Autotest

Vergleichstest: Nissan Juke Hybrid vs. Suzuki Vitara Hybrid

Von  | 
VOHERIGE SEITE2 von 2NÄCHSTE SEITE

 

Was sagt der Autotester über den Vitara und Juke Hybrid?

An beiden Hecks steht „Hybrid“. Damit dürfen Juke 1.6 Hybrid und Vitara 1.5 Dualjet Hybrid nicht an den Stecker. Die Aufladung der kleinen Batterie geschieht immer nur temporär und in Fahrt. Durch Rekuperation oder den Benziner.

Nissan Juke Hybrid und Suzuki Vitara Hybrid im Vergleichstest

Der ans Multi-Mode-Automatikgetriebe gekoppelte 1.6-Liter-Hybridmotor des Nissan Juke mobilisiert mit vier Zylindern aus 1.598 Kubikzentimeter Hubraum dünne 148 Nm Drehmoment bei 3.600 Umdrehungen und 94 PS Leistung bei 5.600 Umdrehungen, schießt aber früh mit dem Elektromotor 205 Nm und 49 PS zu, sodass es sich nicht mehr dünn, sondern wirklich nach 143 PS Systemleistung anfühlt.

Nissan Juke Hybrid TestberichtNissan Juke Hybrid MotorNissan Juke Hybrid Heckleuchte

Im Juke 1.6 Hybrid spürt man wie im Vitara 1.5 Dualjet Hybrid beim Beschleunigen, dass beide japanischen SUVs traditionell zu den leichten Fahrzeugen ihrer Klasse zählen. Der Juke Hybrid macht seine 1.400 bis 1.446 kg Gewicht in 10,1 Sekunden 100 km/h flott. 

Der Vierzylinder des Vitara Hybrid produziert aus 1.462 Kubik bei 6.000 Touren 102 PS und bei 4.400 Touren 138 Nm. Der E-Motor steuert 33 PS bei. Mit 116 PS Systemleistung dauert der Standardsprint von 0 auf 100 km/h zweieinhalb Sekunden länger als im Juke Hybrid. Im Finale hängt der Vitara den Juke jedoch mit einer Geschwindigkeit von 180 km/h ab. 

Der Nissan Juke Hybrid läuft nur 166 km/h. Der 1,6-Liter-Hybrid ist zurzeit trotzdem der beste Motor im Juke und dem 1,5-Liter-Hybrid im Vitara überlegen. Kein Wunder. Der 1,6er ist stärker und jünger an Baujahren. Der Vierzylinder arbeitet kultiviert, wenn er sich nicht gerade eine Portion Strom mit einem höheren Drehzahlniveau in die Batterie pumpt. Ist der Benziner auf Drehzahl, beschleunigt der Juke Hybrid erfrischend lebendig.

Suzuki Vitara Hybrid MotorSuzuki Vitara Hybrid im Test

Im direkten Vergleich liefert der Suzuki Hybridmotor eine solide Vorstellung. Der Mild Hybrid erweist sich als Motor mit genug Durchzugskraft und bequemer Laufruhe beim Gleiten. Bei plötzlichem Gas geben, verzögert der Automat jedoch spürbar den Schub. Die Fahrstufe „D“ sitzt nicht intuitiv an letzter Position des Wahlhebelweges, sondern irgendwie „dazwischen“ an der zweiten; wie in anderen Suzuki Modellen (Test Suzuki S-Cross).

Nissan Juke Hybrid EV TasteSuzuki Vitara Hybrid Automatik Wahlhebel

Fünf Balken in den Instrumenten visualisieren im Vitara Hybrid den aktuellen Ladestand der Batterie. Im Juke Hybrid zeigt ein kleiner Zeiger im Charge-Eco-Power-Instrument den Füllstand der Batterie an und die EV-Anzeige, wenn es rein elektrisch und flüsterleise vorangeht. Relativ oft und immer, wenn möglich. Nicht nur im Wohngebiet. Der Druck auf den EV-Schalter ist jedoch nur erfolgreich, wenn die Lithium-Ionen-Batterie mindestens zur Hälfte geladen ist. 

Im Fahrmodus „Sport“ ist der unterstützende Schub des Elektromotors am stärksten zu spüren. Bei plötzlicher kräftiger Beschleunigung wird die Sache wie im Vitara Hybrid deutlich lauter. Hybrid Naturgesetz: Laut neben leise fällt halt auf.

Im Modus „Eco“ spricht das Gaspedal im Juke Hybrid sanfter an und die Leistung wird reduziert. Spürbar am sanften Ruck, der ein Sekundenbruchteil nach dem Umschalten durchs Fahrzeug geht. Dass der Eco-Modus nach jedem Neustart im Juke neu aktiviert werden muss, ist umständlicher als im Vitara Hybrid, wo er, einmal eingeschaltet, gleich beim Neustart aktiv ist.

Suzuki Vitara Hybrid Eco Taste links unterhalb des LenkradNissan Juke Hybrid e-Pedal Anzeige im CockpitNissan Juke Hybrid Fahrprogramm Schalter D-Mode

Schnell lieben lernt man das „e-Pedal“. Eine vom Nissan Leaf stammende Besonderheit im Juke Hybrid (Test Nissan Leaf). Damit gelingt Bremsen durch einfaches vom Gas gehen. Nicht bis in den Stillstand wie in einem Fiat 500 Elektro (Test Fiat 500 Elektro Cabrio), aber bei den meisten Verzögerungsmanövern. Häufiger als im Vitara Hybrid, in dem die Rekuperation nicht so aktiv zu nutzen ist. Dafür rollt der Suzuki, wenn man direkt nach einer Fahrt mit dem e-Pedal umsteigt, erfrischend leichtfüßig. So lenkt sich der Nissan. 

