Autotest
Honda Civic e:HEV Test: Der Beste?
Was sagt der Autotester über den Honda Civic e:HEV Advance?
Das erste Platz nehmen im Honda Civic 11 führt zu einer schnellen Erkenntnis: Besser saß man in noch keiner der zehn Civic Generationen zuvor. Die breiten Seitenwangen umschmiegen mit dickem schwarzen Leder (Serie im Topmodell) die Hüfte. Die Sitzfläche unterstützt die Oberschenkel gut. Der untere Rücken fixiert sich im tief eingebauten Fahrersitz. Kurz formuliert: Die Vordersitze des Civic e:HEV sind erste Klasse.
Die Lenkung hat den Dreh überzeugend raus. Und das nicht nur wegen der im Winter angenehmen und im Advance serienmäßigen Lenkradheizung. Sie arbeitet mit 2,2 Lenkradumdrehungen von Anschlag zu Anschlag direkt. Eher fest als zu leichtgängig, sensibel aus der Mittellage ansprechend und souverän-gelassen und trotzdem direkt beim Einlenken. Gute Rückmeldung vom Belag, echte Fahrfreudeerstärkung.
Mit dem Civic Fahrwerk geht sehr viel in der Kurve und das schnell und klar. Die Winterreifen im sportiven Breitformat 235/40 R18 künden die Grenzen mit steigender Geräuschrückmeldung und transparent an.
Ums unübersichtliche Heck herrscht alles andere als Transparenz, aber dann final doch durch die bereits im Civic e:HEV Elegance serienmäßigen Parksensoren vorne und hinten und die ebenfalls zur Serienausstattung zählende sehr weitwinklige Rückfahrkamera.
Der Spurassistent durchlenkt Kurven recht souverän auch in Eigenregie, macht die Fahrt aber manchmal etwas „eckig“. Man gewöhnt sich daran oder schaltet ab. Mit der der Taste unten auf der rechten Lenkradspeiche.
Schalten ist Drücken. Über die vier Schalter auf der Mittelkonsole (P, R, N und D) wird im Honda Civic Hybrid der Fahrbetrieb geregelt. In Fahrt kommt fast immer das Gefühl auf, genügend Kraft am Gasfuß zu haben. Gut unterfüttert vom Elektromotor im Normalmodus und verstärkt im Sportmodus. Aber auch mit dem Sparmodus kann man, ohne schwaches Gefühl auf der Brust, gut auskommen.
Kein Wunder. Der Direkteinspritzer produziert aus 1.993 Kubikzentimeter Hubraum 186 Nm bei 4.500 U/min und 143 PS bei 6.000 U/min, aber der Elektroantrieb schießt früh 315 Nm und 184 PS nach. Da kommt im Sportmodus Freude auf. Bei Vollgas und angezeigten 100 % auf der Power-Anzeige untermalt von einem schneidigen Klang, der zum sportiven Charakter der 11. Civic Generation gut passt.
Der Motor hängt sich mit ordentlich Druck auf der Leitung rein. Die 1.517 bis 1.533 kg sind in 8,1 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h beschleunigt. Sitzt man im Civic Elegance dauert es nur 7,8 Sekunden. Der Begrenzer greift bei einer Geschwindigkeit von 180 km/h – Tacho: 189 km/h.
Raffinierte Motorwechsel
Das Antriebssystem wechselt nahtlos zwischen EV-, Hybrid- und Motorantrieb. In der Stadt überwiegt das Fahren im emissionsfreien EV-Modus. Bei höherer Leistungsanforderung ist der Honda Civic e:HEV als Hybrid unterwegs. Die dafür benötigte elektrische Leistung wird über den zweiten Elektromotor, der als Generator fungiert, vom Verbrennungsmotor produziert. Die Räder werden weiterhin ausschließlich über den E-Motor angetrieben.
Und das sparsam. Honda gibt für den Civic e:HEV einen Verbrauch von 4,7 Liter/100 km im kombinierten WLTP-Mittel an. Das „EV“ im Display und die Ruhe im Innenraum markieren den E-Betrieb. Die Ladestandanzeige zeigt an, wie lange es rein elektrisch voran gehen kann. Viel länger als früher in Hondas Hybridmodellen. Und ohne dass sich der Hybridantrieb mit dem ersten stärkeren Gasstoß gleich wieder aus der Ruhe verabschiedet.
Im Test pendelte der Verbrauch im Honda Civic e:HEV, der zu einem Preis von 39.500 Euro mit guter Ausstattung startet und als Topmodell Advance mit 44.700 Euro ausgepreist ist, bei einer Geschwindigkeit um die 120 km/h zwischen 5,2 und 5,8 Liter. Der Verbrauch landete im Test, in dem es im ausgewogenen Verhältnis über Landstraßen, durch die Stadt und über die Autobahn ging, bei voll akzeptablen 6,7 Liter.
Warum gerade den?
Sparsam, überzeugend, schick. Der Motor passt. Die Lenkung und der Sitzkomfort sind Highlights, aber auffällig ist auch, wie harmonisch sich das eine ins andere fügt. Gepaart im Advance mit sehr guter Komfort- und Sicherheitsausstattung im Advance. Klingt gut? So gut wie das Soundsystem. Antwort auf die Frage: der beste Civic seit 1972.
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