
Autotest
Honda Jazz e:HEV im Test: Zuverlässiger Sparer
Was sagt der Autotester über den Honda Jazz e:HEV?
Wie weit komme ich mit einem Tank? Ist die vom Design gut kaschierte Tankklappe hinten links geöffnet, ist der Tank schnell gefüllt. 40 Liter passen hinein ins Kraftstoffreservoir. Mit den wenigen Litern, das schon mal vorne weg, gelingt ziemlich viel Reichweite. Besonders im Stadtverkehr, in dem sich der rekuperierende Antrieb beim Verzögern und Bremsen Ladung in die Batterie zurückholt.
Oft elektrisch
Das e:HEV-Hybridsystem des Honda Jazz setzt sich wie im Honda HR-V (Test Honda HR-V e:HEV) und im Honda ZR-V mit größerem Benziner (Test Honda ZR-V e:HEV) aus zwei kompakten Elektromotoren, einem Benzinmotor und einer kleinen Lithium-Ionen-Batterie zusammen. Das Zusammenspiel von Elektro- und Verbrennerantrieb wirkt harmonisch. Harmonischer als vor dem Facelift (Test Honda Jazz e:HEV).
Gibt man im Hybrid so Gas, wie man im Hybrid am besten Gas gibt – sanft und nicht heftig –, hält sich der Motor akustisch im Hintergrund. So ist man im Jazz Hybrid auch im mittleren Geschwindigkeitsbereich häufig rein elektrisch unterwegs.
Leistung genügt
Vorausschauendes und bedachtes Fahren macht den Jazz zum Leisetreter, lautes Ausdrehen nicht zur Bodenrakete. Die Leistung genügt für 4.089 Millimeter vom Bug zum Heck und 1.302 bis 1.314 kg auf der Waage.
Der 1,5-Liter-Vierzylinder produziert ohne Turboaufladung zwischen 4.500 und 5.000 Umdrehungen späte 131 Nm Drehmoment. Zwischen 6.000 und 6.400 Touren setzt er mit 107 PS Leistung nach. So hoch will man den Motor wegen der anschwellenden Akustik nicht treiben, denn der Elektromotor ist mit seinen 253 Nm und 122 PS viel früher dran. Die Fahrleistungen gehen in Ordnung. In 9,4 (Elegance) und 9,6 Sekunden (Advance, Advance Sport) beschleunigt der Honda Jazz von 0 auf 100 km/h. Bei 175 km/h ist die maximale Geschwindigkeit erreicht – passt.
Die Lenkung arbeitet leichtgängig und auch auf kleine Lenkeinschläge reagierend. Mit ihr legt der Jazz Elegance einen kompakten Wendekreis von 10,1 Metern hin. Das Lenken ist so einfach wie die Bedienung. Dass „BRAKE HOLD“ nicht nach jedem Neustart neu aktiviert werden muss, ist so hilfreich wie der ACC-Tempomat auf langen Autobahnfahrten. Und auch sonst herrscht im Cockpit die klare Linie. Wenige Schalter, unkomplizierte Bedienung. Möchte man die Klimaanlage oder die Lautstärke verstellen, wird man nicht ins Untermenü gezwungen.
Fünf Blättchen an den Pflänzchen
Nach dem Abstellen zeigt die Fahrbewertung auf dem Display im Test fast immer fünf Blättchen an den Pflänzchen. Die ausgeklügelte Technik macht’s möglich. Bereits im WLTP glänzt der Jazz Hybrid mit einem Kraftstoffverbrauch von 4,5 bis 4,8 Litern.
Realverbrauch
Und in der Realität, die selten dem Ponyhof eines WLTP-Prüfstands gleicht? In der Stadt fährt der Jazz e:HEV häufig rein elektrisch, markiert durch das „EV“ im Cockpitdisplay, und es benötigt keinen superdefensiven Gasfuß, damit er beim Strom bleibt.
Wie viel Strom gerade in der Batterie bereitsteht, zeigen einem schön klar links die Balken in der Füllstandanzeige der Batterie. Im stärker rekuperierenden B-Modus landet man ganz natürlich, weil der Automatikwahlhebel dafür einfach in die hinterste Position gezogen wird. Im „ECON“-Fahrprogramm, mit dem Leistung auf der Strecke bleibt, ist man am sparsamsten unterwegs.
Noch ein Stück weiter
Vor dem Facelift und der Überarbeitung ging es mit dem Hybridantrieb im Jazz e:HEV mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 4,9 Liter/100 km bis zu 811 km weit. Ganz schön weit. Nach der Überarbeitung geht´s noch ein Stück weiter. Am Anfang des Tests stehen 5,0 Liter auf der Verbrauchsanzeige. Dann purzeln die Verbrauchswerte im stadtlastig gefahrenen Test. Erst auf 4,8, dann auf 4,5 Liter und im Finale des Tests auf 4,0 Liter. So sparsam geht es selten mit einem Benziner voran. Mit dem 40 Liter großen Tank liegt die Reichweite im sparsam gefahrenen Test bei 894 km. Fabelhaft. Fabelhaft dafür, dass man in einem Kleinwagen mit einem kompakten Tank sitzt.
Warum gerade den?
Extrem sparsam, praktisch orientiert, leicht bedienbar, viel Platz aus seinen Metern holend und gut gereift mit den Jahren: Was wünscht man sich mehr in einem Kleinwagen? Einen niedrigeren Preis als einen Einstiegspreis von 27.000 Euro, auch wenn gut Ausstattung dabei ist. Und vielleicht noch etwas mehr als drei Jahre Garantie. Bei der Zuverlässigkeit.
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