Autotest
Cupra Ateca Test: Kompromisslos Attacke?
Was sagt der Autotester im Test über den Cupra Ateca?
Ateca bleibt Ateca – Das digitale Instrumentarium lässt sich einwandfrei ablesen. Das Bedienen über die Tasten und den 8-Zoll-Touchscreen gibt keine Rätsel auf. Die sportliche Differenz machen auf den ersten Blick das Cupra-Logo auf dem Lederlenkrad und die mit Alcantara bezogenen Sportsitze und Türverkleidungen.
Und das Fahren? Der Ateca, der schon als Seat zu den handlichen und agilen SUVs zählt, macht fahrerisch mehr her und mehr Adrenalin. Mit dem um einen Zentimeter niedrigeren Schwerpunkt, den 245/40er-Pneus und der präzisen Lenkung krallt man sich die Kurven. Mit der Traktion des Allradantriebs gehen die 300 PS souverän auf die Straße – selbst bei Nässe.
Und das „per express“, denn der 2,0-Liter-Vierzylinder ist potent. Der Turbomotor überbietet die stärksten Benziner und Dieselmotoren im Seat Ateca, die 190 PS produzieren (Test Seat Ateca 2.0 TDI), um 110 Pferdchen. Das funzt. Der Turbomotor, der 400 Newtonmeter Drehmoment mobil macht, zwillt den 1.615 Kilogramm wiegenden Cupra Ateca mit Hilfe der Launch Control in 5,2 Sekunden aus der Statik auf Tempo 100. Final geht es mit strammen 247 km/h voran.
Im Cupra-Modus frotzelt der Motor wohlig beim vom Gas gehen. In der Sportstellung hat man den Tacho und die groß dargestellte Drehzahl klasse im Blick und an den Schaltwippen das serienmäßige 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe am unmittelbarsten in Griff.
Mit dem vom Hersteller angegebenen Verbrauch sollte man dann aber nicht mehr rechnen. Aus den 7,4 Liter/100 km werden dann schnell ein paar Liter mehr Super Plus. Im Test genehmigte sich der Cupra Ateca alle 100 Kilometer rund elf Liter aus dem 55 Liter großen Tank – objektiv betrachtet: nicht gerade wenig, subjektiv beurteilt: ordentlich Fahrspaß gehabt.
Genugtuung bereitet auch die großzügige Serienausstattung, die vom 10,25-Zoll-Digitalcockpit mit konfigurierbaren Instrumenten bis zum Navigationssystem mit 8-Zoll-Touchscreen reicht. Ebenso mit dabei sind die Sportsitze, die Sportpedale, die 2-Zonen-Klimaautomatik, das schlüssellose Startsystem, der Tempomat und das DCC-Fahrwerk mit sechs Fahrmodi, unter denen der Cupra-Modus der härteste, aggressivste und lauteste ist.
Und auch von der Konnektivität und der Sicherheit ist der sportlichste Ateca, der in Rot, Blau, Silber, Grau, Schwarz oder Weiß zu bestellen ist, gut gerüstet. Sein GSM-Antennenverstärker verbessert den Empfang fürs Smartphone, das, wenn schon dafür geeignet, kabellos geladen und per Android Auto, Apple CarPlay oder Mirror Link ins System eingebunden wird.
Zu den Fahrassistenten des mit LED-Licht ausgerüsteten Cupra Ateca zählen neben dem mit vier Kameras eine Vogelperspektive des Fahrzeugs auf den Bildschirm zaubernden 360-Grad-Rundumsichtsystem der Front Assist mit City-Notbremsassistent und der Parklenkassistent.
Weitere Sicherheitsextras wie der automatische Abstandsregeltempomat (ACC), der Stauassistent, der Spurhalteassistent, der Fernlichtassistent, die Verkehrszeichenerkennung, der Toter-Winkel-Assistent und der Ausparkassistent sind optional bestellbar. Und auch für mehr Sportivität bleibt im Cupra Ateca Raum mit der Brembo Bremsanlage und den supersportlichen Schalensitzen.
Sportlich ist auch der Preis kalkuliert. Im Vergleich zu anderen Sport-SUVs (Test Jaguar E-Pace) sind die 300 PS preiswert. Bei 44.140 Euro beginnt das spanische Vergnügen mit viel deutscher Technik (Konzernmama: Volkswagen!). Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist damit proper, auch wenn der Cupra Ateca doppelt so viel wie ein Seat Ateca mit dem Basismotor und in der Basisausstattung kostet.
Warum gerade den?
Im „Cup Racer“ geht es auf die Rennstrecke, im SUV aber auch darum, dass die Alltagstauglichkeit nicht auf der Strecke bleibt. Und das bleibt sie nicht: im Raumangebot, in der Bedienung, in der Sicherheitsausstattung und im Handling. Und das mit einem Preis-Leistungs-Verhältnis, das genauso geerdet wie das des Seat Ateca erscheint. Das bedeutet: keine kompromisslose Attacke, aber ein gelungener Kompromiss.
Der Ateca im Test
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