Autotest

Toyota C-HR 2.0 Hybrid Test: Mehr ist mehr

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Starkes Design, stärkerer Motor – passt? Test Toyota C-HR 2.0 Hybrid (184 PS).

Schriftzug Toyota C-HR 2.0 Hybrid Faceliftblauer Toyota C-HR Hybrid 2.0 184 PS Front

Erster Eindruck im Test

Der klassische Kleine-Buben-Test gehört wohl zu den besten Design-Indikatoren: Wenn einem ein Bub vom Schulhof ein  „Super!“ hinterher ruft, dann ist am Design wohl was dran. Man muss ja nur die Augen aufmachen.

Der Toyota C-HR, der 2016 präsentiert (Fahrbericht Toyota C-HR 1.2 Turbo) und fürs Modelljahr 2020 modifiziert wurde, fällt mit 4,36 Meter nur etwas länger als ein VW Golf aus, jedoch smarter.

Toyota und Langeweile, das ist Geschichte. Der Toyota C-HR ist als Crossover eine Kreuzung aus SUV, Limousine und Coupé. Das mit dem Coupé spürt man im Test auf dem Fahrerplatz schnell. Wenn hinten etwas aufkreuzt, sieht man fast nix davon. Das hohe Heck und die breiten C-Säulen des 1,80 Meter breiten Crossover haben so ihre Nachteile – gute Helfer: die Parksensoren und die Rückfahrkamera.

Einstieg hinten im Toyota C-HR Hybrid 2.0 184 PS FaceliftInnenraum und Sitze des Toyota C-HR Hybrid 2.0 184 PS Faceliftblaue Zierteile im Innenraum des Toyota C-HR Hybrid 2.0 184 PS Facelift

Was sagt der Hersteller über den Toyota C-HR 2.0 Hybrid?

Nach über 400.000 in Europa abgesetzten C-HR erhielt Toyotas Crossover im Modelljahr 2021 eine Auffeschung und mehr Sicherheit: Zwei neue Ausstattungslinien und ein überarbeitetes Sicherheitssystem.

Das Pre-Collision Notbremssystem wurde um mehrere Funktionen erweitert. Die Lenkunterstützung hilft jetzt in Verbindung mit der Fußgängererkennung beim Umfahren von Hindernissen. Der Kreuzungsassistent warnt und bremst automatisch ab, wenn der Fahrer vor einem entgegenkommenden Fahrzeug abbiegt. Der neue Spurhalteassistent warnt den Fahrer vor dem Verlassen der Fahrbahn mit einem Lenkimpuls und der bei langer Autobahnfahrt bequeme adaptive Tempomat kooperiert jetzt mit der Verkehrszeichenerkennung.

Und der neue C-HR Look für 2021? Die neue Linie Lounge zeigt sich farbenfroher, rollt auf neuen 18-Zoll-Leichtmetallfelgen ab und präsentiert sich optional innen und außen zweifarbig. Der neue GR Sport gibt ab Januar 2021 das dynamische Topmodell.

Türverkleidung Toyota CHR 2.0 Hybrid FaceliftLenkrad und Cockpit des Toyota C-HR Hybrid 2.0 184 PS Facelift

Das tut er an der Front mit dunkel verchromtem Kühlergrill, sportlicher Schürze und in Schwarz eingefassten Scheinwerfern und Nebelscheinwerfern. Der GR Sport ist aber kein Blender. Auch an Pneus, Lenkung und Aufhängung wurde gefeilt. Die 19-Zoll-Räder, auf denen Continental Premium Contact 6 Breitreifen in der Dimension 225/45 aufgezogen sind, sorgen für mehr Grip auf der Vorderachse.

Und ebenfalls im Innenraum macht das C-HR Topmodell, das in acht Zweifarblackierungen zu bestellen ist (darunter exklusiv: „Dynamic-Grey Metallic“), den Unterschied. Mit dem silbernen Finish, den Alcantara-Sitzen, dem perforierten Lederlenkrad und dem Schalthebel mit rot-grauen Ziernähten.

Das hat seinen Preis: Der C-HR GR Sport kostet 38.790 Euro. Die anderen Versionen kommen günstiger. Suboptimal erscheint es allerdings, dass das Einstiegsmodell des Toyota C-HR 2.0 Hybrid nur Geschäftskunden vorbehalten ist. Für die Business Edition zahlt man 32.790 Euro, aber für den reicher ausgestatteten C-HR 2.0 Hybrid Team Deutschland schon 34.190 Euro – blödes Marketing.

Sitzpolster Toyota C-HR 2.0 Hybrid FaceliftVordersitz Toyota C-HR FaceliftStoff Leder Sitze Toyota C-HR Facelift

Was sagen die Mitfahrer im Test über den Toyota C-HR 2.0 Hybrid?

Die brave Viertürigkeit und enge Fünfsitzigkeit kaschiert der C-HR 2.0 Hybrid mit gut versteckten horizontalen Türgriffen. Die Dachlinie verläuft geduckt, aber für die Mitfahrer im Fond kommt es anders als erwartet.

Der Platz vor den Knien ist nicht üppig, geht aber in Ordnung. Die Kopffreiheit genügt, wenn man nicht über 1,90 Meter misst. Nur der Zustieg zur Rückbank ist schmal und der Ausblick von der Rückbank wegen der schmalen und abgedunkelten Fensterschlitze düster.

