Autotest
Ford Mustang GT Convertible Test: Heavy Metal
Was sagt der Autotester über das Mustang GT Cabrio?
Wer das Heck mit dem Gaspedal kontrolliert zum Mitlenken anstachelt, bei 4.600 Touren die 529 Nm und bei 7.000 Umdrehungen die 450 PS auf der Hinterachse los lässt, fährt mit dem Mustang so sicher wie in keiner anderen Mustang Generation zuvor. Die alten Zeiten, als sich ein Mustang lenkte und bremste wie ein Hochseedampfer, sind Geschichte.
Mit dem Facelift wurde die Sicherheitsausstattung nochmals auf Vordermann gebracht mit dem Kollisionswarner samt Fußgängererkennung, dem Notbrems- und Berganfahrassistenten. Mit dem Spurhalteassistenten lenkt der Mustang sogar in Eigenregie in Kurven. Die im GT serienmäßige 6-Kolben-Bremsanlage von Brembo sorgt für eine höhere Bremsverbindlichkeit.
Gewonnen hat mit dem Facelift auch der Komfort. Obgleich die Mustang Europaversion straffer abrollt als die US-Version, was für bessere Straßenlage sorgt, wurde der Komfort deutlich verbessert im Vergleich zum alten Jahrgang (Test Ford Mustang Cabrio 2.3 EcoBoost). Damit ist das Mustang Cabrio nach dem Facelift klar der bessere Cruiser, denn es rollt, optional mit neuem Adaptiv-Fahrwerk (Kostenpunkt: 2.000 Euro), nicht mehr so hölzern ab.
Idealerweise mit V8. Der 5.0 schenkt den flachen 20-Zöllern im „Dragstrip“-Modus ordentlich einen ein. In 4,8 Sekunden schießen die 1,9 Tonnen von 0 auf Tempo 100. Erst bei 250 km/h wird elektronisch abgeregelt. Eindrucksvoller als dies ist nur der Sound dazu, der im Cabrio am pursten und in den Modi „Sport“ und „Racing“ mit entfesselter Druckwelle herüberkommt. Aber schon beim entspannten Cruisen mit 1.000 bis 1.500 Umdrehungen ist der 5,0-Liter-V8, der im Leerlauf mit 600 Touren so pulsarm wie ein Schiffsdiesel pocht, in seinem Element: abgrundtief, brabbelnd, heavy Metal.
Dazu passt ideal die neue 10-Gang-Automatik, die das Mustang GT Cabrio mit 55.300 Euro um 3.000 Euro teurer als die Variante mit 6-Gang-Schaltgetriebe macht. Zwar verdampfen hier spürbar einige PS im Wandler, aber der Automat schaltet flott hoch, landet schon bei knapp über 70 km/h im Zehnten und macht einen klasse Job. Automatikmodus: lässig, Hand schalten: immer gerne.
Und der Verbrauch? 12,5 Liter/100 km gibt Ford für die Automatikvariante an. Einen halben Liter weniger als mit Schaltgetriebe. Chillt man, saugt der V8 alle 100 Kilometer 9,5 Liter Super aus dem 59 Liter großen Tank, der schnell klein erscheint, wenn der Mustang im Stadtverkehr rollt oder herzhaft Gas gegeben wird. Dann stehen auch mal 18 Liter auf dem Bordcomputerdisplay. Mit 10 bis 15 Liter sollte man immer rechnen. Im Test lag der Verbrauch bei 13,0 Liter/100 km – fast die Werksangabe.
Und das auch in leise? Aktiviert man über die Ponytaste am Lenkrad den Gute-Nachbarschaft-Modus des im Facelift neuen Klappenauspuffs, arbeitet der V8 tatsächlich leise und hintergründig. Dies hört sich so an, als hätte man ihm vier Deckelchen über die vier Auspuffendrohre gestülpt – Gut für den Nachbar.
Warum gerade den?
Das Mustang Cabrio präsentiert sich nach dem Facelift deutlich verbessert: sicherer, moderner und reizvoller mit dem Klappenauspuff. Dabei bleibt der Ford Mustang mit dem urigen V8 ganz der alte. Das macht den Tank leer, aber an.
Das Ford Mustang Cabrio im Test
Test Mustang Cabrio 2.3: Vier im Pony
Test Mustang GT Cabrio: Ice ice, Baby
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