaltung erfüllt: Der Seat Arona ist ein typischer Seat und hat viel mit dem Ibiza gemeinsam. Mit dem teilt er sich das fluffige Handling, den sparsamen Motor und das meiste andere. Plus Platz, plus Kofferraum, plus erhöhte Sitzposition. Der 1,0-Liter-Dreizylinder mit 115 PS passt gut, der 150 PS starke 1,5-Liter-Benziner bei viel Langstrecke besser.
Weitere Informationen zum Seat Arona
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