Test
Ford Fiesta Diesel im Test
Der Schalthebel sitzt höher (+20 mm). Die deutlich größeren Bedienelemente (teils mit neuer Mobiltelefon-Symbolik) sind nun leicht zum Fahrer geneigt. Warum die vorderen Kopfstützen für lange Menschen zu tief bauen, ist in einem taufrischen Auto allerdings komplett unverständlich – Sicherheitsabteilung: nachsitzen.
Die Bedienung ist klar, bis auf die etwas kryptischen Funktionstasten (1-4) im unteren Bereich der Mittelkonsole. Das Kühlwasser hat heute keine Temperatur mehr – der Anzeiger fehlt. Ablagen gibt´s nicht nur genug, sondern reichlich (vier Becherhalter, vier Ablageoptionen im direkten Fahrerumfeld). Details wie die sich beim Verriegeln automatisch anlegenden Rückspiegel machen es leicht in engen Parksituationen. Die Konnektivität mit USB-Steckern (direkt unter dem Schaltknüppel auf der Mittelkonsole) oder per „AUX IN“ für externe Geräte ist gewährt. Die Anzeige des Bordcomputers und das Display auf dem Armaturenträger sind für Rot-Grün-Blinde (ja, die gibt´s) ein Blick-Garaus. Die Riesentüren des Dreitürers nur in Seit-Parkbuchten: latente Einschlaggefahr in Nebenparkertüren.
2,489 Meter Radstand – das reicht selbst für langbeinige Erwachsene über 1,90 m auf der Rückbank. Auch dank der relativ aufrechten Sitzposition, den rückseitigen Einbuchtungen in den Vordersitzen, und weil das Dach spät abfällt. Platz findet sich im lang gestreckten Volumen zwischen A- und D-Säule auch sonst genug. Der Zustieg im Dreitürer per Easy-Entry entspricht wegen des weit nach vorne fahrenden Sitzes dem Wortsinn: easy. Von Bergpanoramen bleibt blicktechnisch aufgrund der hoch ansetzenden hinteren Seitenscheiben jedoch nur der 2/3-Berg, ohne Gipfel übrig. Und super übersichtlich im Heckteil ist der Fiesta auch nicht.
Die Aussprache beim Kaltstart ist Diesel. Ist der 1.6 TDCi aber erst warm (hörbar auch am selbst bei unsommerlichen Temperaturen sehr oft einsetzenden Kühlgebläse), verläuft sich das Knorrige. Beschleunigen heißt die Gänge schnell durchschalten. Dies hält das Drehzahl- und damit das Lautstärke-Niveau flach. Bei 1.500/min packt der Vierzylinder an und gibt seine Newtonmeter ziemlich gleichmäßig auf die Vorderachse. Bei 170 km/h klebt die Nadel an 4.000. Eher laut als leise. Bei Vollgaspassagen ist der Fiesta D zu präsent und muss manchmal (Wiederbeschleunigen auf der Autobahn) mit dem Schalthebel bei Laune gehalten werden. Die Leistung beschreiben? Untenherum kultiviert, obenherum Diesel. Ganz klar nicht 90, aber gute 75 PS – und genau das entspricht ja der Realität.
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