Autotest
Jeep Grand Cherokee Trailhawk im ersten Test: Der Offroadprofi
Was sagt der Autotester über den Grand Cherokee Trailhawk?
Schweres Gelände verliert an Schrecken – Im höchsten Niveau der Luftfederung, erhebt sich der Grand Cherokee Trailhawk über die Scholle, die er in der Konfiguration „Snow“ und “4WD Low” am sichersten und kraftvollsten durchpflügt. Und dann kommt er, dieser magische Moment, der Geländeanfänger innerlich fast zusammenbrechen lässt. An der Hangkante sind nur noch Motorhaube und Himmel zu sehen, aber nicht der Weg unten. Jetzt ist die Bergabfahrhilfe Gold wert.
Mit konstanter Geschwindigkeit und permanenter Schlupfüberwachung geht es nach einem Schalterdruck, ohne dass der Fahrer Brems- oder Gaspedal betätigt, mit ein, zwei km/h langsam, aber stabil parallel zum Gefälle bergab. Was ohne die Elektronik auf der steilen, glatten, verwinkelten Geländepassage passiert wäre? Nach kurzer fahrerischer Instabilität vielleicht ein überholendes Heck und dann die stabile Seitenlage? Bei einem Grundpreis von 64.400 Euro des Grand Cherokee Trailhawk 3.0 V6 MultiJet Diesel ein kostspieliger Fehltritt.
Der 3,0-Liter-Diesel mit 250 PS ist der ideale Motor im großen SUV, denn die 190 PS kriegen bei 2,4 bis 2,5 Tonnen etwas viel zu tun und mit den V8-Motoren spürt man zu sehr, dass Kraft von Kraftstoff kommt. Die “25 l/100 km” auf dem Display des Bordcomputers sind ein Anschlag aufs Portemonnaie. Trotzdem ist der Grand Cherokee SRT, der mit seinen gewaltigen 6,4 Litern Hubraum Anstiege lässig im sechsten Gang nimmt, immer wieder ein fahrdynamisches und akustisches Vergnügen. Geht es offroad, überzeugt der größere Diesel mit der Gelassenheit seiner 570 Newtonmeter Drehmoment, die schon ab 2.000 Umdrehungen anstehen, aber ebenso. Der SRT bekommt es nicht viel besser hin, denn seine 624 Newtonmeter Drehmomentkraft stehen erst bei 4.100 Touren zur Verfügung.
Der Diesel ist und bleibt, trotz VW und Winterkorn, die erste Wahl für die meisten Kunden im Grand Cherokee. Ein Verbrauch von rund 7,5 Liter Diesel lässt sich bei braver Autobahnfahrt realisieren. Im 2014er Test des Grand Cherokee 3.0 V6 MultiJet waren es über die Testdistanz 9,6 l/100 km. Werte, die auch mit dem neuen Trailhawk 3.0 V6 MultiJet gelingen.
Auch sonst überzeugt der hochbegabte Kraxler, auf den Jeep vier Jahre Garantie ohne Kilometerbegrenzung gibt, beim Preis-Leistungs-Verhältnis, denn die Mehrausstattung schlägt mit 5.980 Euro zu Buche, aber der Aufpreis auf den gleich motorisierten Grand Cherokee Limited liegt bei nur 4.000 Euro.
Warum gerade den?
Nach eineinhalb Stunden im Schnee, ohne Ausrutscher, stelle ich den Grand Cherokee Trailhawk ab und rutsche voll aus. Im Trailhawk zu bleiben, wäre die sichere Lösung gewesen. Manchmal sind die Dinge, die einen von einem Produkt endgültig überzeugen, verdammt banal.
Der Jeep Grand Cherokee im Test
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