Autotest
Ford Focus RS im Test: Das Brett, ein Brett
Der Ford Focus RS der letzten Generation war ein Kultauto. Undezent, laut, knallig, prollig, … ein erschwinglicher Traum mit fünf Zylindern. Ist der neue Focus RS mit 350 PS-Vierzylinder genauso kultig? Test Ford Focus RS.
Was sagt der Hersteller?
Erstmals mit Allradantrieb – An die 350 PS des Vorgängers knüpft der aktuelle Ford Focus RS mit 350 PS bündig an und die Pferde sind besser verteilt. Als erster RS seit 1968 geht der Ford Focus RS, der im Werk in Saarlouis vom Band rollt, mit vier angetriebenen Rädern an den Start.
Und das geht so: Zwei elektronisch gesteuerte Differenziale verteilen die Kräfte zwischen den Achsen und den Rädern. Maximal werden 70 % der Kraft nach hinten durchgereicht. Im Resultat sorgt das für gut kontrollierbares Übersteuern, ein neutrales Einlenken im Grenzbereich und eine maximale Querbeschleunigung von mehr als 1 g.
Tschüss, Fünfzylinder – Der Motor im RS ist der 2,3-Liter-Ecoboost-Vierzylinder, den die Turboaufladung und ein größerer Ladeluftkühler auf 350 PS aufblasen – und wie.
Weniger Verbrauch – Aus Fünf mach Vier, dann fließt weniger aus dem Tank. Der Vierzylinder verbraucht unter Zuhilfenahme von Start-Stop rund 20 % weniger als der Fünfzylinder im alten RS. Ford sagt: 7,7 Liter je 100 Kilometer im kombinierten Verbrauch. Wer das schafft, hat nicht verstanden, worum es im Focus RS geht.
Was sagen die Mitfahrer im Test über den Focus RS?
„Brett vorm Kopf?“ – Nein, auf dem Dach. Über Geschmack kann man streiten, denn der Focus RS ist die optisch harte Dosis. Die war schon der Vorgänger mit dem Diffusor, den zwei dicken Auspuffendrohren und dem gewaltigen Heckflügel. Die Kühleröffnungen und der Frontspoiler haben sogar noch zugelegt. Optisch leise geht anders als RS. Und das liegt nicht nur am „Nitrous Blau“ des im Test gefahrenen RS.
„Der sportliche RS taugt nicht für die Mobilität im Alter“ – Wer sich aus den Sportsitzen von Recaro wieder heraus schält, dem machen es die hohen Seitenwangen beim Ausstieg nicht leicht. Der RS ist halt kein Auto für die dritten Zähne.
„Frankfurt, New York, Tokyo?“ – Nein, die Instrumentenuhren oben auf dem Armaturenbrett zeigen nicht an, wann Amerikaner gerade in den Burger beißen, während Japaner gerade den Arbeitstag beginnen. Sondern? Den Öldruck, die Öltemperatur und den Ladedruck. Das war schon im Vormodell so (Test Ford Focus RS) , und das ist auch hier lebenserhaltend bei einem 350 PS-Turbo mit nur 2,3 Liter Hubraum.
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