Autotest
Toyota Land Cruiser im Test: Crocodile Dandy?
Was sagen die Mitfahrer über den Land Cruiser Fünftürer?
Platz ist nicht das Problem, sondern ganz einfach vorhanden. Der 4,84 Meter lange Fünftürer bietet im Vergleich zum 44 Zentimeter kürzeren Dreitürer, der 4,40 Meter misst, deutlich mehr davon. Wenn man das so will und so braucht, klappt hinten eine dritte Sitzreihe aus dem Kofferraumboden aus. Die macht den fünftürigen Land Cruiser zum Siebensitzer. Auf den Plätzen sechs und sieben geht es allerdings eng zu.
Wird die asymmetrisch geteilte, neig- und verschiebbare Rückbank flach gelegt, wächst das Kofferraumvolumen im Land Cruiser, der über die seitlich angeschlagene und mit Gadruckstoßdämfern ausgestattete Hecktür oder das separat per Fernbedienung zu öffnende Heckfenster bepackt wird, von 621 auf 1.934 Liter.
Das ist ein gutes Stück mehr als im Dreitürer, dessen Kofferraum 381 bis 1.434 Liter aufnimmt. Und reisen zu siebt im Fünftürer? Bei sieben besetzten Plätzen eignet sich das Kofferabteil des Land Cruiser Fünftürers nur noch fürs Handgepäck mit 104 Liter Volumen.
Was sagt der Autotester im Test über den Land Cruiser?
Im Land Cruiser arbeitet einer der letzten hierzulande angebotenen Dieselmotoren von Toyota, aber der ist genau der passende Motor in einem Geländewagen vom alten Schrot und Korn. Der Diesel verfügt mit 177 PS Leistung und maximal 450 Nm Drehmoment in der Automatikversion (Schaltgetriebe. 420 Nm) über ausreichende Kraftreserven.
Die Kraftreserven benötigt er auch. Der 2,8-Liter-Vierzylinder hat es im Toyota nicht leicht, denn der Land Cruiser ist schwer. Er muss bis zu 2,5 Tonnen in Schwung halten und kann bis zu drei Tonnen schwere Anhänger ziehen. Ein Elektro-SUV wäre damit überfordert und ein Hybrid auf Langestrecke nicht der bessere Antrieb. Etwas besseres als einen Dieselmotor haben sie nach dem Kamel noch nicht erfunden.
Im Toyota Land Cruiser steckt der Auftrag schon im Namen: „Cruisen“. Das Fahrwerk mit solidem Leiterrahmen hat es nicht mit Sport. Den Sportmodus spart man sich, denn Dynamik passt nicht. In 12,7 Sekunden ist der Land Cruiser von 0 auf Tempo 100, bei 175 km/h ist Ende Gelände.
Die 6-Gang-Automatik arbeitet, wie manchmal das Infotainment und die Navi, beschaulich. Trotzdem passt sie zum kraftvollen und komfortablen Charakter des Toyota Land Cruiser. Und auch der Verbrauch geht damit in Ordnung. Der liegt im Werksmittel bei 7,2 bis 7,5 Liter/100 km.
Im Test hält der 87 Liter große Tank des Land Cruiser 800 Kilometer lang. Das entspricht einem Testverbrauch von 10,9 Liter Diesel. Das ist viel für ein SUV, aber nicht zu viel für einen echten Geländewagen mit Sprit fressender Statur und Geländetechnik. Ein gleich starker Benziner hätte im Test mehr verbraucht – auch das zeigt einem, warum Toyota den Land Cruiser bis heute mit einem Dieselmotor anbietet.
Warum gerade den?
Man muss nicht an einer Safari oder an einer Wüstentour teilnehmen, um zu spüren wie sehr sich der Land Cruiser für Geländetouren eignet. Den höheren Verbrauch und Preis muss man dafür in Kauf nehmen. Der Land Cruiser startet bei über 44.000 Euro. Als Land Cruiser Executive mit Automatik und viel Ausstattung werden über 64.000 Euro aufgerufen. Dafür fährt man langfristig gut, das kann man aus der Erfahrung heraus schon heute vermuten.
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