Autotest

Range Rover Velar D275 SE im Test: Edel Segel

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Was sagt der Autotester über den Range Rover Velar D275 SE?

Segeln wir los. Erste Erkenntnis: Aus einem schlechten Straßenbelag wird im Range Rover Velar ein besserer. Nicht real, aber gefühlt. Die Sessel, die optional Massagen in diversen Programmen und Intensitäten bieten, sind äußerst bequem. Und auch akustisch ist der dieselnde Velar D275, in dem die 8-Gang-Automatik von ZF sanft die Schaltstufen einordnet, ein vornehmer Leisetreter.

Range Rover Velar grauer Stoff der MittelkonsoleRange Rover Velar Tasten am LenkradRange Rover Velar Sitzmassage Einstellung auf dem Bildschirm

Der Fahrkomfort ist im Range Rover Velar immer erhaben, aber nicht die Bodenfreiheit. Hier gibt es etwas vor dem Kauf zu beachten. Die Bodenfreiheit liegt, das sollten ambitionierte Geländefahrer zuvor wissen, mit der Stahlfederung bei 213 Millimetern und mit der optionalen Luftfederung bei 251 Millimetern. Daraus resultiert auch mehr Spielraum bei Bachdurchfahrten mit 650 statt 600 Millimeter Watttiefe. An die fast unglaublichen 900 Millimeter des neuen Land Rover Defender kommt der sportivere Velar aber nicht heran.

Die relativ direkte Lenkung und die Sportstellung kaschieren die 1,9 bis 2,2 Tonnen Übergewicht des Range Rover Velar allerdings nur. Die Fülle des Briten spürt man. Das macht den Velar D275 SE im Gesamteindruck dynamischer, aber wie ein anderes Range Rover Modell, wo nur „Sport“ auf dem Typenschild steht (Test Range Rover Sport), nicht zum Dynamiker.

Range Rover Velar Scheinwerfer GrafikRange Rover Velar 275 PS Sechszylinder Diesel

Auch deshalb passt ein Dieselmotor zum Charakter des Range Rover Velar. Im Velar D275 SE, den wir im Test fahren, steckt der bekannte 3,0-Liter-V6-Twinturbodiesel, der in seiner im Test bewegten, neuen 275-PS-Variante zum Modelljahr 2019 präsentiert wurde.

Dieser Turbodiesel produziert früh eine hohe Drehmomentwelle von 625 Newtonmeter und sorgt für standesgemäße Fahrleistungen. 7,0 Sekunden vergehen für den Sprint von 0 auf 100 km/h. Mit 218 km/h kann man im SUV gut auskommen, auch wenn die 300-PS-Version des gleichen Motors mit 241 km/h deutlich flotter ist.

Aber bereits der D275 bringt mit, was man sich in der SUV-Oberklasse erwartet: gehörige Durchzugskraft, souveräne Kraftentfaltung und gediegene Laufkultur. Dafür verbraucht der Velar mit 6,8 Liter/100 km wenig in der Werksangabe. Im Test ist es mit durchschnittlich 8,1 Liter/100 km ein wenig mehr.

Range Rover Velar in grau / schwarz, SeitenansichtRange Rover Velar Autmatik Wahlhebel

Mit einem gleichstarken Benziner ist ein solcher Verbrauch nicht zu realisieren. Nicht ohne Grund hat Range Rover zum Modelljahr 2019 das Tankvolumen der Benziner mit 180, 240 und 550 PS Leistung auf 82 Liter erhöht und das Tankvolumen der genügsameren Diesel mit 63 Liter beibehalten.

Alles eitel Sonnenschein? Auf neue Wege lenkt der Range Rover Velar im Cockpit ein. Bei der Bedienung des Touchscreen-Duos braucht ’s für den Velar-Neuling Eingewöhnung und die relativ flach verlaufenden Bildschirme reflektieren bei starker Sonneneinstrahlung manchmal so stark, dass sich manche Anzeigen schwer ablesen lassen. Bei den A-Säulen bemühte man sich zwar sichtlich, sie nach außen streben zu lassen, trotzdem durchkreuzen sie manchmal den Blick in engen Kurven, weil sie flacher als im Range Rover und Range Rover Sport verlaufen.

Damit kann man auskommen. Mit der Ausstattung, die allerhand möglich macht, auch: Das Touch Pro-Duo-Infotainment und die 4G-Konnektivität vernetzen den Velar mit der digitalen Welt. Das beschert dem Briten Verkehrsinfos in Echtzeit. Geht der Velar mal verloren, lässt er sich mit dem Secure Tracker via Smartphone orten. Und soll richtig abgehoben Sound drin stecken, ordert man unter den vier Soundsystemen das 1600-Watt-System mit 22 Lautsprechern.

Range Rover Velar Leder abgesteppt

Im Basismodell des Velar kommt ein 250-Watt-Soundsystem mit acht Lautsprechern, reichlich Anschlüssen, DAB-Radio, Sprachsteuerung, Bluetooth und Smartphone-Einbindung über Android Auto oder Apple CarPlay zum Einsatz. Die Ausstattung umfasst bereits die zwei 10-Zoll-Touchscreens, die elektrisch ausfahrenden Türgriffe, die Wankneigungskontrolle und das Terrain Response mit seinen Geländeprogrammen sowie eine 2-Zonen-Klimaautomatik, den automatisch abblendenden Innenspiegel und den Tempomat.

Zu den Fahrassistenten zählen der autonome Bremsassistent, die Parksensoren vorne und hinten, der Aufmerksamkeitsassistent, die Bergabfahrhilfe, der Spurhalteassistent, der Anhängerassistent und die Rückfahrkamera, die den unübersichtlichen Heckbereich blicktechnisch entschärft. Als zusätzliches Extra empfiehlt sich das Head-up-Display, mit dem der Fahrer das Tempo und die Navipfeile auf die Frontscheibe projiziert bekommt, ohne den Blick vom Verkehr abwenden zu müssen. Da sind die fünf Sterne im Euro NCAP-Crashtest Ehrensache.

Range Rover Velar Heck

Warum gerade den?

Velar wie „Segel“. Das passt. Der Velar steht als Segler aus der SUV-Oberklasse elegant vor der Oper. Das Fahrerlebnis und der Reisekomfort sind erhaben. Mit seinen bis zu 2,5 Tonnen Anhängelast eignet sich der Brite als eleganter Zugwagen für schwere Pferde- und Bootshänger und mit seiner Geländegängigkeit, die man ihm nicht gleich ansieht, für Offroad-Touren. Damit bleibt er, obwohl er neue Wege einschlägt, seinen Markenwerten treu. Diese Kombination unterschiedlicher Talente macht den Velar, der als D275 bei 54.000 Euro in der Preisliste startet. zu einem der außergewöhnlichsten SUV-Boliden im Segment der SUV-Oberlasse.

 

Weitere Informationen zum Range Rover Velar

https://www.landrover.de

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