Autotest
Jaguar E-Pace P200 AWD Test: Gute Kurven
Was sagt der Autotester über den Jaguar E-Pace P200 AWD?
Nicht umsonst sitzt links vom linken Beifahrerknie der Haltegriff des F-Type (Test Jaguar F-Type Cabrio). Der E-Pace fährt sich mit der feinfühlig-direkten Lenkung agil. An der Kombination aus flinkem Handling und Komfort gibt es nichts zu kritisieren, wenn nicht die ganz großen Räder aufgezogen sind, mit denen es über schlechtem Fahrbahnbelag etwas mehr hineinpoltert.
Beim Gewicht des E-Pace drängen sich Diättipps aber geradezu auf. Das Gewicht schwankt, abhängig von Motor und Ausstattung, zwischen 1.775 und 1.926 Kilogramm. Das ist nicht nur ganz schön viel für 4,40 Meter Länge, sondern nochmals schwergewichtiger als ein schwerer Volvo XC40.
Die 200 Gäule bekommen im E-Pace P200 AWD also allerhand zu tun. Die 200 PS hat der 2,0-Liter-Vierzylinder bei 5.500 Umdrehungen beisammen und sein maximales Drehmoment von 320 Nm bereits bei 1.250 Umdrehungen. Damit hängt der Turbomotor willig und im Sportmodus noch williger am Gas.
Die 8-Gang-Automatik von ZF erledigt mal wieder einen geschmeidigen und gefälligen Schaltjob. Auffälligkeiten? Wenn man aus niedrigen Drehzahlen und gleichmäßigem Dahinrollen plötzlich Vollgas gibt, benötigt die Automatik einen Moment, um zur Sache zu kommen. Auch im Sportmodus.
Der Krafteindruck und die Fahrleistungen des kultiviert laufenden Vierzylinders, der sich beim Kaltstart heiser-sonor warm macht, sind gut. In 8,2 Sekunden beschleunigt der E-Pace P200 AWD aus dem Stand auf Tempo 100 und final läuft das Jaguar SUV 216 km/h.
Nur wenn man auf der Autobahn flott unterwegs ist, geht dem E-Pace P200 AWD oben herum die Luft aus. Dann steigt auch der Verbrauch, der im Test mit 10,5 Liter/100 km Super, die alle 100 Kilometer aus dem 68,5 Liter großen Tank abflossen, nicht niedrig war.
Der E-Pace P250 AWD und P300 AWD machen da keinen großen Unterschied, denn sie bauen auf dem gleichen 2,0-Liter-Vierzylinderturbo auf, der aber hier 249 und 300 PS leistet und die beiden 231 und 240 km/h laufen lässt. Allerdings bedeutet Mehrleistung auch Mehrkosten. Und auch mit den drei Ausstattungspaketen S, SE und HSE steigt der Preis.
Muss er aber nicht. Bereits das Jaguar E-Pace Basismodell ist adäquat ausgestattet mit der 2-Zonen-Klimaautomatik, dem hübschen Multifunktionslederlenkrad, dem Tempomat, den 8-fach manuell verstellbaren Vordersitzen und dem 10-Zoll-Touchscreen-Infotainment mit 125-Watt-Soundsystem samt digitalem Radioempfang (DAB+), Sprachsteuerung, Bluetoothfähigem Telefonsystem, zwei USB-Buchsen und vier 12-Volt-Buchsen.
Für Sicherheit sorgen hier der früh warnende Aufmerksamkeitsassistent, der Spurhalteassistent, der autonome Bremsassistent, die Rückfahrkamera und die Parksensoren an Bug und Heck. In den höheren Linien oder als Extra kommen der bequeme adaptive ACC-Tempomat, die wie auch bei anderen Herstellern nicht immer fehlerfrei agierende Verkehrszeichenerkennung, das hervorragende 360-Grad-Rundumsichtsystem und der Rückwärts-Kollisionswarner hinzu.
Zudem steht der P200 AWD SE auf 19-Zoll-Rädern. Die LED-Scheinwerfer besitzen zusätzlich ein Fernlicht mit Abblendautomatik und die elektrischen Außenspiegel eine Memory-Funktion. Die Sitze sind mit Leder bezogen und lassen sich in 14 Positionen verstellen. Die Heckklappe öffnet sich, bequem, aber nicht nötig, elektrisch.
Die Multimedia erfährt gegenüber dem schon im E-Pace S serienmäßigen Infotainment eine Aufwertung mit dem Navigationssystem, dem WiFi-Hotspot, der schnellen Smartphone-Einbindung über Android Auto und Apple CarPlay und dem Soundsystem von Meridian mit 380 Watt Leistung, elf Lautsprechern samt Subwoofer, der ein ordentliches Bassfundament produziert.
Warum gerade den?
Seine markanten Kurven stehen dem E-Pace gut und der E-Pace steht die Kurven gut. Das direkte Handling und die satte Straßenlage sorgen trotz zu viel Gewicht für Fahrvergnügen. Auch mit dem 200-PS-Benziner als gutem Einstiegsmotor. Der startet in der Preisliste mit guter Ausstattung bei 41.510 Euro und ist damit 2.800 Euro günstiger als der P250 AWD. Im Vergleich zum P300 AWD sind es sogar satte 8.000 Euro. In Sachen Preis-Leistung ist damit alles klar. Ein Hoch auf den Einstiegsmotor!
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