Sitzbank Toyota C-HR 2.0 Hybrid FaceliftKofferraum des Toyota C-HR Hybrid 2.0 184 PS Facelift

Und der Kofferraum beugt sich dem Dachverlauf. Er fällt wegen der sich aus 1,55 Meter Höhe coupéhaft absenkenden Dachlinie nicht besonders hoch aus. Trotzdem passt was hinein. Besonderheit: im stärkeren Hybrid etwas weniger als im schwächeren.

Aus den 377 bis 1.160 Liter Kofferraumvolumen des C-HR 1.8 Hybrid werden im C-HR 2.0 Hybrid 358 bis 1.141 Liter, wenn die asymmetrisch geteilte Rückbanklehne umgeklappt wird.

Blauer Toyota C-HR Hybrid 2.0 184 PS Facelift

Was sagt der Autotester im Test über den Toyota C-HR 2.0 Hybrid?

Das Mehr im Motorraum macht das Weniger im Kofferraum dicke wett. Der 2,0-l-VVT-i, der mit einem stufenlosen Automatikgetriebe verbandelt ist, versendet 152 PS und der Elektromotor 109 PS an die Vorderräder. Die Systemleistung liegt damit bei 184 PS. Das maximale Drehmoment von 190 Nm steht bei 4.400 Umdrehungen zur Verfügung.

Startknopf Toyota C-HR 2.0 Hybrid Facelift184 PS Hybrid Motor Toyota C-HR Facelift

Damit rennt der zum Modelljahr 2020 im C-HR eingeführte 2,0-Liter-Hybrid dem 1,8-Liter-Hybrid, der es mit dem Benziner (98 PS) und E-Motor (72 PS) auf 122 PS und 142 Nm bringt, mal locker davon.

Ein Sprintwert von 8,2 statt 11,0 Sekunden sagt alles. Da tut´s dem Temperament nicht weh, dass das Plus an Höchstgeschwindigkeit nur 10 km/h beträgt – Mit 180 statt 170 km/h geht es im Test im C-HR über die Piste. Und gerne über die Landstraße.

EV Mode im Toyota C-HR Hybrid 2.0 184 PS FaceliftPower Charge Eco Anzeige im Toyota C-HR Hybrid 2.0 184 PS FaceliftEV Anzeige Toyota C-HR Hybrid 2.0 184 PS Facelift

Neben der mutigen Formgebung und dem sparsamen Hybrid erweist sich das Fahrwerk als größte Stärke. Die Lenkung ist dran am Geschehen. Leichtfüßig durchwedelt der 1,5 Tonnen schwere C-HR 2.0 Hybrid die Wechselkurven.

Ohne dass es ihm schwer auf den Magen schlägt. Der 43 Liter große Tank des Toyota C-HR 2.0 Hybrid  genügte im gemischten Betrieb im Test über Stadt- und Landstraßen für eine Reichweite von 610 Kilometer. Ganz ordentlich für eine Tankfüllung, auch wenn es mit Dieselmotoren häufig noch weiter mit einem Tank geht.

Im Display des Bordcomputers stehen oft Werte um die 5,5 Liter/100 km und in der Stadt, wo ein Hybrid am meisten spart, auch mal weniger als fünf Liter. Im Stadtverkehr geht es häufig rein elektrisch voran und auch eine Weile mit 80 km/h über die Landstraße, bis ein mehr Leistung erfordernder Hügel wieder den Benziner dazuholt.

EV Anzeige in Prozent im Toyota C-HR Hybrid 2.0 184 PS FaceliftInstrumente und Tacho Toyota C-HR FaceliftVerbrauch Bordcomputer Toyota C-HR 184 PS Hybrid

In der Stadt ist der „EV“-Anteil am höchsten. Auf der Autobahn am niedrigsten, da hauptsächlich der Vierzylinder arbeitet. Im Test lag der Verbrauch bei 7,0 Liter/100 km. 1,1 Liter Super mehr, als sich der schwächere C-HR Hybrid im Test genehmigte (Test Toyota C-HR 1.8 Hybrid). Das geht aber okay, wegen der deutlich besseren Performance des 184-PS-Hybrid.

Tempomat Hebel Toyota C-HR FaceliftNavi Bildschirm Toyota C-HR 2.0 HybridFaceliftKamera im Toyota C-HR Hybrid 2.0 184 PS Facelift

Und sonst? Nicht viel verändert. Anmutung und Optik zeugen von Langzeitqualität. Im Cockpit des C-HR findet man sich flott zurecht. Die Rundinstrumente lassen sich tadellos ablesen. Das Infotainmentsystem mit dem 8-Zoll-Touchscreen und der klar aufspielenden Rückfahrkamera gefällt. Mit dem Drehregler lässt sich die Lautstärke jetzt viel besser und mit weniger Ablenkung einstellen als zuvor mit dem Finger auf dem Touchscreen – „Back to the roots“ bedeutet manchmal Fortschritt.

Heck des Toyota C-HR Hybrid 2.0 184 PS Facelift

Warum gerade den?

Mehr ist mehr? Der mit dem Facelift im Toyota C-HR eingekehrte 184-PS-Motor ist ein Fortschritt. Er verbraucht etwas mehr, aber er hat mit mehr PS und Nm mehr Dampf. Damit hält der 2.0 Hybrid, der 2.000 Euro mehr als der 1.8 Hybrid kostet, mehr von dem, was die dynamische Form des Toyota C-HR verspricht – Mehr ist mehr.

 

Der Toyota C-HR im Test

Toyota C-HR Hybrid im Test

Toyota C-HR im ersten Test

 

Weitere Informationen zum Fahrzeug

https://www.toyota.de

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