Audi Q5 40 TFSI quattro Test: Nimm 2?

Was sagt der Autotester über den Audi Q5 40 TFSI quattro?

Brillante Cockpitansichten – Audis „virtual cockpit“ war das erste Cockpit mit Navikarte direkt hinter dem Lenkrad und es überzeugt noch heute. Rechts davon befindet sich im Zentrum der Bildschirm für das Infotainment und die Fahrzeugeinstellungen. Hier wird getoucht und gewischt, aber Klima und Lautstärke werden noch auf dem Direktweg geregelt. Gut so.

Nicht ganz so gut: Das 3-Speichen-Lederlenkrad ist so hübsch-grazil, dass die Tempomatbedienung hinter das Lenkrad auf einen eigenen Lenkstockhebel in den Blickschatten gewandert ist. Man gewöhnt sich dran. Wie an die hilfreiche Fahrerüberwachung mit Zuruf („Ihr Mobiltelefon befindet sich noch im Fahrzeug!“) und sehr gerne ans knackig aufspielende Bang & Olufsen Soundsystem mit 19 Lautsprechern, Centerspeaker und Subwoofer für Tiefe im Bass, das extra kostet.

Bei den Ablagen ist der Audi Q5 nicht der Star in der SUV-Gemeinde. Beim schnellen Ablegen landet der Krimskrams vorne im Becherhalter. Um ans Fach dahinter zu gelangen, muss die Armlehne nach oben geklappt werden. Die Smartphone-Ladestation ist ein Verschiebebahnhof.

Gut in die Kurve

Der Audi Q5 verschiebt mit dem adaptiven Fahrwerk die Erwartungen an ein SUV in Richtung Kurvenfreude. Während ein Volvo XC60 vor dem Q5 gerade sichtlich um die Hochachse schwankt (Test Volvo XC60), geht der 40 TFSI quattro ohne große Seitenneigung durch die Kurve. Mit den optionalen 255er-Pneus, welche die Radkästen mit 21 Zoll proper füllen, gehen dem SUV hohe Kurventempi mal locker von der Sohle.

Die tiefe 40er-Gummiauflage macht sich bei Langsamfahrt über Spurrillen oder Gullydeckeln bemerkbar, ohne dass der Komfort gemeuchelt wird. Die Bremse mit 338-Millimeter-Scheiben vorne und 330-Millimeter-Scheiben hinten greift in Ingolstädter Hausmanier. Mit verbindlich-festem, sehr gut dosierbarem Zugriff.

Safety first

Hat man etwas hinter dem Fahrzeug übersehen (oder meint es die hintere Querverkehrüberwachung), bremst der Audi Q5 knallhart ab. Auch wenn sich das vom System registrierte Fahrzeug auf der gegenüberliegenden Fahrbahn befindet – kleiner Schreckmoment, aber besser ein paar Mal zu vorsichtig grebremst als ein Mal zu spät. Safety first.

Über die Traktionsicherheit und Souveränität des quattro-Antriebs muss man nicht viele Worte verlieren. Audi zählte neben dem japanischen Hersteller Subaru zu den Allradpioneeren, die den Vierradantrieb in den 1980ern im Pkw salonfähig machten.

Fragen zur vernünftigen Motorwahl?

Die im Q5 40 TFSI quattro serienmäßige 7-Gang-Automatik S tronic erweist sich im Test als ein feiner Vermittler im Hintergrund. Nach dem Losfahren sortiert der Automat die Gänge schnell durch. Beim Ausrollen vor der Ampel schaltet er einfühlsam zurück. Das Drehzahlniveau ist zumeist tief. Die Gelassenheit von oft nur knapp über 1.000 Touren auf dem Drehzahlmesser passt sehr zum SUV-Charakter.

Motor: Sollte reichen

Aber der 40 TFSI kann auch anders. Und das bündig. Lässt man das Ingolstädter SUV von der Leine, schaufelt sein Vierzylinderturbo zwischen 1.450 und 4.475 Umdrehungen 320 Nm Drehmoment auf die vier Antriebsräder und schießt bündig zwischen 4.475 und 6.000 U/min 204 PS Leistung nach. Die braucht er, denn mit 1.830 kg Gewicht zählt der Q5 40 TFSI quattro zu den schweren Jungs in der 4,70-Meter-Klasse. Ohne Ladehemmung. In 7,3 Sekunden beschleunigt das SUV von 0 auf 100 km/h und auf der Autobahn läuft es bis zu 223 km/h. Sollte reichen.

Der 2,0-Liter-Turbobenziner liefert gut erzogenen Vierzylinderklang. Auf der Landstraße und Autobahn ist mehr vom Niederquerschnitt als aus dem Motorraum zu hören. Bei Vollgas baut der Motor mit dezent-kernigem Laufgeräusch nach kurzen Automatikzögern ohne Vibration schön linear und kraftvoll Zug und Schub auf.

Im 265 PS leistenden Q5 45 TFSI quattro gelingt der Standardsprint 1,2 Sekunden flotter und er läuft 17 km/h schneller, aber zu welchem Preis? Für einen Aufschlag von 7.000 Euro. Für den 299 PS starken Plug-in-Hybrid 50 TFSI e quattro zahlt man 11.000 Euro zu. Noch Fragen zur vernünftigsten Motorwahl im Audi Q5? Der 40 TFSI oder ein Dieselmotor.

Der beim vom Gas gehen gut rollende Audi Q5 stemmt sich mit einem cW-Wert von 0,31 gegen den Wind. Beim Verbrauch reicht es ebenfalls nur für Durchschnitt. In der Theorie des WLTP hält der 70 Liter große Tank mit einem Mittel von 7,6 bis 8,6 Liter/100 km weniger lang als im ebenfalls 204 PS leistenden, mit 6,3 bis 7,1 Liter/100 km sparsameren Q5 40 TDI quattro.  

Zum Start des Tests verkündet der Bordcomputer 740 km Reichweite. In der Praxis mit großem Stadtfahranteil landet die Reichweite im Test bei 690 km. Testverbrauch: 10,1 Liter. Mit mehr Autobahn steckt mehr Reichweite im Konzept, aber mit den effizienter verbrennenden Dieselmotoren, die im Q5 163 bis 286 PS leisten, verbraucht man im schweren SUV weiterhin am wenigsten. 

51.700 Euro der Spareinlagen verbraucht das Basismodell des Audi Q5 40 TFSI quattro S tronic. Ohne Extras. In den höheren Linien advanced, S line und S line business werden 53.000, 54.350 und 57.450 Euro fällig. Gehobene Preise. Für gehobene Qualität.

Warum gerade den?

Nimm Generation 2? Mit erwachsenem Raumangebot, hochwertiger Verarbeitung, überzeugendem Anzeige- und Bedienkonzept und wohl austariertem Fahrverhalten weiß der Audi Q5 der 2. Generation als 40 TFSI quattro S tronic zu überzeugen. Geräumig genug, stark genug, über die Jahre gereift. Eine gute Wahl, bevor die dritte Generation kommt.

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