Autotest
Seat Ibiza ST FR 1.4 Test
Ein leichtes Facelift und neue Motoren – so lässt sich kurz zusammenfassen, was sich in der zweiten Lebenshälfte des Seat Ibiza ST getan hat. Der flotte Transport mit dem im ST neuen 150 PS-Kompressor-Turbo hat aber seinen Preis – Test Seat Ibiza ST FR 1.4.
Der doppelt gepushte 1,4 Liter-Benziner hat mit dem Ibiza Kombi leichtes Spiel. Was am locker aufspielenden Vierzylinder und seinem Turbolader liegt, mit dem der Durchzug mit 220 Nm einen guten zweiten Atem hat, aber auch am Gewicht des ST FR 1.4. Der ist leicht. 1,28 Tonnen forcieren das Handling und machen Tempo: 8,0 Sekunden bis 100, maximal 212 km/h.
Das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe kann man, ohne manuellen Eingriff, machen lassen. Es wechselt die Stufen weich – ein Band, ein Zug. Überdrehen geht nicht. Und während des Ausrollens vor der Ampel schaltet das DSG erstaunlich selbstständig zurück. Unter „S“ (wie Sport) fliegt der FR schon mal zwei Stufen tiefer in die Kurve ein.
Der Spanier hängt dann bündiger am Gas. Und trennt sich, zu lange an „S4“ klebend, leider nicht mehr so flott davon. Im Vergleich: Im Modus D steht in gleicher Fahrsituation viel rascher wieder die siebte, Drehzahl senkende Fahrstufe an.
Der Turbo packts, das Fahrwerk stehts: spielerisches Handling gepaart mit straffem Abrollen. Mit dem unten abgeflachten Lenkrad packt man den Kombi auf die Straße.
Die Haftung reißt, wenn es an die Grenzen geht, erst vorne ab. Nicht ganz sportlich ist das, aber viel beherrschbarer als ein überholendes Heck.
In „S“ flackert die ESP-Leuchte deutlich häufiger. Neu ist die elektronische Differenzialsperre, die dem friedvollen, aber straffen FR-Fahrwerk eine verbesserte Traktion besorgt.
Moderner Kunststoff ist geduldig.
Die tiefe Frontschürze des FR ist eine mit der man an Bordsteinen – leider wurden die nicht immer für moderne Autos gebaut – beim Frontaleinparken flott mal aufschaben kann. Wie die Schürze baut der Kühlergrill nach dem Facelift flacher und etwas breiter.
Serienmäßig ist der strenge Blick, optional in Bi-Xenon-Qualität. Und in den Rückleuchten über der neu gezeichneten Heckschürze leuchten im FR (wie in den Versionen Reference und Style) ebenso langlebige LEDs.
Als ST sattelt der Ibiza das drauf, was im Drei- oder Fünftürer erst mit dem Rückbankumlegen unterkommt: 410 Liter. 17 Zentimeter zusätzlich in der Länge tun dem Kofferraum des Ibiza ST – übrigens, der erste Kombi nach einem Viertel Jahrhundert und vier Modellreihen – ganz offensichtlich gut, denn er fasst 120 Liter mehr als das Abteil des fünftürigen Modells.
Fällt die Rückbank in die dann von einer kleinen Stufe unterbrochene Horizontale, misst der Stauraum 1.164 Liter.
(Zuladung: 455 kgDie niedrige Ladekante erleichtert das Aus- und Beladen ) und die drei Teile, mit denen sich der Kofferraum untergliedern lässt, samt der drei Fächer schaffen Ordnung.
Die, wie immer im Kombi, schnell verschmutzende Heckklappe öffnet lobenswert weit nach oben. Selbst 1,95 Meter passen darunter. Die tun sich davor, in der Sitzreihe zwei, etwas schwerer.
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