
Test
Der neue Suzuki Swift im Test: Swiftig und fair
Was sagt der Autotester im Test über denn neuen Suzuki Swift?
Was zum Wählen? Beim Motor? Fällt aus. Den neuen Suzuki Swift gibt’s nur mit einem Motor: Drei Zylinder, 1.197 Kubik Hubraum.
Die Drehmomentanzeige hätten sie sich getrost im Swift sparen können. Hat er aber. Schlanke 112 Nm greifen an den Vorderrädern. Und das spät. Erst bei 4.500 Umdrehungen. Kein Turbolader unterstützt. Wer 82 PS fühlen möchte, muss bis 5.700 Touren drehen. Nicht gerade die Alltags-Wohlfühlzone. Aber er muss nicht hoch für flott.
Mit wenig Gewicht klappt Fortbewegung auch gut, wenn der Swift nicht leichter geworden ist. Mit 5-Gang-Schaltgetriebe wiegt er 1.069 kg. Der erste Suzuki Swift von 1983 wog in seiner leichtesten Ausführung nur 620 kg. Das klappt unter den heutigen Sicherheitsanforderungen nicht mehr. Die erfüllt der Swift nur mit drei von fünf zu holenden Sternen. im Euro NCAP Crashtest fuhr der Kompakte 62 % in der Assistenzwertung und 67, 65 und 76 %, im Erwachsenen, Kinder-, und Fußgängerschutz ein.
Swift-Revier Stadt
Wenig Gewicht kommt gut im Handling. Typisch Swift: unkompliziert, handlich, spielerisch leicht geht´s voran. Wie spielerisch bemerkt man, wenn man den Suzuki Swift einhändig durch die Kurve lenkt, wo sonst zwei Hände am höhen- und längsverstellbaren Lederlenkrad wären.
Leichtfüßig geht der Suzuki Swift durch die Kurve und auch auf der Autobahn geht das Fahrverhalten in Ordnung. Der kurze Radstand von nur 2,45 Metern macht sich auf langen Touren nicht unangenehm im Komfort bemerkbar. Beim Beschleunigen kommt keine Euphorie auf, aber mit 165 km/h (mit CVT-Automat: 170 km/h) geht es in der Spitze flott genug voran.
Manchmal ist auch Geduld und in sich ruhende Gelassenheit die beste Grundhaltung. Bei höherem Tempo und an Anstiegen geht dem Swift spürbar die Puste aus. Ein sechster Gang senkt nicht das Drehzahlniveau, weil sich Suzuki den erneut gespart hat.
Das 5-Gang-Schaltgetriebe ist im Swift 1.2 Dualjet trotzdem eine gute Wahl. Nicht wegen dem etwas sperrigen Rückwärtsgang, sondern wegen dem ersten. Der lässt sich erfrischend schnell aus dem Handgelenk einlegen. Die leichte Änderung in der Stimmlage exakt bei 2.000 Umdrehungen kennt man von diesem Motor. Im Gegensatz zum Vorgänger fällt sie im neuen Swift, in dem es zumeist mit entspanntem Sound voran geht, nicht unangenehm auf.
Auch im Cockpit und bei der Bedienung macht der Suzuki Swift kein Towaboo. Anzeigen hell auf dunkel, klipp und klar. Links die Drehzahl, rechts der Tacho, dazwischen die Bordcomputeranzeigen mit Navipfeilen direkt vor der Nase. Bedienen gelingt so einfach wie Einparken.
Fortschritte bei der Assistenz
Die weitwinklig den Raum hinter dem Swift abfilmende Rückfahrkamera zählt zur Serienausstattung, egal ob man sich für das Basismodell Club oder die Ausstattungslinien Comfort und Comfort+ entscheidet. Ebenso an Bord sind Assistenzsysteme wie der in der Stadt beim Abbiegen hilfreiche, mit einer Leuchte im Rückspiegel warnende Toter-Winkel-Assistent, der aktive Spurhalteassistent, die hinteren Parksensoren, die Verkehrszeichenerkennung, der Rückverkehrwarner und der auf langen Touren bequeme ACC-Tempomat.
Immer mit Navi
Den Innenraum des Swift Comfort+ klimatisiert eine Klimaautomatik mit Pollenfilter. Ab dem Ausstattungslevel Comfort wärmt die schnell ansprechende, 2-stufige Sitzheizung den Rücken. Das 9-Zoll-Infotainment mit Navi gehört in jedem neuen Swift zur Serienausstattung. Das Smartphone wird kabellos über Android Auto oder Apple CarPlay ins System eingebunden, das im Club lediglich zwei, im Comfort und Comfort+ aber wohl klingendere sechs Lautsprecher zählt.
Und sonst? Der Sprachassistent ist nicht der modernste und verständigste auf dem Markt. Das bereits im Swift Club serienmäßige Digitalradio verliert manchmal den DAB-Sender, wo andere ihn nicht verlieren.
Den bei Dunkelheit blendenden Bildschirm dunkel zu bekommen, gelingt nicht so flott wie im Vorgänger. Die sieben Tastenfelder am unteren Rand des Touchscreen sind bei Tag schlecht sichtbar und bei Nacht kaum zu finden. Da lobt man sich die simple Klimabedienung darunter: zwei Schieberegler und sieben Direkttasten.
Alles klar beim Verbrauch
Und der Verbrauch? Durchschnittlich 4,4 Liter/100 km wurden von Suzuki im WLTP-Zyklus ermitteltet. In der Stadt pendelt die Verbrauchsanzeige im Test zwischen 4,5 und 4,8 Liter. Brav. Auf der Autobahn kommt man mit durchschnittlichem Tempo sehr weit mit einem Tank. Die Reichweitenanzeige zeigt im Test bei vollem Tank 665 km Reichweite, die auch möglich sind.
4,4 Liter zeigt der Bordcomputer in Fahrt bei einem Drehzahlniveau von 3.000 Umdrehungen und einer Geschwindigkeit von 120 km/h. Bei ganz braver Autobahnfahrt sind es nur 4,2 Liter. Im Test fließen durchschnittlich 4,9 Liter Super aus dem 37 Liter großen Tank – vorbildlich wenig.
Warum gerade den?
Mit dem Generationswechsel ist der Einstiegspreis für den Suzuki Swift auf 19.500 Euro geklettert, aber ebenso das Ausstattungsniveau. Assistenzsysteme wie der ACC-Tempomat und die Navi sind Serie. Die fünf Türen, die unkomplizierte Bedienung, das leichtfüßige Handling und der niedrige Verbrauch verorten den neuen Suzuki Swift im Alltag. Für die höheren Ausstattungslinien Comfort und Comfort+ sind 21.000 und 21.700 Euro anzulegen – fair und swiftig.
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