Autotest
Cupra Leon VZ 2.0 TSI Test: Jeden Tag Sport!
Was sagt der Autotester im Test über den Cupra Leon VZ?
300 PS und das mit Benzin im Tank? Politisch korrekt geht anders. Aber ist etwa Politik immer politisch korrekt? Eben.
Der Otto vorne unter der Haube produziert früh aufstehende 400 Nm Drehmoment bei 2.000 Umdrehungen und die maximale Leistung zwischen 5.300 und 6.500 Umdrehungen. Der Sound dazu kommt auf Knopfdruck. Der „Cupra“-Schalter sitzt unterhalb der linken Speiche des unten sportiv abgeflachten und mit einer Markierung auf 12 Uhr versehenen Drei-Speichen-Lederlenkrads.
Kraftvoll erledigt der Spanier sein Warm-up. Der Doppel-Doppel-Auspuff ist ein Laufruhe-Gegenstatement. Es trommelt, es frotzelt, es fehlzündet. Künstlich arrangiert. Wie im Cupra Formentor (Test Cupra Formentor VZ).
Genauso emotional geht der Vierzylinder. Antreten, anpacken und dran am Gasfuß. Selbst im Eco-Modus reagiert der aufgeweckte Turbomotor spontan auf kleinste Bewegungen des Gasfußes.
Cupra, was sonst?
Wer Cupra fährt, fährt möglichst oft im Cupra-Modus. Schärfer, direkter, härter und mehr auf den Punkt. In diesem Fahrmodus hängt der fremdbeatmete 2,0-Liter noch unmittelbarer und direkter am Gas.
Das 7-Gang-DSG, angesteuert über den unemotionalen Schaltknubbel auf der Mittelkonsole oder über die Schaltwippen am Lenkrad, regelt das Schalten. Hart und schnell oder gelassen, hoch ausdrehend oder früh hochschaltend. Selbst im Cupra-Modus kommt der 2,0-Liter-Turbo wieder gut runter von den hohen Drehzahlen. Eben noch laut raunzend, jetzt wieder gelassen trommelnd.
Fertig gelassen
In 5,7 Sekunden haut der Cupra Leon VZ 2.0 TSI die 1,5 Tonnen aus dem Stand auf Tempo 100. Auch bei hohem Tempo hängt er sich noch mächtig rein. Lust auf Tempo machen? Hier sitzt Du richtig.
Fortsetzung folgt auf kurviger Landstraße. Anbremsen. hart, effektiv. Der Spanier, der mit der implantierten Technik von VW teil-teutonisiert wurde, ist dran am Asphalt, dran an der Kurve. Alles geschieht direkter als im Leon-Pendant von Seat. Motoransprechen, Anbremsen, Einlenken, Federn.
Wer mit den vorderen Gummis den Asphalt tapezieren möchte, muss dies jedoch maximal beherzt tun, denn die Traktion des Frontantriebs erweist sich als sehr gut. Selbst bei Nässe regelt das ESP den Schlupf schnell weg. Das gibt einem ein sicheres Gefühl.
Sicherheit ist hart
Ein sicheres Gefühl mit Härten. „Restkomfort“ ist hier keine Floskel. Der Cupra Leon VZ ist auch, was das Fahrwerk betrifft, ein engagierter Trommler. Hart, aber ehrlich. So einen hat man gerne als Freund und in der Familie. Und dann säuft er einem mit seinen 300 Gäulen die Vorräte weg?
Der von Cupra angegebene Durchschnittsverbrauch von 7,5 bis 7,8 Liter/100 km lässt sich im Test nicht halten. Auf Kurzstrecke sind es in der Papierform sogar 11,3 bis 11,5 Liter Super.
Versäuft das Familienbudget?
Verheerende Zapfsäulenschocks bleiben im Test aus. Selbst im Cupra-Modus schaltet der schärfste Leon mit der Start-Stopp-Automatik vor der Ampel brav ab. Im Test landet der Verbrauch im Cupra Leon VZ 2.0 TSI, der bei der Anschaffung nach 42.600 Euro verlangt, bei 8,9 Liter/100 km. Der 50 Liter große Tank hält 562 Kilometer. Alltagstauglich, reisetauglich? Alltagstauglich, reisetauglich.
Wie sich der bärenstarke Cupra Leon VZ sonst mit den Fahrassistenten (reichlich von Volkswagen), bei der Bedienung (dämliche VW Slider), im Infotainment (Navikarte direkt vor der Nase) und sonst schlägt, zeigte sich bereits im Test des Seat Leon (Test Seat Leon ST).
Warum gerade den?
Beim Ausmachen spürt man den starken Motor. An dem Ruck, der nach dem Druck auf den Start-Stopp-Schalter am Ende der Tour durchs Auto zuckt. Stichwort: „Ende“ und Achtung! Strom laden ist Trend. Und nicht Benzin verbrennen. Dieser Cupra Leon ist vielleicht der letzte seiner Art.
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