Test
Ford Kuga 2.0 TDCi Diesel im Test
Lässiges Halbgas statt Vollgas lautet die Priorität. Die Nm schon da, die Tonalität des Selbstzünders aber noch nicht dominierend. Steht der Wahlhebel der Sechsgangautomatik in der „S“-Schaltgasse (sportiv: Zum Hochschalten wird der Knauf nach hinten gezogen, zum Herunterschalten nach vorne) rutscht das Drehzahlniveau um einige hundert Umdrehungen nach oben. Im Kickdown geht es so hinauf bis etwa 4.500 U/min. Mit frommerem Gasfuß und im Fahralltag pendelt der Diesel mit dem Automat, der dann flott in die höheren Stufen wechselt, zumeist um 2.500 U/min – gut für die Gelassenheit des Fahrers, gut für den Verbrauch.
Anders herum betrachtet und bewegt – macht die im Rückfahrkamera viel Sinn. Mit 4,44 Meter Länge passt der Kölner 4×4 zwar noch in kompaktere Parklücken, einige Infos über das Umfeld bleibt er aber trotzdem schuldig. Schuld daran sind die breite C-D-Säule sowie die schmale Heckscheibe.
Und sonst? Die Innenraumverhältnisse haben Kompakt-SUV-Niveau (Platz vorne: gut, Beinraum hinten: befriedigend, Kofferraum dahinter: variabel). Klarheit herrscht bei Instrumenten und Bedienung. Typisch Ford: Die Motorhaube wird hinter der Ford-Pflaume mit dem Schlüsselbart geöffnet. Ansonsten erübrigt sich – Dein Kuga Individual erkennt Dich – der Schlüsseldreh mit dem Komfortzugang. Radio (Klang: gehoben) und Navi werden über Tasten und Touchscreen angesteuert. Eine Art „Ellenbogenpad“ empfängt den linken Fahrerellenbogen – sonst nach Hunderten von Kilometern oft an der zumeist zu harten Oberseite der Türverkleidung aufgerieben – weich mit Polsterung.
Und ganz nach Kölner Manier finden sich nicht nur reichlich Ablagen (unterarmtiefes Fach zwischen den Vordersitzen, Doppelablage in der Türverkleidung, Fach auf der Armaturenbrettoberseite) sondern auch ein Handschuhfach in Volumenhochform – gesegnet sei das Praktische.
Auch wenn „Gelände“ in seiner Bedienungsanleitung nicht vorkommt, und Offroad mit mehr Bodenfreiheit und Watttiefe uriger gelingt, steht der Kuga seinen Alltag. Sein Fahrwerk überzeugt auf der Straße. Trotzdem machen vier angetriebene Räder viel Sinn. Schon wegen der besseren Traktion etwa bei Nässe. Der stärkste Dieselmotor im Kuga ist dabei erste Wahl. Für ein Sport Utility Vehicle leert er den 65-Liter-Tank (2,5-Liter-Benziner: 66 l) mit 8,3 l/100 km im Test relativ gesittet. Damit hat er den SUVs mit Benzin im Tank voraus, dass er noch fährt, wenn die schon lange stehen – SUV ohne Vollsuff. (2011)
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