Autotest
Fiat 500X 1.0 FireFly Turbo im Test: Sparen mit 3 Zylindern?
Was sagt der Autotester im Test über den 500X 1.0 FireFly Turbo?
120 PS aus nur 999 Kubik? Da stellt man sich gleich am Anfang eines extra langen Tests Fragen: Wie ist die Geräuschkulisse? Wie hoch ist das Drehzahlniveau? Und wenn es hoch ist, wie hoch ist dann der Verbrauch?
Nach dem Kaltstart verschwindet das typische Dreizylindern in den Hintergrund. Bei wenig Drehzahl herrscht Ruhe, denn die Dämmung ist gut. Bei 60 km/h dreht der Dreizylinder mit 1.500 Touren. Bei 80 km/h dreht der Dreizylinder mit 2.000 Touren. Bei 100 km/h dreht der Dreizylinder mit 2.500 Touren und bei 120 km/h dreht der Dreizylinder mit 3.000 Touren. Ausgedreht. Das war´s, schneller fahren wir nicht im Test. Wollen ja rausbekommen, was der 500X 1.0 FireFly Turbo minimal verbraucht.
Und nach dem Test wissen wir auch, wie kräftig der 1,0-Liter-Dreizylinderturbo ist und wie sich die Kraft aufbaut. Ganz unten herum ist wenig Durchzug, aber gut Gleiten. Der Dreizylinder arbeitet laufruhig. Dann macht der Kleine mit dem Lader dicke Backen und kommt zur Sache. Mit dem Schalthebel des Sechsganggetriebes hält man ihn am Zug und hebelt ihm flott die Kraft an die Vorderräder.
Bei wenig Drehzahl herrscht Ruhe, bei sehr hohen nicht. Wenn er ausgedreht wird, spielt sich der 1.0 FireFly Turbo mit dem typischen Knurren eines Dreizylinders in den Vordergrund. Im Test hält er sich aber gesittet im Hintergrund, denn mehr als mittlere bis leicht erhöhte Drehzahlen schlagen zu sehr auf den Verbrauch.
Und was sonst noch im langen Test auffiel? Der 500X kam 2014 als harter Hund auf die Welt, und das ist er nach dem Facelift geblieben. Aber auch auf Langstrecke will das keinen richtig stören. Auch nicht auf der Rückbank, wo es naturgemäß mehr holpert, weil man näher an der Achse sitzt. Das Fahrwerk ist straff und mit der bekömmlich leichtgängigen Lenkung wuppt man den 500X locker um die Kurven.
Und auch vom Vortrieb ist der 1.0 FireFly Turbo keine Spaßbremse. Er lässt den 500X mit 188 km/h über die Autobahn fliegen. Von 0 auf 100 km/h fliegt die „Feuerfliege“ zwar eher beschaulich, in 11,5 Sekunden. Im Alltag fällt das mit dem quirligen Dreier aber nicht so ins Gewicht.
Und auch bei der Bedienung gibt´s keine Rätsel auf. Die Instrumente sind klipp und klar. Die Darstellung der Verkehrszeichenerkennung könnte aber getrost größer als so mini ausfallen.
Und der Sitzkomfort, über den man nach 3.000 Kilometern und langem Herumsitzen wirklich was erzählen kann? Die Vordersitze sind bequem; auch mit 1,90 Meter und langen Beinen. Die Sitzposition passt. Die weichen Polster der Armablage an der Tür und der Ellbogenparkplatz auf dem Mittelfach sind es ebenso – das flüstern einem die entspannten Ellbogen.
Und die Frage aller Fragen im Test? Wie wenig Verbrauch geht mit dem 1.0 FireFly Turbo, der mit den drei Zylindern und dem Minihubraum auf das Geschäftsprinzip Downsizing setzt? Fiat verspricht 6,0 Liter/100 km im kombinierten Mittel.
Und? Erster positiver Eindruck: Ein Tank hält lang, denn er fasst nicht 35 Liter wie im kleinen Fiat 500, sondern 48 Liter. Wie weit das so reicht? 687 bis 789 Kilometer im Test, abhängig von der Straße und Topographie.
Und der Verbrauch? Im Test verbrauchte der 500X 1.0 FireFly Turbo im Durchschnitt 6,5 Liter Super. Das ist nur ein halber Liter mehr als die Verbrauchsangabe von Fiat. Test bestanden, auch wenn im vom Stadtverkehr geprägten Alltag schnell mehr daraus werden kann.
Warum gerade den?
Fiats Dreizylinder kann, abhängig vom Gasfuß und dem Streckenprofil, wenig verbrauchen. Dafür muss man 1.700 Euro zusätzlich zum 110 PS starken 1,6-Liter-Vierzylinder investieren. Mit dem 500X 1.0 FireFly Turbo Urban ist man mit 19.190 Euro dabei. Dafür erhält man einen lebhafteren und charaktervolleren Motor als es der gute, aber auch etwas charakterlose 1.6 E-torQ ist – Testurteil: Das ist allerdings auch, weil ein Dreizylinder nicht jedermanns Sache ist, Geschmacksache.
Weitere Informationen zum Fiat 500X Facelift
Der Fiat 500X im Test
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