Autotest
Jeep Wrangler Rubicon 2.0 T-GDI Test: Der Hammer?
Was sagt der Autotester im Test über den Jeep Wrangler Rubicon 2.0 T-GDI?
„Der SUV Originator“, nennen sie den Wrangler auf der Pressekonferenz. Ganz schön kreativ. Kommt so etwas heraus, wenn man dem Werbetexter zu viel Rotwein gibt?
Auf der Buckelpiste fühlen wir uns im Test wie vom Gelände besoffen, so gewand und souverän absolviert der Wrangler den Pistenteil, der dem Cherokee Trailhawk und Renegade Trailhawk verwehrt bleibt. Souverän und sicher wühlt sich der Wrangler Rubicon im Test im Allradmodus 4L, mit über den „Sway-Bar“-Schalter elektronisch entkoppeltem Vorderachsquerstabilisator und im Manuell-Modus der Automatik den Steilhang hinauf. Toll, dass es solche Geländewagen noch gibt. Die resolute Geländegängigkeit des Wrangler Rubicon erinnert an 4×4-Urgesteine wie den Land Rover Defender, die Mercedes G-Klasse und die Wühlmaus Suzuki Jimny.
Und der neue Vierzylinderbenziner mit Twinscroll-Turbolader? Der 2.0 T-GDI schlägt sich, nach einer kurzen Verschnaufpause, die auch mit den 1,9 Tonnen Gewicht zu tun hat, erstaunlich wacker. Der alte 3,6-Liter-V6 besaß mehr Hubraum, aber der Vierzylinder mit zwei Liter Hubraum entwickelt mit dem Turbolader mehr Dampf. Das Drehmoment des Vierzylinders liegt bei 3.000 Touren mit 400 Newtonmeter über dem des Sechszylinders, der erst bei 4.300 Umdrehungen seine 347 Newtonmeter produziert, und fast auf Dieselniveau (450 Newtonmeter). Das sorgt für gutes Zupacken am Steilhang.
Die 270 PS des Turbomotors sorgen zudem für ungewohntes Temperament. Mit dem Vierzylinder unter der „geklippten“ Motorhaube beschleunigt der 4,33 Meter kurze Zweitürer in nur 7,3 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Der Wrangler 2.0 T-GDI Rubicon lässt sich mit 8,6 Sekunden ein wenig mehr Zeit und rennt final 159 statt 180 km/h. Dass man sich die nicht oft gibt, liegt am tosenden Gegenwind bei hohem Tempo und am dann stark steigenden Verbrauch.
Jeep gibt für den Rubicon Zweitürer 10 Liter Super an, die alle 100 Kilometer aus dem 66 Liter großen Tank fließen (Tankvolumen des Viertürers: 88 Liter). Der gleich teure 2,1-Liter-Vierzylinder-Diesel mit 200 PS, der ebenso an die sanfte 8-Gang-Automatik von ZF gekoppelt ist, kommt in der Werksangabe mit zwei Liter weniger aus.
Und warum der Rubicon? Der Wrangler Rubicon bietet mit der Offroad-Bereifung (17 Zoll), dem Rock-Trac-Allradsystem und dem elektronisch entkoppelbaren Vorderachsquerstabilisator die maximale Geländegängigkeit. Bei fast soviel Komfortausstattung wie der Sahara. Das heißt, die Lordosenstütze im Fahrersitz, die vorderen und hinteren Parksensoren, das 7-Zoll-Infodisplay (statt 3,5 Zoll im Sport) und das 8,4 Zoll-Touchscreen-Infotainment mit 3D-Navigation und Alpine Soundsystem mit neun Lautsprechern und Subwoofer sind mit an Bord.
Das optionale Technologie-Paket mit dem Toter-Winkel-Assistenten und das Sicherheits-Paket mit dem automatischen Abstandsregeltempomat und dem Auffahrwarnsystem sind im Jeep Wrangler, der nur einen Stern im Euro NCAP-Crashtest einfuhr, in jedem Fall empfehlenswert.
Warum gerade den?
Der Benziner bietet mehr Laufkultur für mehr Verbrauch. Als Viertürer taugt der Wrangler mit seinem Platzangebot, verbessertem Komfort und zeitgemäßem Infotainment mehr für den Alltag, als Zweitürer und Rubicon auch für das ganz harte Geländeprogramm. Wie früher, nur in moderner, ohne dass das echte Wrangler Feeling verloren geht – ein größeres Kompliment kann man einem 4×4-Klassiker nicht machen. Im Gelände ist der Jeep Wrangler weiterhin der Hammer.
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