Der Juke Hybrid animiert mehr als der vom Naturell eher gemütliche Vitara zu flotten Kurven. Er durchlenkt sie mit Leichtigkeit. Dabei lässt er, leicht straff, den Belag durchaus zu Wort kommen. Aber nicht auf die unangenehme, sondern auf die stimmige Art.

Nissan Juke Hybrid frontal und SeitenansichtNissan Juke Hybrid FrontNissan Juke Hybrid in Blau

Die Vitara Lenkung reagiert indirekter und in der Mittellage weniger sensibel auf Lenkbefehle. Die Fuhre gerät schneller ins Untersteuern und reagiert deutlicher auf Lastwechsel. Flotte Kurven sind nicht des Vitara Revier, Forststraßen, wo lange Federwege von Vorteil sind, viel eher. Dort rollt der Suzuki bei langsamer Fahrt über schlechtem Belag spürbar gelassener ab. 

Kein Wunder, Vitara stand einst für „Geländewagen“. Den Vitara erhält man auch heute noch mit dem Allradantrieb „Allgrip“. Im Juke sind immer nur die Vorderräder beschäftigt. Die Übersicht ist im Suzuki ebenfalls altmodisch-gut und besser als im Juke. Für zusätzliche Sicherheit sorgen das 360-Grad-Rundumsichtsystem und reichlich Assistenzsysteme. 

Im Suzuki Vitara kamen mit dem Facelift das Notbremssystem, der Spurwechselassistent, der Spurhalteassistent mit aktivem Lenkeingriff, der Querverkehrswarner für den hinteren Fahrzeugbereich und der radarbasierte Stauassistent hinzu. Der Nissan Juke 1.6 Hybrid erreicht als Tekna das höchste Sicherheitsniveau mit dem 360-Grad-Rundumsichtsystem, der Müdigkeitserkennung, dem Querverkehrwarner und dem Toter-Winkel-Assistenten. 

Nissan Juke Hybrid KameraNissan Juke Hybrid Bildschirm MenüSuzuki Vitara Hybrid Bildschirm

Und die Sicherheit im Test? Im Euro NCAP Crashtest schnitten sowohl der Nissan Juke als auch der Suzuki Vitara mit der Maximalwertung von fünf Sternen ab. Und das ähnlich gut. Der Nissan Juke mit einer 94- und 85-Prozent-Wertung im Erwachsenen- und Kinderinsassenschutz, 81 Prozent im Fußgängerschutz und einer 73-Prozent-Wertung in der Sicherheitsunterstützung. Der Suzuki Vitara erreichte eine 89-, 85-, 76- und 75-Prozent-Wertung.

Spart Hybrid? Das Maximum im Hybrid ist das Minimum: möglichst minimaler Verbrauch. Für den Vitara 1.5 Dualjet Hybrid verspricht Suzuki einen Verbrauch von 5,2 bis 5,3 Liter Super, die alle 100 km aus dem 47 Liter großen Tank fließen. 

Der Juke 1.6 Hybrid von Nissan genehmigt sich durchschnittlich 4,9 bis 5,0 Liter/100 km aus dem 46 Liter großen Reservoir. In der Papierform und im WLTP-Zyklus. Der Testverbrauch lag im Suzuki 1.5 Dualjet Hybrid bei 7,1 Liter und im Juke 1.6 Hybrid bei 6,8 Liter/100 km. Die im Test realisierte Reichweite mit einer Tankfüllung glich sich fast mit 663 Kilometer (Vitara) und 677 Kilometer (Juke). Und auch preislich liegen beide fast gleich auf. Der Nissan Juke 1.6 Hybrid und Suzuki Vitara 1.5 Dualjet Hybrid starten bei 29.990 und 30.050 Euro in der Preisliste.

Nissan Juke Hybrid und Suzuki Vitara Hybrid im Vergleichstest

Warum gerade die?

Zwei kompakte SUV Hybrid Modelle, zwei unterschiedliche Philosophien. Die Optik und Philosophie beider SUVs sind sicht- und spürbar anders geartet. Zwar liegen beide im Verbrauch, in den Dimensionen, mit drei Jahren Garantie und im Preis eng beeinander, aber der Nissan Juke wirkt jugendlicher und bereitet mit dem e-Pedal und seinem harmonischen Antrieb mehr Fahrfreude. Der Suzuki Vitara orientiert sich, gut gereift, an den klassischen Qualitäten eines SUV mit luftigerem Platzangebot, manchem zweckmäßig gelösten Detail und mit der Option, mit dem Allradantrieb auch abseits der Straße sicher zu bestehen.  

 

Weitere Informationen zum Nissan Juke Hybrid

https://www.nissan.de

Weitere Informationen zum Suzuki Vitara Hybrid

https://www.suzuki.de

 

VOHERIGE SEITE2 von 2NÄCHSTE SEITE

Sie müssen eingeloggt sein, um einen Kommentar abzugeben Login

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Google Fonts und Cookies zu. Weitere Erklärungen hierzu findest dazu in der Rubrik Datenschutzerklärung Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen