Test
Citroën Campster Test: Bett am Strand
Wie campste im Campster? Vier Betten, fünf Meter Länge, eine Küche, die volle Freiheit? Ein Autotest mit Bett. Test Citroën Campster HDI 150.
Erster Kontakt und erster Eindruck im Test
Der Citroën Campster lenkt sich wie ein Dampfer. Sehr indirekt, ziemlich entrückt von der Rückmeldung. Der 150 PS starke Diesel im Campster sorgt mit Topspeed 183 für Speed beim Camping. Der 2,0-Liter-Vierzylinder ist ein bewährtes Aggregat bei Citroën und Peugeot. Wie schlägt er sich in Verbindung mit dem Sechsgang-Schaltgetriebe im Citroën Campster? Wie im Verbrauch? Wie bei der Reichweite? Wie am Herd? Wie im Bett? Die Antworten folgen: testend, kochend, schlafend.
Was sagen die Mitfahrer im Test über den Citroën Campster?
„Spacetourer“ (Der Citroën Van bildet die Basis des Campster) steht für Platz auf Tour, „Campster“ für vier Betten, die Küche und viel Freiheit auf Tour – Nix Hotel, Campingplatz. Das „ Auto mit Bett“ – Kinder bringen es auf den Punkt – hat gleich vier davon. Unten oder oben. Wird das Zeltdach ausgefahren, liegt man auf dem Dach des Campster, der im Test im eleganten „Imperial-Blau“ antritt, fast im Freien, hinter dem dünnen, zeltartigen Stoff. Im Frühling klappt das von der Temperatur schon ganz gut. Und vom Liegen?
Da das Dachbett beim Einstieg von den Vordersitzen am höchsten Punkt bestiegen wird, liegt man hinten am tiefsten. Logisch. Das heißt: Wenn man nachts schläft, touchiert die Birne schnell das Zelt. Zudem ist die Matratze oben dünn gepolstert und damit hart. Daran muss man sich erst mal gewöhnen. Oder man gewöhnt seine Kinder daran. Die stehen auf das Hochbett.
Der Abbau und das Herunterziehen des Daches am folgenden Morgen klappt sehr flott. Vorausgesetzt – man lernt nie aus – man öffnet eine Tür zum Druckausgleich. Das Befestigen des Dachs mit den zwei Klammern ist und bleibt im ganzen Test aber friemelig.
Papa & Mama gehören tiefer gelegt. Und das geht so: Das Bett wird gemacht, indem die Sitzbank nach vorne gezogen und die Sitzlehne flachgelegt wird. Dann wird die Matratze aus dem Kofferraum in den Innenraum geklappt und über die flach gelegte Sitzbank gelegt.
Die Matratze unten ist viel dicker und weicher als oben, aber lokal geht es im Schlaf nicht immer ganz gerade zu. Die Schlafqualität unten geht aber – auch für Camping-Rookies – in Ordnung. Sogar zur Not auch mal zu dritt, wenn es draußen und oben zu wild stürmt.
Das Frühstück am Morgen ist purer Luxus. Mit seinem Bett direkt an den Strand zu fahren und drinnen zu frühstücken, das hat was. Und dann geht es an den Abbau: Man baut das Bett ab, dreht die Vordersitze um (dafür muss die Handbremse gelöst werden), holt den Tisch aus dem Kofferraum und klinkt ihn am Boden vor der Küchenzeile ein. Das Zeltdach, an dem zwei lange, in vier Partien unterteilte LED-Leisten Helligkeit spenden, bleibt dafür am besten geöffnet. denn das sorgt für Luftigkeit im Frühstücksraum.
Für den Kaffee gibt es zwei Gaskochstellen, zuvor aber noch einige Kochvorarbeiten zu erledigen: linke Schiebetür öffnen, Gashaupthahn öffnen, Gasflasche aufdrehen und 12-Volt-Stromversorgung anschalten, damit die Wasserpumpe das Kaffeewasser aus dem 10-Liter-Kanister in den Topf pumpen kann. Mit dem Kaffeekochen wird es dann ganz schnell mollig im Campster. Dazu ein paar frische Croissants auf den Tisch, was will man mehr?
Reichlich Ablagemöglichkeiten scharen sich um die Kochstelle. Hinter der Küchenzeile kommen der Proviant und die Getränke in einem tiefen Staufach unter. Sehr praktisch ist auch das breite Ablagefach oberhalb der Heckscheibe. Die zwei Handschuhfächer und die Geräumigkeit kennt man schon vom Citroën Spacetourer.
Der Kofferraum ist im Camper Campster klug in zwei Bereiche gegliedert. In der ersten Etage liegt die zusammengefaltete Matratze, unter welcher der mobile Tisch eingeklemmt wird, und darüber lässt sich das Bettzeug und noch einiges an Gepäck verstauen.
In der Etage darunter, die auf voller Tiefe bis zur Rückbank reicht, kommt das Hauptgepäck unter. Diese Aufteilung funktioniert in der Praxis sehr gut, wenn man zu dritt unterwegs ist. Und auch an der maximalen Zuladung (809 kg) und der Anhängelast (2,3 Tonnen) gibt es nix zu meckern.
Und sonst? Genug Lichtschalter, genug 12-Volt-Steckdosen und im Winter die Standheizung von Webasto. Extras wie die Rückfahrkamera, der Notbremsassistent und – surprise, surprise, wer erwartet das hier? – der adaptive ACC-Tempomat erhöhen die Sicherheit. Der Tempomat ist zwar hinter dem Lenkrad versteckt, lässt sich aber intuitiv bedienen. Einmal drücken, Tempo einregeln und der Campster gibt alleine Gas und bremst automatisch ab. Das kann den Gasfuß auf einer langen Reise ganz schön entlasten.
Und fährt man den Citroën Campervan im Alltag, sitzen nicht nur die Insassen auf den Vordersitzen in bequemer, weil erhöhter Sitzposition, sondern auch die Mitfahrer dahinter mit einer Kopf- und Beinfreiheit, die üppig sind.
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