Autotest
Range Rover Evoque SD4 Test: Zeiten ändern sich
Zeiten ändern sich. Der Evoque ist der kompakteste und leichteste aller Range Rover Modelle. Und damit auch der sportlichste und ökonomischste – Test Range Rover Evoque SD4.
Vor dem Range Rover Evoque stehend über seine Schokoladenseite zu lamentieren, ist sinnlos. Egal von wo man draufschaut, der Kompakteste aus dem Range Rover Programm ist und bleibt ein Fescher.
Nur eine verständliche SUV-Aversion könnte gegen das Evoque Design sprechen oder der Fakt, dass gerade keine 38.000 Euro (Grundpreis des Evoque SD4) auf dem Sparbuch parken.
Sportlichkeit steht dem Briten gut. Nicht nur von außen, sondern auch im Cockpit. Der kurze Knauf in sehr guter Schaltposition und die kurzen Schaltwege des Sechsganggetriebes sorgen für Tempo in der Gangverwaltung. Der tiefere Schwerpunkt spricht der Straßenlage zu.
Die relativ direkte Lenkung und der beherzte Tritt in die Eisen stellen die Grundsatzfrage: Ein SUV zum Kurvenräubern? Warum nicht: Der nur 1,64 Meter hohe Evoque liegt mit 1,90 Breite und seinem Feder-Dämpfer-Setup solide auf der Straße.
Er hält dabei die Beine gut am Boden. Da verkraftet man locker, dass das Fahrwerk gelegentlich die Kerben der Fahrbahn markanter aufzeichnet als bei den komfortabler abgestimmten Modellen Range Rover Sport und Range Rover – was man im Positiv im Testbogen getrost als „gute Rückmeldung“ notieren kann.
Qualität ist ein guter Beifahrer. Davon zeugen die Alu-Applikation an der Mittelkonsole, die Ledernähte am puristisch-eleganten Lederlenkrad, die Klavierlackoptik, der hinterleuchtete „Range Rover“-Schriftzug auf dem Schweller oder die Pfiffigkeit der erst auf Knopfdruck ausrückenden Kleiderhaken.
Der Sound von Meridian ist, klassisch aufgeteilt auf Hoch-, Mittel- und Tieftöner, in der Klangdynamik, Räumlichkeit und Basswucht aller erste Sahne – und das beste Soundsystem, was automobil-magazin im Jahr 2013 zu Ohr kam.
Die Unterscheidung zwischen Straßen- und Geländenavigation ist markentypisch. Die Zoom-Taste und die Zurück-Taste links oben auf dem Touchscreen gehören zu den praktischen Direkttasten der Navi.
Die vor einem Fahrzeug im toten Winkel warnende LED im Spiegelglas erweist sich erneut als bessere Lösung als eine Warnleuchte im Spiegelfuß (BMW).
Klagen? Keine gravierenden. Die Hand greift bei der ersten Suche des Radioschalters intuitiv zu hoch. Das gleiche passiert am Türgriff und auch der Start-Stopp-Schalter sitzt ungewohnt weit oben.
Der flache Verlauf der A-Säulen ist in bestimmten Abbiegesituationen nicht von Vorteil und bei der Übersicht, die das schmale Heckfenster nicht liefert, helfen die gute Kamera, der senkrechte Heckabschluss und das Einparksystem.
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